Man sieht leicht, daß 1. aus einer andern rohern Weltgegend ist, 3. und 4. aus einer feinern -- ohne 8. und 13. und 22. sind alle Gesichter aus einer kleinen Stadt. Jch stehe nicht für ihre Aehnlichkeit, aber das Stadtphysiognomische ist sichtbar, besonders in den Wangen. Ein geradlinigtes Stück ist beynahe in allen männlichen Gesichtern -- wenig rei- ne Formen von dem Charakter
[Abbildung]
Die schönste Stirn und Nase hat das Zürchergesicht 13. Alle drey Nasen der Frauensper- sonen sind etwas geschweift.
Nachstehender Kopf aus derselben Stadt; kraftreicher, als alle andre, jedoch ohne feine Kul- tur, voll praktischer Klugheit, festen, thätigen Muthes, alter Schweizerkraft. Der Mund ist zu ent- fernt von der Nase. Die Nase zu klein zu dieser langen Oberlippe, wodurch, wie schon oft bemerkt worden, allemal der Eindruck von Kraft geschwächt wird.
[Abbildung]
C. 25. ver-
Die Zahlen 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19. sind versetzt. Bey dieser Gelegenheit muß ich einer andern viel wich- tigern Versetzung im dritten Bande gedenken auf der [Spaltenumbruch]
Tafel Rs. S. 277. 1. ist Spinosa. 2. Spener. 3. Guion. 4. Bourrignon. 5. Zinzendorf. 6. La Mettrie.
S s 2
Stadt- und Ortphyſiognomien.
B. Eine Tafel mit 23. Geſichtern im Profile.
Des IV Ban- des XXI Ta- fel. W. W.
Man ſieht leicht, daß 1. aus einer andern rohern Weltgegend iſt, 3. und 4. aus einer feinern — ohne 8. und 13. und 22. ſind alle Geſichter aus einer kleinen Stadt. Jch ſtehe nicht fuͤr ihre Aehnlichkeit, aber das Stadtphyſiognomiſche iſt ſichtbar, beſonders in den Wangen. Ein geradlinigtes Stuͤck iſt beynahe in allen maͤnnlichen Geſichtern — wenig rei- ne Formen von dem Charakter
[Abbildung]
Die ſchoͤnſte Stirn und Naſe hat das Zuͤrchergeſicht 13. Alle drey Naſen der Frauensper- ſonen ſind etwas geſchweift.
Nachſtehender Kopf aus derſelben Stadt; kraftreicher, als alle andre, jedoch ohne feine Kul- tur, voll praktiſcher Klugheit, feſten, thaͤtigen Muthes, alter Schweizerkraft. Der Mund iſt zu ent- fernt von der Naſe. Die Naſe zu klein zu dieſer langen Oberlippe, wodurch, wie ſchon oft bemerkt worden, allemal der Eindruck von Kraft geſchwaͤcht wird.
[Abbildung]
C. 25. ver-
Die Zahlen 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19. ſind verſetzt. Bey dieſer Gelegenheit muß ich einer andern viel wich- tigern Verſetzung im dritten Bande gedenken auf der [Spaltenumbruch]
Tafel Rs. S. 277. 1. iſt Spinoſa. 2. Spener. 3. Guion. 4. Bourrignon. 5. Zinzendorf. 6. La Mettrie.
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Stadt- und Ortphyſiognomien.
B. Eine Tafel mit 23. Geſichtern im Profile.
Man ſieht leicht, daß 1. aus einer andern rohern Weltgegend iſt, 3. und 4. aus einer
feinern — ohne 8. und 13. und 22. ſind alle Geſichter aus einer kleinen Stadt. Jch
ſtehe nicht fuͤr ihre Aehnlichkeit, aber das Stadtphyſiognomiſche iſt ſichtbar, beſonders
in den Wangen. Ein geradlinigtes Stuͤck iſt beynahe in allen maͤnnlichen Geſichtern — wenig rei-
ne Formen von dem Charakter
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Die ſchoͤnſte Stirn und Naſe hat das Zuͤrchergeſicht 13. Alle drey Naſen der Frauensper-
ſonen ſind etwas geſchweift.
Nachſtehender Kopf aus derſelben Stadt; kraftreicher, als alle andre, jedoch ohne feine Kul-
tur, voll praktiſcher Klugheit, feſten, thaͤtigen Muthes, alter Schweizerkraft. Der Mund iſt zu ent-
fernt von der Naſe. Die Naſe zu klein zu dieſer langen Oberlippe, wodurch, wie ſchon oft bemerkt
worden, allemal der Eindruck von Kraft geſchwaͤcht wird.
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C. 25. ver-
Die Zahlen 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19. ſind verſetzt.
Bey dieſer Gelegenheit muß ich einer andern viel wich-
tigern Verſetzung im dritten Bande gedenken auf der
Tafel Rs. S. 277. 1. iſt Spinoſa. 2. Spener. 3. Guion.
4. Bourrignon. 5. Zinzendorf. 6. La Mettrie.
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 4. Leipzig u. a., 1778, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente04_1778/381>, abgerufen am 23.02.2025.
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