Lavater, Hans Conrad: Kriegs-Büchlein: Das ist/ Grundtliche Anleitung Zum Kriegswesen. Zürich, 1659.Poentische Trachtungen/ An Den Herren Autorn dises Buchs: Vber Die Vatterländischen Erfinder/ etlicher vornehmen Martialischen Kunst-stucken. GAr recht; Herr Lavater; bequemt jhr euch den Zeiten: Dann da wir rings herumb nichts hören dann von streiten/ Bringt jhr ein Manual; darauß des Marsen Kunst Vnd Griff zu lehrnen sind. Diß wird euch schaffen gunst/ Bey der Heroen Chor; zu deren Gnad diß Buche Jn vnderthänigkeit thut wander'n/ daß es suche Weß ihr wol wirdig seyt. Jch wünsch euch guten Wind/ Damit der Sägel bald glückhafften Vfer find. Wann aber ich mein Lieb euch sol/ in Versen/ weisen[:] So vnderzeuch ich mich das Vatterland zu preisen/ Die sinn-reich Nation/ die keiner andern weicht: Die mit Jnvention ein hohes Lob erreicht/ Von Spieß vnd Fäder-kiel. Der Tiguriner Fälde Fürwar auch flüssig sind; deß gibt vns ein gemählde Die Alte Zeit/ vnd jhr getrewe Schirmerin Die schön Historta: doch ziel ich nicht dahin/ Jch bring was heutig ist. Solt nicht dich Zürich schmucken? Der Alte Eberhard mit seinen Läder-stucken/ Vnd Brändlj sein Gebilff; die nicht auß Schweden her Zü vns erst kommen sind: von vns hineyn vil mehr. Wie in Geometrey Ardüser sey erfahren/ Das hat sein nutzlich Buch bezeugt vor etlich Jahren: Erfindung mancherley bestatet es bißhar: V[n]d mehrers wird die Zeit noch machen offenbar. Drauff folget in der Rey der harte Niter speüwer/ Ein Corpus so formiert/ durch Kunst im hellen feüwer/ Von Eysen/ ohne Pferd gar leicht zu bringen fort/ Wo man es haben wil/ auch in die höchsten ort. Besteht
Poẽtiſche Trachtungen/ An Den Herꝛen Autorn diſes Bůchs: Vber Die Vatterlaͤndiſchen Erfinder/ etlicher vornehmen Martialiſchen Kunſt-ſtucken. GAr recht; Herꝛ Lavater; bequemt jhr euch den Zeiten: Dann da wir rings herumb nichts hoͤren dann von ſtreiten/ Bringt jhr ein Manual; darauß des Marſen Kunſt Vnd Griff zu lehrnen ſind. Diß wird euch ſchaffen gunſt/ Bey der Heroën Chor; zů deren Gnad diß Bůche Jn vnderthaͤnigkeit thůt wander'n/ daß es ſůche Weß ihr wol wirdig ſeyt. Jch wünſch euch gůten Wind/ Damit der Saͤgel bald glückhafften Vfer find. Wann aber ich mein Lieb euch ſol/ in Verſen/ weiſen[:] So vnderzeuch ich mich das Vatterland zů preiſen/ Die ſinn-reich Nation/ die keiner andern weicht: Die mit Jnvention ein hohes Lob erꝛeicht/ Von Spieß vnd Faͤder-kiel. Der Tiguriner Faͤlde Fürwar auch flüſſig ſind; deß gibt vns ein gemaͤhlde Die Alte Zeit/ vnd jhr getrewe Schirmerin Die ſchoͤn Hiſtorta: doch ziel ich nicht dahin/ Jch bring was heutig iſt. Solt nicht dich Zürich ſchmucken? Der Alte Eberhard mit ſeinen Laͤder-ſtucken/ Vnd Braͤndlj ſein Gebilff; die nicht auß Schweden her Zü vns erſt kommen ſind: von vns hineyn vil mehr. Wie in Geometrey Ardüſer ſey erfahren/ Das hat ſein nutzlich Bůch bezeugt vor etlich Jahren: Erfindung mancherley beſtatet es bißhar: V[n]d mehrers wird die Zeit noch machen offenbar. Drauff folget in der Rey der harte Niter ſpeüwer/ Ein Corpus ſo formiert/ durch Kunſt im hellen feüwer/ Von Eyſen/ ohne Pferd gar leicht zu bringen fort/ Wo man es haben wil/ auch in die hoͤchſten ort. Beſteht
<TEI> <text> <front> <pb facs="#f0016"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Poẽtiſche Trachtungen/<lb/> An<lb/><hi rendition="#fr">Den Herꝛen Autorn diſes Bůchs:</hi><lb/> Vber<lb/> Die Vatterlaͤndiſchen Erfinder/ etlicher vornehmen<lb/> Martialiſchen Kunſt-ſtucken.