docere so weit sich vergessen könnten, in seinem Hause die honestatem publicam zu beleidigen, und den Mädchen, quae essenta servitiis, quin et suis interdum filiabus partes corporis hinzuweisen, quas melior mos verdeckt wissen wollte. Er müßte uns nur sagen, wenn der Skandal fortwährte, er schlechterdings den Herrn Prorector angehn, und um unsre Wegschaffung aus seinem Hause anhalten würde, u. s. f. das Briefchen that seine Wirkung; doch nur halb: denn Herr Z*** zog sich, so lange er da war, nämlich bis auf den Herbst 1783 wo er nach Jena ging, dennoch nicht mehr als zweimal die Woche über an.
Sechszehntes Kapitel.
Jenaischer Komment.
Mein Freund Dambmann war nach Jena ge- zogen, und hatte mich in seinen Briefen immer ge- beten, ihn da zu besuchen. Ich nahm mir also diese Reise vor, und marschirte zu Anfang des Märzen 1783 zu Fuße nach Jena.
In Lauchstädt traf ich einen Franzosen an, einen Tabuletkrämer, den ich schon in Manheim gekannt hatte. Der Kerl erkannte mich nicht. Als ich daher hin und her über die Pfalz fragte, n[ - 5 Zeichen fehlen]
docere ſo weit ſich vergeſſen koͤnnten, in ſeinem Hauſe die honeſtatem publicam zu beleidigen, und den Maͤdchen, quae eſſenta ſervitiis, quin et ſuis interdum filiabus partes corporis hinzuweiſen, quas melior mos verdeckt wiſſen wollte. Er muͤßte uns nur ſagen, wenn der Skandal fortwaͤhrte, er ſchlechterdings den Herrn Prorector angehn, und um unſre Wegſchaffung aus ſeinem Hauſe anhalten wuͤrde, u. ſ. f. das Briefchen that ſeine Wirkung; doch nur halb: denn Herr Z*** zog ſich, ſo lange er da war, naͤmlich bis auf den Herbſt 1783 wo er nach Jena ging, dennoch nicht mehr als zweimal die Woche uͤber an.
Sechszehntes Kapitel.
Jenaiſcher Komment.
Mein Freund Dambmann war nach Jena ge- zogen, und hatte mich in ſeinen Briefen immer ge- beten, ihn da zu beſuchen. Ich nahm mir alſo dieſe Reiſe vor, und marſchirte zu Anfang des Maͤrzen 1783 zu Fuße nach Jena.
In Lauchſtaͤdt traf ich einen Franzoſen an, einen Tabuletkraͤmer, den ich ſchon in Manheim gekannt hatte. Der Kerl erkannte mich nicht. Als ich daher hin und her uͤber die Pfalz fragte, n[ – 5 Zeichen fehlen]
<TEI><text><body><divn="1"><p><hirendition="#aq"><pbfacs="#f0192"n="190"/>
docere</hi>ſo weit ſich vergeſſen koͤnnten, in <hirendition="#g">ſeinem</hi><lb/>
Hauſe die <hirendition="#aq">honeſtatem publicam</hi> zu beleidigen, und<lb/>
den Maͤdchen, <hirendition="#aq">quae eſſenta ſervitiis, quin et ſuis<lb/>
interdum filiabus partes corporis</hi> hinzuweiſen,<lb/><hirendition="#aq">quas melior mos</hi> verdeckt wiſſen wollte. Er muͤßte<lb/>
uns nur ſagen, wenn der Skandal fortwaͤhrte, er<lb/>ſchlechterdings den Herrn Prorector angehn, und um<lb/>
unſre Wegſchaffung aus ſeinem Hauſe anhalten wuͤrde,<lb/>
u. ſ. f. das Briefchen that ſeine Wirkung; doch nur<lb/>
halb: denn Herr Z*** zog ſich, ſo lange er da war,<lb/>
naͤmlich bis auf den Herbſt 1783 wo er nach Jena ging,<lb/>
dennoch nicht mehr als zweimal die Woche uͤber an.</p></div><lb/><divn="1"><head>Sechszehntes Kapitel.</head><lb/><p><hirendition="#g">Jenaiſcher Komment</hi>.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p><hirendition="#in">M</hi>ein Freund <hirendition="#g">Dambmann</hi> war nach Jena ge-<lb/>
zogen, und hatte mich in ſeinen Briefen immer ge-<lb/>
beten, ihn da zu beſuchen. Ich nahm mir alſo dieſe<lb/>
Reiſe vor, und marſchirte zu Anfang des Maͤrzen<lb/>
1783 zu Fuße nach Jena.</p><lb/><p>In Lauchſtaͤdt traf ich einen Franzoſen an,<lb/>
einen Tabuletkraͤmer, den ich ſchon in Manheim<lb/>
gekannt hatte. Der Kerl erkannte mich nicht. Als<lb/>
ich daher hin und her uͤber die Pfalz fragte, n<gapunit="chars"quantity="5"/><lb/></p></div></body></text></TEI>
[190/0192]
docere ſo weit ſich vergeſſen koͤnnten, in ſeinem
Hauſe die honeſtatem publicam zu beleidigen, und
den Maͤdchen, quae eſſenta ſervitiis, quin et ſuis
interdum filiabus partes corporis hinzuweiſen,
quas melior mos verdeckt wiſſen wollte. Er muͤßte
uns nur ſagen, wenn der Skandal fortwaͤhrte, er
ſchlechterdings den Herrn Prorector angehn, und um
unſre Wegſchaffung aus ſeinem Hauſe anhalten wuͤrde,
u. ſ. f. das Briefchen that ſeine Wirkung; doch nur
halb: denn Herr Z*** zog ſich, ſo lange er da war,
naͤmlich bis auf den Herbſt 1783 wo er nach Jena ging,
dennoch nicht mehr als zweimal die Woche uͤber an.
Sechszehntes Kapitel.
Jenaiſcher Komment.
Mein Freund Dambmann war nach Jena ge-
zogen, und hatte mich in ſeinen Briefen immer ge-
beten, ihn da zu beſuchen. Ich nahm mir alſo dieſe
Reiſe vor, und marſchirte zu Anfang des Maͤrzen
1783 zu Fuße nach Jena.
In Lauchſtaͤdt traf ich einen Franzoſen an,
einen Tabuletkraͤmer, den ich ſchon in Manheim
gekannt hatte. Der Kerl erkannte mich nicht. Als
ich daher hin und her uͤber die Pfalz fragte, n_____
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/192>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.