So verschieden die Charaktere der Thiere der vorhergehenden Tafel von diesen -- so verschieden ihre Physiognomien.
Diese Verschiedenheit ist vornehmlich in den Augen, den Nasenlöchern, dem Munde. Hier alles offener, bestimmter, schärfer, treffender -- schiefer, laurender, schlauer.
Die charakteristischen Züge von beyden Tafeln in bloßen Umrissen gezeichnet, werden uns dieß anschaulicher machen, und uns lehren --
c.
Des III. Ban- des XIV. Ta- fel. Thierische Um- risse.
Daß die Umrisse der Augen -- der Nasenlöcher, und der Mäuler uns die Verschie- denheit ihres Charakters am deutlichsten zeigen.
Daß also, wenn die Physiognomik der Thiere der Physiognomik der Menschen zu statten kommen soll -- diese drey benannten Umrisse zum Fundamente dienen müssen.
Besonders der Umriß der Augen und der Mäuler. Das offne, vordringende, wilde, dro- hende ist offenbar in a und b.
Jn c das weniger wild laurende. Jn d, e, besonders in g, h, i, k, l, das listige, necken- de, verschlagene, kleinliche. Jn f, m, n, o, p .... das ruhigere, treuere, scheuere -- das auf- spürende, unedle in q, r, t, u, w; das zufriedne, blöde, ununternehmende in s.
Fünftes
Einige Thierſtuͤcke und Thierlinien.
b. Kopfſtuͤcke von Fuchs, Luchs und Hund. L.
Des III. Ban- des XIII. Ta- fel.
So verſchieden die Charaktere der Thiere der vorhergehenden Tafel von dieſen — ſo verſchieden ihre Phyſiognomien.
Dieſe Verſchiedenheit iſt vornehmlich in den Augen, den Naſenloͤchern, dem Munde. Hier alles offener, beſtimmter, ſchaͤrfer, treffender — ſchiefer, laurender, ſchlauer.
Die charakteriſtiſchen Zuͤge von beyden Tafeln in bloßen Umriſſen gezeichnet, werden uns dieß anſchaulicher machen, und uns lehren —
c.
Des III. Ban- des XIV. Ta- fel. Thieriſche Um- riſſe.
Daß die Umriſſe der Augen — der Naſenloͤcher, und der Maͤuler uns die Verſchie- denheit ihres Charakters am deutlichſten zeigen.
Daß alſo, wenn die Phyſiognomik der Thiere der Phyſiognomik der Menſchen zu ſtatten kommen ſoll — dieſe drey benannten Umriſſe zum Fundamente dienen muͤſſen.
Beſonders der Umriß der Augen und der Maͤuler. Das offne, vordringende, wilde, dro- hende iſt offenbar in a und b.
Jn c das weniger wild laurende. Jn d, e, beſonders in g, h, i, k, l, das liſtige, necken- de, verſchlagene, kleinliche. Jn f, m, n, o, p .... das ruhigere, treuere, ſcheuere — das auf- ſpuͤrende, unedle in q, r, t, u, w; das zufriedne, bloͤde, ununternehmende in s.
Fuͤnftes
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Einige Thierſtuͤcke und Thierlinien.
b.
Kopfſtuͤcke von Fuchs, Luchs und Hund.
L.
So verſchieden die Charaktere der Thiere der vorhergehenden Tafel von dieſen —
ſo verſchieden ihre Phyſiognomien.
Dieſe Verſchiedenheit iſt vornehmlich in den Augen, den Naſenloͤchern, dem
Munde. Hier alles offener, beſtimmter, ſchaͤrfer, treffender — ſchiefer, laurender, ſchlauer.
Die charakteriſtiſchen Zuͤge von beyden Tafeln in bloßen Umriſſen gezeichnet, werden uns
dieß anſchaulicher machen, und uns lehren —
c.
Daß die Umriſſe der Augen — der Naſenloͤcher, und der Maͤuler uns die Verſchie-
denheit ihres Charakters am deutlichſten zeigen.
Daß alſo, wenn die Phyſiognomik der Thiere der Phyſiognomik der Menſchen
zu ſtatten kommen ſoll — dieſe drey benannten Umriſſe zum Fundamente dienen
muͤſſen.
Beſonders der Umriß der Augen und der Maͤuler. Das offne, vordringende, wilde, dro-
hende iſt offenbar in a und b.
Jn c das weniger wild laurende. Jn d, e, beſonders in g, h, i, k, l, das liſtige, necken-
de, verſchlagene, kleinliche. Jn f, m, n, o, p .... das ruhigere, treuere, ſcheuere — das auf-
ſpuͤrende, unedle in q, r, t, u, w; das zufriedne, bloͤde, ununternehmende in s.
Fuͤnftes
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/123>, abgerufen am 03.03.2025.
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