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">G</hi>Ar recht; <hi rendition="#fr">Herꝛ Lavater;</hi> bequemt jhr euch den Zeiten:</l><lb/> <l>Dann da wir rings herumb nichts hoͤren dann von ſtreiten/</l><lb/> <l>Bringt jhr ein <hi rendition="#fr">Manual;</hi> darauß des <hi rendition="#fr">Marſen</hi> Kunſt</l><lb/> <l>Vnd Griff zu lehrnen ſind. Diß wird euch ſchaffen gunſt/</l><lb/> <l>Bey der <hi rendition="#fr">Heroën Chor;</hi> zů deren Gnad diß Bůche</l><lb/> <l>Jn vnderthaͤnigkeit thůt wander'n/ daß es ſůche</l><lb/> <l>Weß ihr wol wirdig ſeyt. Jch wünſch euch gůten Wind/</l><lb/> <l>Damit der Saͤgel bald glückhafften Vfer find.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Wann aber ich mein Lieb euch ſol/ in Verſen/ weiſen<supplied>:</supplied></l><lb/> <l>So vnderzeuch ich mich das <hi rendition="#fr">Vatterland</hi> zů preiſen/</l><lb/> <l>Die <hi rendition="#fr">ſinn-reich Nation/</hi> die keiner andern weicht:</l><lb/> <l>Die mit Jnvention ein hohes Lob erꝛeicht/</l><lb/> <l>Von Spieß vnd Faͤder-kiel. Der <hi rendition="#fr">Tiguriner</hi> Faͤlde</l><lb/> <l>Fürwar auch flüſſig ſind; deß gibt vns ein gemaͤhlde</l><lb/> <l>Die Alte Zeit/ vnd jhr getrewe Schirmerin</l><lb/> <l>Die ſchoͤn Hiſtorta: doch ziel ich nicht dahin/</l><lb/> <l>Jch bring was heutig iſt. Solt nicht dich <hi rendition="#fr">Zürich</hi> ſchmucken?</l><lb/> <l>Der <hi rendition="#fr">Alte Eberhard</hi> mit ſeinen <hi rendition="#fr">Laͤder-ſtucken/</hi></l><lb/> <l>Vnd <hi rendition="#fr">Braͤndlj</hi> ſein Gebilff; die nicht auß Schweden her</l><lb/> <l>Zü vns erſt kommen ſind: von vns hineyn vil mehr.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Wie in <hi rendition="#fr">Geometrey Ardüſer</hi> ſey erfahren/</l><lb/> <l>Das hat ſein nutzlich Bůch bezeugt vor etlich <hi rendition="#fr">Jahren</hi>:</l><lb/> <l>Erfindung mancherley beſtatet es bißhar:</l><lb/> <l>V<supplied>n</supplied>d mehrers wird die Zeit noch machen offenbar.</l><lb/> <l>Drauff folget in der Rey der harte <hi rendition="#fr">Niter ſpeüwer/</hi></l><lb/> <l>Ein Corpus ſo formiert/ durch Kunſt im hellen feüwer/</l><lb/> <l>Von <hi rendition="#fr">Eyſen/</hi> ohne Pferd gar leicht zu bringen fort/</l><lb/> <l>Wo man es haben wil/ auch in die hoͤchſten ort.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Beſteht</fw><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [0016]
Poẽtiſche Trachtungen/
An
Den Herꝛen Autorn diſes Bůchs:
Vber
Die Vatterlaͤndiſchen Erfinder/ etlicher vornehmen
Martialiſchen Kunſt-ſtucken.
GAr recht; Herꝛ Lavater; bequemt jhr euch den Zeiten:
Dann da wir rings herumb nichts hoͤren dann von ſtreiten/
Bringt jhr ein Manual; darauß des Marſen Kunſt
Vnd Griff zu lehrnen ſind. Diß wird euch ſchaffen gunſt/
Bey der Heroën Chor; zů deren Gnad diß Bůche
Jn vnderthaͤnigkeit thůt wander'n/ daß es ſůche
Weß ihr wol wirdig ſeyt. Jch wünſch euch gůten Wind/
Damit der Saͤgel bald glückhafften Vfer find.
Wann aber ich mein Lieb euch ſol/ in Verſen/ weiſen:
So vnderzeuch ich mich das Vatterland zů preiſen/
Die ſinn-reich Nation/ die keiner andern weicht:
Die mit Jnvention ein hohes Lob erꝛeicht/
Von Spieß vnd Faͤder-kiel. Der Tiguriner Faͤlde
Fürwar auch flüſſig ſind; deß gibt vns ein gemaͤhlde
Die Alte Zeit/ vnd jhr getrewe Schirmerin
Die ſchoͤn Hiſtorta: doch ziel ich nicht dahin/
Jch bring was heutig iſt. Solt nicht dich Zürich ſchmucken?
Der Alte Eberhard mit ſeinen Laͤder-ſtucken/
Vnd Braͤndlj ſein Gebilff; die nicht auß Schweden her
Zü vns erſt kommen ſind: von vns hineyn vil mehr.
Wie in Geometrey Ardüſer ſey erfahren/
Das hat ſein nutzlich Bůch bezeugt vor etlich Jahren:
Erfindung mancherley beſtatet es bißhar:
Vnd mehrers wird die Zeit noch machen offenbar.
Drauff folget in der Rey der harte Niter ſpeüwer/
Ein Corpus ſo formiert/ durch Kunſt im hellen feüwer/
Von Eyſen/ ohne Pferd gar leicht zu bringen fort/
Wo man es haben wil/ auch in die hoͤchſten ort.
Beſteht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei dieser Ausgabe handelt es sich vermutlich um … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |