tirte. Das alles hatten die Bauern herausgebracht, und der Schulmeister trug mir jezt an, die Sache dem Vater des Barons zu hinterbringen, aber so in einem anonymischen Briefe. Er wisse, daß ich den Curtius Rufus hasse und ich würde mich also der Gelegenheit bedienen, ihm eins zu versetzen. Aber ich schlug diesen Antrag aus und ermahnte den Schul- meister zur Ruhe. Die Sache kam nach meiner Ab- reise aus der Pfalz erst heraus, und Herr Fliedner kann Gott danken, daß man ihn so durchschlüpfen ließ; solche Unterhandlungen hätten eine derbe Züch- tigung verdient.
Sechstes Kapitel.
Abermalige Donquischotereien.
Der Baron F... war diese Zeit über sehr oft bei mir und brachte es sogar bei meinem Vater dahin, daß ich eine Reise mit ihm nach Metz thun durfte, um ein Mainzer Frauenzimmer von da abzuholen.
Man muß wissen, daß es in den Gegenden übern Rhein für einen großen Vorzug des Frauen- zimmers gehalten wird, wenn sie Französisch plap-
tirte. Das alles hatten die Bauern herausgebracht, und der Schulmeiſter trug mir jezt an, die Sache dem Vater des Barons zu hinterbringen, aber ſo in einem anonymiſchen Briefe. Er wiſſe, daß ich den Curtius Rufus haſſe und ich wuͤrde mich alſo der Gelegenheit bedienen, ihm eins zu verſetzen. Aber ich ſchlug dieſen Antrag aus und ermahnte den Schul- meiſter zur Ruhe. Die Sache kam nach meiner Ab- reiſe aus der Pfalz erſt heraus, und Herr Fliedner kann Gott danken, daß man ihn ſo durchſchluͤpfen ließ; ſolche Unterhandlungen haͤtten eine derbe Zuͤch- tigung verdient.
Sechstes Kapitel.
Abermalige Donquiſchotereien.
Der Baron F... war dieſe Zeit uͤber ſehr oft bei mir und brachte es ſogar bei meinem Vater dahin, daß ich eine Reiſe mit ihm nach Metz thun durfte, um ein Mainzer Frauenzimmer von da abzuholen.
Man muß wiſſen, daß es in den Gegenden uͤbern Rhein fuͤr einen großen Vorzug des Frauen- zimmers gehalten wird, wenn ſie Franzoͤſiſch plap-
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tirte. Das alles hatten die Bauern herausgebracht,
und der Schulmeiſter trug mir jezt an, die Sache
dem Vater des Barons zu hinterbringen, aber ſo in
einem anonymiſchen Briefe. Er wiſſe, daß ich den
Curtius Rufus haſſe und ich wuͤrde mich alſo der
Gelegenheit bedienen, ihm eins zu verſetzen. Aber
ich ſchlug dieſen Antrag aus und ermahnte den Schul-
meiſter zur Ruhe. Die Sache kam nach meiner Ab-
reiſe aus der Pfalz erſt heraus, und Herr Fliedner
kann Gott danken, daß man ihn ſo durchſchluͤpfen
ließ; ſolche Unterhandlungen haͤtten eine derbe Zuͤch-
tigung verdient.
Sechstes Kapitel.
Abermalige Donquiſchotereien.
Der Baron F... war dieſe Zeit uͤber ſehr oft
bei mir und brachte es ſogar bei meinem Vater
dahin, daß ich eine Reiſe mit ihm nach Metz
thun durfte, um ein Mainzer Frauenzimmer von da
abzuholen.
Man muß wiſſen, daß es in den Gegenden
uͤbern Rhein fuͤr einen großen Vorzug des Frauen-
zimmers gehalten wird, wenn ſie Franzoͤſiſch plap-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/58>, abgerufen am 21.11.2024.
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