Fünf und zwanzigstes Fragment. Das Kameel und der Dromedar.
Gemisch von Pferd und Schaaf und Esel, ohne den Adel des erstern; auch scheinen sie etwas vom Affen zu haben, wenigstens in der Nase. Gemacht, nicht, daß man ihnen Zaum und Gebiß ins Maul lege -- denn die Roßkraft fehlt; und die Bestimmung zum Zaume liegt zwischen den Augen und der Nase. (1, 2, 3, 6, 7, 8.) Keine Spur von Muth und Kühnheit um diese Gegend, als höchstens in 5. Nichts von der drohenden Schnaubkraft des Ochsen, des Pferdes in den affi- schen Nasenlöchern -- Keine Raub- und Zehrkraft weder im schlaffen Ober- noch Untermaul, man sehe besonders 4. und 5. -- Nichts als lasttragende Geduld in den Augen. Höchstens in 3. etwas List.
[Abbildung]
Sechs
Fuͤnf und zwanzigſtes Fragment. Das Kameel und der Dromedar.
Gemiſch von Pferd und Schaaf und Eſel, ohne den Adel des erſtern; auch ſcheinen ſie etwas vom Affen zu haben, wenigſtens in der Naſe. Gemacht, nicht, daß man ihnen Zaum und Gebiß ins Maul lege — denn die Roßkraft fehlt; und die Beſtimmung zum Zaume liegt zwiſchen den Augen und der Naſe. (1, 2, 3, 6, 7, 8.) Keine Spur von Muth und Kuͤhnheit um dieſe Gegend, als hoͤchſtens in 5. Nichts von der drohenden Schnaubkraft des Ochſen, des Pferdes in den affi- ſchen Naſenloͤchern — Keine Raub- und Zehrkraft weder im ſchlaffen Ober- noch Untermaul, man ſehe beſonders 4. und 5. — Nichts als laſttragende Geduld in den Augen. Hoͤchſtens in 3. etwas Liſt.
[Abbildung]
Sechs
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0338"n="210"/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Fuͤnf und zwanzigſtes Fragment.<lb/>
Das Kameel und der Dromedar.</hi></hi></head><lb/><p><hirendition="#in">G</hi>emiſch von Pferd und Schaaf und Eſel, ohne den Adel des erſtern; auch ſcheinen ſie etwas<lb/>
vom Affen zu haben, wenigſtens in der Naſe. Gemacht, nicht, daß man ihnen Zaum und Gebiß<lb/>
ins <hirendition="#fr">Maul</hi> lege — denn die Roßkraft fehlt; und die Beſtimmung zum Zaume liegt zwiſchen den<lb/>
Augen und der Naſe. (1, 2, 3, 6, 7, 8.) Keine Spur von Muth und Kuͤhnheit um dieſe Gegend,<lb/>
als hoͤchſtens in 5. Nichts von der drohenden Schnaubkraft des Ochſen, des Pferdes in den affi-<lb/>ſchen Naſenloͤchern — Keine Raub- und Zehrkraft weder im ſchlaffen Ober- noch Untermaul, man<lb/>ſehe beſonders 4. und 5. — Nichts als laſttragende Geduld in den Augen. Hoͤchſtens in 3. etwas<lb/>
Liſt.</p><lb/><figure/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Sechs</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[210/0338]
Fuͤnf und zwanzigſtes Fragment.
Das Kameel und der Dromedar.
Gemiſch von Pferd und Schaaf und Eſel, ohne den Adel des erſtern; auch ſcheinen ſie etwas
vom Affen zu haben, wenigſtens in der Naſe. Gemacht, nicht, daß man ihnen Zaum und Gebiß
ins Maul lege — denn die Roßkraft fehlt; und die Beſtimmung zum Zaume liegt zwiſchen den
Augen und der Naſe. (1, 2, 3, 6, 7, 8.) Keine Spur von Muth und Kuͤhnheit um dieſe Gegend,
als hoͤchſtens in 5. Nichts von der drohenden Schnaubkraft des Ochſen, des Pferdes in den affi-
ſchen Naſenloͤchern — Keine Raub- und Zehrkraft weder im ſchlaffen Ober- noch Untermaul, man
ſehe beſonders 4. und 5. — Nichts als laſttragende Geduld in den Augen. Hoͤchſtens in 3. etwas
Liſt.
[Abbildung]
Sechs
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 2. Leipzig u. a., 1776, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente02_1776/338>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.