Lavater, Hans Conrad: Kriegs-Büchlein: Das ist/ Grundtliche Anleitung Zum Kriegswesen. Zürich, 1659.Von einer Besatzung. ein anderer geringer Officier von der Hauptwacht/ welcher alles was in dieBesatzung kommt examiniert vnd visitiert. Wie man die frömbd ankommenden Leuth examinieren/ vnd die Schiff/ Wägen oder anders visitieren solle. Die frömbd ankommenden Personen werden von der Schiltwacht/ so Wie sich die Wirth vnd Burger mit den frömbden Personen im be- herbergen verhalten sollen. Ein Gastgeb oder Burger solle des frömbden Nammen vnd Wohnung Von der Brunst. Wie man sich in fewrsnöhten oder brunst verhalten solle. Es soll ein jeder/ er seye gleich Groß- oder Kleinhanß/ zu seinem Fend- Von
Von einer Beſatzung. ein anderer geringer Officier von der Hauptwacht/ welcher alles was in dieBeſatzung kom̃t examiniert vnd viſitiert. Wie man die froͤmbd ankommenden Leuth examinieren/ vnd die Schiff/ Waͤgen oder anders viſitieren ſolle. Die froͤmbd ankommenden Perſonen werden von der Schiltwacht/ ſo Wie ſich die Wirth vnd Burger mit den froͤmbden Perſonen im be- herbergen verhalten ſollen. Ein Gaſtgeb oder Burger ſolle des froͤmbden Nam̃en vnd Wohnung Von der Brunſt. Wie man ſich in fewrsnoͤhten oder brunſt verhalten ſolle. Es ſoll ein jeder/ er ſeye gleich Groß- oder Kleinhanß/ zu ſeinem Fend- Von
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Von einer Beſatzung.
ein anderer geringer Officier von der Hauptwacht/ welcher alles was in die
Beſatzung kom̃t examiniert vnd viſitiert.
Wie man die froͤmbd ankommenden Leuth examinieren/ vnd die Schiff/
Waͤgen oder anders viſitieren ſolle.
Die froͤmbd ankommenden Perſonen werden von der Schiltwacht/ ſo
zu auſſerſt vor der Porten am Schlagbaum ſtehet/ auffgehalten vnd exami-
niert/ welche alßdann dem Officier/ ſo vnder der Porten/ oder daſelbſten die
Wacht haltet/ zuruͤffet/ darauff die froͤmbde Perſon gleichfals von gedachtem
Officier examiniert/ vnd mit einem Soldaten ſo dem Examen beygewohnt/
nach der Hauptwacht geſchickt/ vnd daſelbſten abermalen vor dem gemeldten
Soldaten examiniert wird/ der dann mit der froͤmbden Perſon zu dem Gu-
bernator gehet/ da ſie widerumb geexaminiert wird: vnd da ſie vnargwoͤh-
niſch erfunden/ wird offtgedachter Soldat jhro/ biß ſie jhr affaire vnd geſchaͤfft
verꝛichtet/ zugegeben: Nach verꝛichtung jhrer geſchaͤfft aber widerumb zur
Porten außbegleitet: Wo aber die froͤmbd Perſon ehehaffter geſchaͤfften hal-
ber vber nacht verbleiben wolte/ wird jhro ein Herberig gezeiget/ darinnen ſie
vber nacht verbleiben muß/ ꝛc. Wann Waͤgen mit Hoͤw/ Stroh/ Holtz/ Miſt/
oder mit beſchloſſenen Kiſten: Jtem Schiff oder andere verdaͤchtige Sachen
ankaͤmen/ ſolle der Officier dieſelben vor der Porten mit einer langen von
eyſen/ vnd vnden ſcharpff vnd ſpitzgemachter Stangen durchſtoſſen/ oder ſon-
ſten viſitieren.
Wie ſich die Wirth vnd Burger mit den froͤmbden Perſonen im be-
herbergen verhalten ſollen.
Ein Gaſtgeb oder Burger ſolle des froͤmbden Nam̃en vnd Wohnung
auff zween vnderſchiedenliche Zedel auffzeichnen/ vnd des Abends den einen
auff die Hauptwacht/ vnd den anderen dem Gubernator ſchicken: wo er aber
ſolches vberſehe/ wurde er alßdann hoͤchlich geſtraafft.
Von der Brunſt.
Wie man ſich in fewrsnoͤhten oder brunſt verhalten ſolle.
Es ſoll ein jeder/ er ſeye gleich Groß- oder Kleinhanß/ zu ſeinem Fend-
lein ſich verfuͤgen/ es were dann ſach daß das fewr ſein eygen Quartier/ oder
das nechſt daran angegriffen hette: vnd ſoll ein Brandtmeiſter mit ſeiner
Rott/ welche darzu geordnet iſt/ alßbald dem fewr ſampt den Soldatenweibe-
ren/ Jungen/ Trabanten vnd Marckitaͤnteren zulauffen vnd loͤſchen: die
Compagnien aber auff jhren verordneten Lermenplaͤtzen in guter ordnung/
zu vermeydung verꝛaͤhterey/ biß das fewer gedempt iſt/ vnd man keinen arg-
wohn/ feinds halber gehaben kan/ verharꝛen.
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