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Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.

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Die Bernsteinhexe.
Elfte Scene.
Rüdiger -- Die Vorigen.

Rüdiger.
Gott hat gerichtet zwischen ihm und mir! (Das Wetter
läßt nach.)
So gehorcht Gott und gebt sie augenblicklich
frei, die Unglückliche, die unter Euren Händen unschuldig
gemartert und geängstigt, unrecht gerichtet und verurtheilt
worden, ja von einem abscheulich ungerechten Tode be-
droht ist --
(nach ihr zuschreitend.) Hinweg, Henker!
Consul.
Halt da! Strecke Dein Schwert vor, Büttel, und
schütze das Gericht!
Rüdiger.
Wahrt Euch, Herr Consul! Wahrt Euer Leben bes-
ser als Eure Amtsehre, denn ich schwör' es Euch beim
Geiste meiner seligen Mutter, wer mir in den Weg tritt,
wer mit einem Finger die Befreiung dieses von Euch nichts-
würdig gemißhandelten Mädchens hindern will, der ist
des Todes, stirbt von meiner Hand!
Consul.
So seht doch um Euch, Junker, viele tausende sind
Die Bernſteinhexe.
Elfte Scene.
Ruͤdiger — Die Vorigen.

Rüdiger.
Gott hat gerichtet zwiſchen ihm und mir! (Das Wetter
laͤßt nach.)
So gehorcht Gott und gebt ſie augenblicklich
frei, die Ungluͤckliche, die unter Euren Haͤnden unſchuldig
gemartert und geaͤngſtigt, unrecht gerichtet und verurtheilt
worden, ja von einem abſcheulich ungerechten Tode be-
droht iſt —
(nach ihr zuſchreitend.) Hinweg, Henker!
Conſul.
Halt da! Strecke Dein Schwert vor, Buͤttel, und
ſchuͤtze das Gericht!
Rüdiger.
Wahrt Euch, Herr Conſul! Wahrt Euer Leben beſ-
ſer als Eure Amtsehre, denn ich ſchwoͤr’ es Euch beim
Geiſte meiner ſeligen Mutter, wer mir in den Weg tritt,
wer mit einem Finger die Befreiung dieſes von Euch nichts-
wuͤrdig gemißhandelten Maͤdchens hindern will, der iſt
des Todes, ſtirbt von meiner Hand!
Conſul.
So ſeht doch um Euch, Junker, viele tauſende ſind
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[244/0250] Die Bernſteinhexe. Elfte Scene. Ruͤdiger — Die Vorigen. Rüdiger. Gott hat gerichtet zwiſchen ihm und mir! (Das Wetter laͤßt nach.) So gehorcht Gott und gebt ſie augenblicklich frei, die Ungluͤckliche, die unter Euren Haͤnden unſchuldig gemartert und geaͤngſtigt, unrecht gerichtet und verurtheilt worden, ja von einem abſcheulich ungerechten Tode be- droht iſt — (nach ihr zuſchreitend.) Hinweg, Henker! Conſul. Halt da! Strecke Dein Schwert vor, Buͤttel, und ſchuͤtze das Gericht! Rüdiger. Wahrt Euch, Herr Conſul! Wahrt Euer Leben beſ- ſer als Eure Amtsehre, denn ich ſchwoͤr’ es Euch beim Geiſte meiner ſeligen Mutter, wer mir in den Weg tritt, wer mit einem Finger die Befreiung dieſes von Euch nichts- wuͤrdig gemißhandelten Maͤdchens hindern will, der iſt des Todes, ſtirbt von meiner Hand! Conſul. So ſeht doch um Euch, Junker, viele tauſende ſind

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/250>, abgerufen am 21.11.2024.