Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 1. Leipzig u. a., 1775.zur Prüfung des physiognomischen Genies. C. [Spaltenumbruch]
Antworten. 1) Der Dritte ist die dienstfertigste, treuste Seele etc. 2) Der Erste ist Fleiß und Ordnung selbst. 3) Der Vierte ist der gerechte und verständige ohne Cultur. 4) Der Sechste ist der witzige, heitere, gerade. 5) Der Zweyte ist diesem im Profile und Cha- racter ziemlich ähnlich. 6) Der Fünfte ist ein hoffnungsvolles Genie, von vielem Verstand, lebhafter Einbildungs- kraft, dem besten Herzen und vieler Geschick- lichkeit. Unter guter Aufsicht und in guten Händen kann er einer der geschäfftigsten, fruchtbarsten und gemeinnützigsten Menschen werden. Besonders hat er große Anlagen zur Poesie. Die Vignette des nächstvorhergehenden Blattes hat ein abscheuliches Auge, das wenig Die Vignette hier unten ist von einer sehr verständigen, gelehrten und frommen Frau. [Abbildung]
D. Sechs
zur Pruͤfung des phyſiognomiſchen Genies. C. [Spaltenumbruch]
Antworten. 1) Der Dritte iſt die dienſtfertigſte, treuſte Seele ꝛc. 2) Der Erſte iſt Fleiß und Ordnung ſelbſt. 3) Der Vierte iſt der gerechte und verſtaͤndige ohne Cultur. 4) Der Sechſte iſt der witzige, heitere, gerade. 5) Der Zweyte iſt dieſem im Profile und Cha- racter ziemlich aͤhnlich. 6) Der Fuͤnfte iſt ein hoffnungsvolles Genie, von vielem Verſtand, lebhafter Einbildungs- kraft, dem beſten Herzen und vieler Geſchick- lichkeit. Unter guter Aufſicht und in guten Haͤnden kann er einer der geſchaͤfftigſten, fruchtbarſten und gemeinnuͤtzigſten Menſchen werden. Beſonders hat er große Anlagen zur Poeſie. Die Vignette des naͤchſtvorhergehenden Blattes hat ein abſcheuliches Auge, das wenig Die Vignette hier unten iſt von einer ſehr verſtaͤndigen, gelehrten und frommen Frau. [Abbildung]
D. Sechs
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0265" n="191"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">zur Pruͤfung des phyſiognomiſchen Genies.</hi> </fw><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">C.</hi><lb/><hi rendition="#g">Antworten</hi>.</hi> </head><lb/> <cb/> <list> <item>1) Der <hi rendition="#fr">Dritte</hi> iſt die dienſtfertigſte, treuſte<lb/> Seele ꝛc.</item><lb/> <item>2) Der <hi rendition="#fr">Erſte</hi> iſt Fleiß und Ordnung ſelbſt.</item><lb/> <item>3) Der <hi rendition="#fr">Vierte</hi> iſt der gerechte und verſtaͤndige<lb/> ohne Cultur.</item><lb/> <item>4) Der <hi rendition="#fr">Sechſte</hi> iſt der witzige, heitere, gerade.</item><lb/> <item>5) Der <hi rendition="#fr">Zweyte</hi> iſt dieſem im Profile und Cha-<lb/> racter ziemlich aͤhnlich.</item> </list><lb/> <cb/> <list> <item>6) Der <hi rendition="#fr">Fuͤnfte</hi> iſt ein hoffnungsvolles Genie,<lb/> von vielem Verſtand, lebhafter Einbildungs-<lb/> kraft, dem beſten Herzen und vieler Geſchick-<lb/> lichkeit. Unter guter Aufſicht und in guten<lb/> Haͤnden kann er einer der geſchaͤfftigſten,<lb/> fruchtbarſten und gemeinnuͤtzigſten Menſchen<lb/> werden. Beſonders hat er große Anlagen<lb/> zur Poeſie.</item> </list><lb/> <p>Die Vignette des naͤchſtvorhergehenden Blattes hat ein abſcheuliches Auge, das wenig<lb/> Gutes verſpricht. Die Naſe, der Mund zuſammen, und das Kinn zuſammen — laſſen ver-<lb/> muthen, daß ſie Wolluſt mehr liebe, als Weisheit.</p><lb/> <p>Die Vignette hier unten iſt von einer ſehr verſtaͤndigen, gelehrten und frommen Frau.</p><lb/> <figure/> </div> </div> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#fr">Sechs</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [191/0265]
zur Pruͤfung des phyſiognomiſchen Genies.
C.
Antworten.
1) Der Dritte iſt die dienſtfertigſte, treuſte
Seele ꝛc.
2) Der Erſte iſt Fleiß und Ordnung ſelbſt.
3) Der Vierte iſt der gerechte und verſtaͤndige
ohne Cultur.
4) Der Sechſte iſt der witzige, heitere, gerade.
5) Der Zweyte iſt dieſem im Profile und Cha-
racter ziemlich aͤhnlich.
6) Der Fuͤnfte iſt ein hoffnungsvolles Genie,
von vielem Verſtand, lebhafter Einbildungs-
kraft, dem beſten Herzen und vieler Geſchick-
lichkeit. Unter guter Aufſicht und in guten
Haͤnden kann er einer der geſchaͤfftigſten,
fruchtbarſten und gemeinnuͤtzigſten Menſchen
werden. Beſonders hat er große Anlagen
zur Poeſie.
Die Vignette des naͤchſtvorhergehenden Blattes hat ein abſcheuliches Auge, das wenig
Gutes verſpricht. Die Naſe, der Mund zuſammen, und das Kinn zuſammen — laſſen ver-
muthen, daß ſie Wolluſt mehr liebe, als Weisheit.
Die Vignette hier unten iſt von einer ſehr verſtaͤndigen, gelehrten und frommen Frau.
[Abbildung]
D. Sechs
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |