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Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916.

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Die Forderung des gleichen Staatsbürger-
rechts.

Alle Wünsche und Forderungen der modernen Frauen-
bewegung gipfeln in der Forderung des Stimmrechts.
Die Erlangung des Stimmrechts ist für sie schlechter-
dings das Ziel, der Wunsch, dem alle Wünsche unter-
geordnet und dienstbar gemacht werden müssen. Da im
1. Teil dieser Denkschrift von berufener Seite das Frauen-
stimmrecht behandelt ist, habe ich nur wenig vom Stand-
punkt der Frau dazu zu sagen. Wir haben, neben einer
Männerliga für Frauenstimmrecht, einen Frauenstimm-
rechtsverein mit wenig mehr als 10 000 Mitgliedern.
Der Bund deutscher Frauenvereine hat den Kampf um
das Frauenstimmrecht in seinem Programm; unter den
Mitgliedern der ihm angeschlossenen Vereine sind sehr
viele, die mit der Forderung des Frauenstimmrechts nicht
einverstanden sind, ja die nicht einmal wissen, daß sie
durch ihre Zugehörigkeit zum Bund deutscher Frauen-
vereine die Zahl derer, die das Stimmrecht fordern, ver-
größern. Die wirklich überzeugten Anhängerinnen sind
also nur in dem Verein für Frauenstimmrecht zu suchen.
Können aber wirklich 10 000 meist ledige Frauen 35 Mil-
lionen deutscher Frauen und Mütter vertreten? Man
hat uns den Vorwurf gemacht, daß wir uns von den

Die Forderung des gleichen Staatsbürger-
rechts.

Alle Wünsche und Forderungen der modernen Frauen-
bewegung gipfeln in der Forderung des Stimmrechts.
Die Erlangung des Stimmrechts ist für sie schlechter-
dings das Ziel, der Wunsch, dem alle Wünsche unter-
geordnet und dienstbar gemacht werden müssen. Da im
1. Teil dieser Denkschrift von berufener Seite das Frauen-
stimmrecht behandelt ist, habe ich nur wenig vom Stand-
punkt der Frau dazu zu sagen. Wir haben, neben einer
Männerliga für Frauenstimmrecht, einen Frauenstimm-
rechtsverein mit wenig mehr als 10 000 Mitgliedern.
Der Bund deutscher Frauenvereine hat den Kampf um
das Frauenstimmrecht in seinem Programm; unter den
Mitgliedern der ihm angeschlossenen Vereine sind sehr
viele, die mit der Forderung des Frauenstimmrechts nicht
einverstanden sind, ja die nicht einmal wissen, daß sie
durch ihre Zugehörigkeit zum Bund deutscher Frauen-
vereine die Zahl derer, die das Stimmrecht fordern, ver-
größern. Die wirklich überzeugten Anhängerinnen sind
also nur in dem Verein für Frauenstimmrecht zu suchen.
Können aber wirklich 10 000 meist ledige Frauen 35 Mil-
lionen deutscher Frauen und Mütter vertreten? Man
hat uns den Vorwurf gemacht, daß wir uns von den

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[150/0152] Die Forderung des gleichen Staatsbürger- rechts. Alle Wünsche und Forderungen der modernen Frauen- bewegung gipfeln in der Forderung des Stimmrechts. Die Erlangung des Stimmrechts ist für sie schlechter- dings das Ziel, der Wunsch, dem alle Wünsche unter- geordnet und dienstbar gemacht werden müssen. Da im 1. Teil dieser Denkschrift von berufener Seite das Frauen- stimmrecht behandelt ist, habe ich nur wenig vom Stand- punkt der Frau dazu zu sagen. Wir haben, neben einer Männerliga für Frauenstimmrecht, einen Frauenstimm- rechtsverein mit wenig mehr als 10 000 Mitgliedern. Der Bund deutscher Frauenvereine hat den Kampf um das Frauenstimmrecht in seinem Programm; unter den Mitgliedern der ihm angeschlossenen Vereine sind sehr viele, die mit der Forderung des Frauenstimmrechts nicht einverstanden sind, ja die nicht einmal wissen, daß sie durch ihre Zugehörigkeit zum Bund deutscher Frauen- vereine die Zahl derer, die das Stimmrecht fordern, ver- größern. Die wirklich überzeugten Anhängerinnen sind also nur in dem Verein für Frauenstimmrecht zu suchen. Können aber wirklich 10 000 meist ledige Frauen 35 Mil- lionen deutscher Frauen und Mütter vertreten? Man hat uns den Vorwurf gemacht, daß wir uns von den

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Zitationshilfe: Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/langemann_frauenstimmrecht_1916/152>, abgerufen am 21.11.2024.