Wieder ein ganzer trefflicher Mann, was auch durch die ableitenden Nachbildungen verloren worden seyn mag. Gewißheit seiner selbst, Beständigkeit, reine Erkenntniß dessen, was ihn um- giebt. Die Stirn und Augenknochen auf dem Bilde hier theils unbestimmt, theils verzogen, doch noch immer Festigkeit, Scharfsinn, Hochsinn. Jn dem fast ganz vernachlässigten Auge noch immer Feinheit. Höchst edel und trefflich die Nase. Der Mund von bestimmter Weisheit und Güte träufelnd, Behaglichkeit der Wangen, und Säulenkraft des Nackens. Wie viel weni- ger von allem diesem in der Vignette, und doch noch Kraft und Adel genug. Und nun nur ei- nen vergleichenden Blick von der Lippe des Titus auf der großen Platte zur Lippe des Nero hier unten.
[Abbildung]
Dritte
Helden der Vorzeit.
Zweyte Tafel.Titus.
Wieder ein ganzer trefflicher Mann, was auch durch die ableitenden Nachbildungen verloren worden ſeyn mag. Gewißheit ſeiner ſelbſt, Beſtaͤndigkeit, reine Erkenntniß deſſen, was ihn um- giebt. Die Stirn und Augenknochen auf dem Bilde hier theils unbeſtimmt, theils verzogen, doch noch immer Feſtigkeit, Scharfſinn, Hochſinn. Jn dem faſt ganz vernachlaͤſſigten Auge noch immer Feinheit. Hoͤchſt edel und trefflich die Naſe. Der Mund von beſtimmter Weisheit und Guͤte traͤufelnd, Behaglichkeit der Wangen, und Saͤulenkraft des Nackens. Wie viel weni- ger von allem dieſem in der Vignette, und doch noch Kraft und Adel genug. Und nun nur ei- nen vergleichenden Blick von der Lippe des Titus auf der großen Platte zur Lippe des Nero hier unten.
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Dritte
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Helden der Vorzeit.
Zweyte Tafel. Titus.
Wieder ein ganzer trefflicher Mann, was auch durch die ableitenden Nachbildungen verloren
worden ſeyn mag. Gewißheit ſeiner ſelbſt, Beſtaͤndigkeit, reine Erkenntniß deſſen, was ihn um-
giebt. Die Stirn und Augenknochen auf dem Bilde hier theils unbeſtimmt, theils verzogen, doch
noch immer Feſtigkeit, Scharfſinn, Hochſinn. Jn dem faſt ganz vernachlaͤſſigten Auge noch
immer Feinheit. Hoͤchſt edel und trefflich die Naſe. Der Mund von beſtimmter Weisheit und
Guͤte traͤufelnd, Behaglichkeit der Wangen, und Saͤulenkraft des Nackens. Wie viel weni-
ger von allem dieſem in der Vignette, und doch noch Kraft und Adel genug. Und nun nur ei-
nen vergleichenden Blick von der Lippe des Titus auf der großen Platte zur Lippe des Nero hier
unten.
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 2. Leipzig u. a., 1776, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente02_1776/435>, abgerufen am 18.12.2024.
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