war, sie zu schreiben. Da aber Gießen eine ganz obskure Universität ist; so war vielleicht eine etwas genauere Beschreibung derselben nicht überflüßig, we- nigstens für manchen Leser nicht ganz unangenehm.
Sechs und zwanzigstes Kapitel.
Abzug von Gießen. Händel in Frankfurt.
Ich hatte meinem Vater meine Schulden, welche sich auf 180 Gulden beliefen, ehrlich gemeldet. Der gute Mann mußte freilich stutzen, da er mir immer hinreichenden Wechsel geschickt, und zur rechten Zeit geschickt hatte, daß ich jetzt mit einer so großen Nach- rechnung auftrat! Zu dem hatte er beschlossen, mich nach Göttingen noch gehen zu lassen: und da konnte er schon ausrechnen, daß ihm mein Studiren eine ansehnliche Summe kosten würde. Bezahlt mußte indeß einmal seyn: er schickte mir also das Geld, und obgleich sein Brief viele Vorwürfe enthielt; so hatte ich doch nicht Ursache, daß ich mich fürchtete, vor ihm zu erscheinen.
Nachdem das Geld in meinen Händen war, bezahlte ich meinen Gläubigern, doch so, daß ich ein ansehnliches Reisegeld übrig behielt. Um dies zu bewerkstelligen, kontrahirte ich mit ihnen, blieb
war, ſie zu ſchreiben. Da aber Gießen eine ganz obſkure Univerſitaͤt iſt; ſo war vielleicht eine etwas genauere Beſchreibung derſelben nicht uͤberfluͤßig, we- nigſtens fuͤr manchen Leſer nicht ganz unangenehm.
Sechs und zwanzigſtes Kapitel.
Abzug von Gießen. Haͤndel in Frankfurt.
Ich hatte meinem Vater meine Schulden, welche ſich auf 180 Gulden beliefen, ehrlich gemeldet. Der gute Mann mußte freilich ſtutzen, da er mir immer hinreichenden Wechſel geſchickt, und zur rechten Zeit geſchickt hatte, daß ich jetzt mit einer ſo großen Nach- rechnung auftrat! Zu dem hatte er beſchloſſen, mich nach Goͤttingen noch gehen zu laſſen: und da konnte er ſchon ausrechnen, daß ihm mein Studiren eine anſehnliche Summe koſten wuͤrde. Bezahlt mußte indeß einmal ſeyn: er ſchickte mir alſo das Geld, und obgleich ſein Brief viele Vorwuͤrfe enthielt; ſo hatte ich doch nicht Urſache, daß ich mich fuͤrchtete, vor ihm zu erſcheinen.
Nachdem das Geld in meinen Haͤnden war, bezahlte ich meinen Glaͤubigern, doch ſo, daß ich ein anſehnliches Reiſegeld uͤbrig behielt. Um dies zu bewerkſtelligen, kontrahirte ich mit ihnen, blieb
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war, ſie zu ſchreiben. Da aber Gießen eine ganz
obſkure Univerſitaͤt iſt; ſo war vielleicht eine etwas
genauere Beſchreibung derſelben nicht uͤberfluͤßig, we-
nigſtens fuͤr manchen Leſer nicht ganz unangenehm.
Sechs und zwanzigſtes Kapitel.
Abzug von Gießen. Haͤndel in Frankfurt.
Ich hatte meinem Vater meine Schulden, welche
ſich auf 180 Gulden beliefen, ehrlich gemeldet. Der
gute Mann mußte freilich ſtutzen, da er mir immer
hinreichenden Wechſel geſchickt, und zur rechten Zeit
geſchickt hatte, daß ich jetzt mit einer ſo großen Nach-
rechnung auftrat! Zu dem hatte er beſchloſſen, mich
nach Goͤttingen noch gehen zu laſſen: und da konnte
er ſchon ausrechnen, daß ihm mein Studiren eine
anſehnliche Summe koſten wuͤrde. Bezahlt mußte
indeß einmal ſeyn: er ſchickte mir alſo das Geld,
und obgleich ſein Brief viele Vorwuͤrfe enthielt; ſo
hatte ich doch nicht Urſache, daß ich mich fuͤrchtete,
vor ihm zu erſcheinen.
Nachdem das Geld in meinen Haͤnden war,
bezahlte ich meinen Glaͤubigern, doch ſo, daß ich
ein anſehnliches Reiſegeld uͤbrig behielt. Um dies
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792/249>, abgerufen am 21.11.2024.
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