lern gesagt haben, einen Kerl, einen Scribax, ei- nen Blasphemanten und Profananten über den an- dern zu heißen. Es thut mir leid, daß ich dieß von einem Manne sagen muß, dessen Verdienste ich hochschätze, und von dem ich selbst manches Gute gelernt habe. Doch es mag seyn; vielleicht thut es Herr Scheibel in Zukunft nicht mehr, und sieht vielleicht ein, daß Schulsäle keine Klatschbu- den sind, wo man andre Leute herumholt, und ih- nen das bischen Ehre abschneidet, das sie vielleicht noch haben mögen.
Achtes Kapitel.
Magister Dornensteeg. Stemmert. Schulz.
Im Frühling 1798 besuchte mich ein Fremder, welcher sich Dornensteeg nannte. Dieser Mann fiel mir auf, es war mir, als hätte ich ihn schon einmal irgendwo gesehen, aber da er sich Dornen- steeg nannte, ich mich aber nicht besinnen konnte, diesen Namen irgendwo gehört zu haben, so stellte ich auch weiter keine Untersuchungen an, zumal da Herr Dornensteeg nicht im Geringsten that, als habe er mich schon ehemals gekannt. Einige Tage hernach besuchte er mich wieder, und entdeckte sich,
Laukh. Leben 5ter Theil. F
lern geſagt haben, einen Kerl, einen Scribax, ei- nen Blasphemanten und Profananten uͤber den an- dern zu heißen. Es thut mir leid, daß ich dieß von einem Manne ſagen muß, deſſen Verdienſte ich hochſchaͤtze, und von dem ich ſelbſt manches Gute gelernt habe. Doch es mag ſeyn; vielleicht thut es Herr Scheibel in Zukunft nicht mehr, und ſieht vielleicht ein, daß Schulſaͤle keine Klatſchbu- den ſind, wo man andre Leute herumholt, und ih- nen das bischen Ehre abſchneidet, das ſie vielleicht noch haben moͤgen.
Achtes Kapitel.
Magiſter Dornenſteeg. Stemmert. Schulz.
Im Fruͤhling 1798 beſuchte mich ein Fremder, welcher ſich Dornenſteeg nannte. Dieſer Mann fiel mir auf, es war mir, als haͤtte ich ihn ſchon einmal irgendwo geſehen, aber da er ſich Dornen- ſteeg nannte, ich mich aber nicht beſinnen konnte, dieſen Namen irgendwo gehoͤrt zu haben, ſo ſtellte ich auch weiter keine Unterſuchungen an, zumal da Herr Dornenſteeg nicht im Geringſten that, als habe er mich ſchon ehemals gekannt. Einige Tage hernach beſuchte er mich wieder, und entdeckte ſich,
Laukh. Leben 5ter Theil. F
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lern geſagt haben, einen Kerl, einen Scribax, ei-
nen Blasphemanten und Profananten uͤber den an-
dern zu heißen. Es thut mir leid, daß ich dieß
von einem Manne ſagen muß, deſſen Verdienſte
ich hochſchaͤtze, und von dem ich ſelbſt manches
Gute gelernt habe. Doch es mag ſeyn; vielleicht
thut es Herr Scheibel in Zukunft nicht mehr, und
ſieht vielleicht ein, daß Schulſaͤle keine Klatſchbu-
den ſind, wo man andre Leute herumholt, und ih-
nen das bischen Ehre abſchneidet, das ſie vielleicht
noch haben moͤgen.
Achtes Kapitel.
Magiſter Dornenſteeg. Stemmert. Schulz.
Im Fruͤhling 1798 beſuchte mich ein Fremder,
welcher ſich Dornenſteeg nannte. Dieſer Mann
fiel mir auf, es war mir, als haͤtte ich ihn ſchon
einmal irgendwo geſehen, aber da er ſich Dornen-
ſteeg nannte, ich mich aber nicht beſinnen konnte,
dieſen Namen irgendwo gehoͤrt zu haben, ſo ſtellte
ich auch weiter keine Unterſuchungen an, zumal da
Herr Dornenſteeg nicht im Geringſten that, als
habe er mich ſchon ehemals gekannt. Einige Tage
hernach beſuchte er mich wieder, und entdeckte ſich,
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/89>, abgerufen am 22.12.2024.
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