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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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Acht und dreyßigstes Kapitel.

Inquisition, erst zu Dijon, dann zu Macon.



Ich hatte schon einige Tage im Arrest zu Dijon
zugebracht, als der öffentliche Ankläger zu mir
kam, und mich in einer abgesonderten Stube
fragte: ob ich an einer Verrätherey Theil gehabt
hätte, welche in Landau gegen das Interesse der
Nation sey angezettelt worden? Daß ich dieses,
und alles, was ich noch sonst darüber gefragt
wurde, verneinte, versteht sich von selbst. Auch
drang er nicht sehr in mich, und sprach mir alle-
mal Trost zu, z. B. daß es nicht viel zu sagen
haben würde, indem ja keine ganz bestimmten
Klagpunkte gegen mich da wären: wenigstens habe
man ihm nichts weiter aufgetragen, als mich über
die und die Punkte zu befragen.

Ich verlebte also einige Tage wieder ziemlich
ruhig und schlief des Nachts meinen guten
Schlaf. Dreymal noch examinirte mich der Accu-
sateur public,
und sagte mir zulezt, daß er mit
der Untersuchung fertig sey, und sie dem Krimi-
nalgerichte vorlegen wolle; daß er auch ganz und
gar nicht zweifle, ich werde sofort loskommen.
Das war wieder Trost für mich!


Acht und dreyßigſtes Kapitel.

Inquiſition, erſt zu Dijon, dann zu Mâcon.



Ich hatte ſchon einige Tage im Arreſt zu Dijon
zugebracht, als der oͤffentliche Anklaͤger zu mir
kam, und mich in einer abgeſonderten Stube
fragte: ob ich an einer Verraͤtherey Theil gehabt
haͤtte, welche in Landau gegen das Intereſſe der
Nation ſey angezettelt worden? Daß ich dieſes,
und alles, was ich noch ſonſt daruͤber gefragt
wurde, verneinte, verſteht ſich von ſelbſt. Auch
drang er nicht ſehr in mich, und ſprach mir alle-
mal Troſt zu, z. B. daß es nicht viel zu ſagen
haben wuͤrde, indem ja keine ganz beſtimmten
Klagpunkte gegen mich da waͤren: wenigſtens habe
man ihm nichts weiter aufgetragen, als mich uͤber
die und die Punkte zu befragen.

Ich verlebte alſo einige Tage wieder ziemlich
ruhig und ſchlief des Nachts meinen guten
Schlaf. Dreymal noch examinirte mich der Accu-
ſateur public,
und ſagte mir zulezt, daß er mit
der Unterſuchung fertig ſey, und ſie dem Krimi-
nalgerichte vorlegen wolle; daß er auch ganz und
gar nicht zweifle, ich werde ſofort loskommen.
Das war wieder Troſt fuͤr mich!


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[13/0017] Acht und dreyßigſtes Kapitel. Inquiſition, erſt zu Dijon, dann zu Mâcon. Ich hatte ſchon einige Tage im Arreſt zu Dijon zugebracht, als der oͤffentliche Anklaͤger zu mir kam, und mich in einer abgeſonderten Stube fragte: ob ich an einer Verraͤtherey Theil gehabt haͤtte, welche in Landau gegen das Intereſſe der Nation ſey angezettelt worden? Daß ich dieſes, und alles, was ich noch ſonſt daruͤber gefragt wurde, verneinte, verſteht ſich von ſelbſt. Auch drang er nicht ſehr in mich, und ſprach mir alle- mal Troſt zu, z. B. daß es nicht viel zu ſagen haben wuͤrde, indem ja keine ganz beſtimmten Klagpunkte gegen mich da waͤren: wenigſtens habe man ihm nichts weiter aufgetragen, als mich uͤber die und die Punkte zu befragen. Ich verlebte alſo einige Tage wieder ziemlich ruhig und ſchlief des Nachts meinen guten Schlaf. Dreymal noch examinirte mich der Accu- ſateur public, und ſagte mir zulezt, daß er mit der Unterſuchung fertig ſey, und ſie dem Krimi- nalgerichte vorlegen wolle; daß er auch ganz und gar nicht zweifle, ich werde ſofort loskommen. Das war wieder Troſt fuͤr mich!

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/17>, abgerufen am 21.11.2024.