Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.da hierbei nach §. 346 Anm. die Lage der Felder 33--64 von den Gliedern 1--32 abhängig ist. Die Gleichsummig- keit giebt 14 neue Bedingungen, denn für die horizontalen wie verticalen Reihen folgen je 7 unabhängige Bestimmun- gen, da die Summe jeder achten Felderreihe durch die anderen bedingt wird. Endlich giebt die Natur des Sprin- gerganges im Allgemeinen 8, die Geschlossenheit des Rös- selsprunges aber 2 Beziehungen, so dass sich schliesslich zusammen 56 Bedingungen ergeben und daher immer noch 8 Bedingungsannahmen frei bleiben. Daraus folgt, dass die Bildung eines geschlossenen, symmetrischen und gleich- summigen Rösselsprunges im Allgemeinen 8 Möglichkeiten, d. i. 8 Hauptfälle einzelner Arten zulässt. -- Es mögen diese Andeutungen genügen, um die mathematische Na- tur der Rösselsprungsaufgabe zu erweisen. Spätere mathema- tische Forschungen über das Wesen des Schach überhaupt werden auch hier (vgl. §. 143) erst die geeignete Anwendung der Rechnung selbst erzielen. Neunter Theil. Philologische Schachfragen. Zweiundfünfzigstes Kapitel. Interpretation. §. 349. Philologische Schachfragen, welche auf kriti- §. 350. Philologische Fragen aus der Geschichte des da hierbei nach §. 346 Anm. die Lage der Felder 33—64 von den Gliedern 1—32 abhängig ist. Die Gleichsummig- keit giebt 14 neue Bedingungen, denn für die horizontalen wie verticalen Reihen folgen je 7 unabhängige Bestimmun- gen, da die Summe jeder achten Felderreihe durch die anderen bedingt wird. Endlich giebt die Natur des Sprin- gerganges im Allgemeinen 8, die Geschlossenheit des Rös- selsprunges aber 2 Beziehungen, so dass sich schliesslich zusammen 56 Bedingungen ergeben und daher immer noch 8 Bedingungsannahmen frei bleiben. Daraus folgt, dass die Bildung eines geschlossenen, symmetrischen und gleich- summigen Rösselsprunges im Allgemeinen 8 Möglichkeiten, d. i. 8 Hauptfälle einzelner Arten zulässt. — Es mögen diese Andeutungen genügen, um die mathematische Na- tur der Rösselsprungsaufgabe zu erweisen. Spätere mathema- tische Forschungen über das Wesen des Schach überhaupt werden auch hier (vgl. §. 143) erst die geeignete Anwendung der Rechnung selbst erzielen. Neunter Theil. Philologische Schachfragen. Zweiundfünfzigstes Kapitel. Interpretation. §. 349. Philologische Schachfragen, welche auf kriti- §. 350. Philologische Fragen aus der Geschichte des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <list> <item><pb facs="#f0214" n="202"/> da hierbei nach §. 346 Anm. die Lage der Felder 33—64<lb/> von den Gliedern 1—32 abhängig ist. Die Gleichsummig-<lb/> keit giebt 14 neue Bedingungen, denn für die horizontalen<lb/> wie verticalen Reihen folgen je 7 unabhängige Bestimmun-<lb/> gen, da die Summe jeder achten Felderreihe durch die<lb/> anderen bedingt wird. Endlich giebt die Natur des Sprin-<lb/> gerganges im Allgemeinen 8, die Geschlossenheit des Rös-<lb/> selsprunges aber 2 Beziehungen, so dass sich schliesslich<lb/> zusammen 56 Bedingungen ergeben und daher immer noch<lb/> 8 Bedingungsannahmen frei bleiben. Daraus folgt, dass<lb/> die Bildung eines geschlossenen, symmetrischen und gleich-<lb/> summigen Rösselsprunges im Allgemeinen 8 Möglichkeiten,<lb/> d. i. 8 Hauptfälle einzelner Arten zulässt. — Es mögen<lb/> diese Andeutungen genügen, um die mathematische Na-<lb/> tur der Rösselsprungsaufgabe zu erweisen. Spätere mathema-<lb/> tische Forschungen über das Wesen des Schach überhaupt<lb/> werden auch hier (vgl. §. 143) erst die geeignete Anwendung<lb/> der Rechnung selbst erzielen.</item> </list> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Neunter Theil.<lb/> Philologische Schachfragen.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="5"> <head><hi rendition="#b">Zweiundfünfzigstes Kapitel.</hi><lb/> Interpretation.</head><lb/> <p>§. 349. Philologische Schachfragen, welche auf kriti-<lb/> scher Interpretation beruhen, betreffen entweder die Ge-<lb/> schichte des Spieles selbst, oder die Literatur, d. h. die<lb/> Behandlung und Erklärung gewisser auf das Schach sich be-<lb/> ziehender Handschriften, endlich die Geschichte im Allge-<lb/> meinen, insofern letztere zur Erörterung gewisser Verhält-<lb/> nisse auf das Schachspiel einzugehen hat.</p><lb/> <p>§. 350. Philologische Fragen aus der Geschichte des<lb/> Spieles entstehen für die correcte Interpretation solcher<lb/> Ueberlieferungen, aus deren richtigem Verständniss auf Alter<lb/> und Erfindung des Spieles geschlossen werden kann. Dahin<lb/> gehören Stellen bei klassischen Autoren, Untersuchungen<lb/> über Schachspielausdrücke in verschiedenen Sprachen u. dgl.<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [202/0214]
da hierbei nach §. 346 Anm. die Lage der Felder 33—64
von den Gliedern 1—32 abhängig ist. Die Gleichsummig-
keit giebt 14 neue Bedingungen, denn für die horizontalen
wie verticalen Reihen folgen je 7 unabhängige Bestimmun-
gen, da die Summe jeder achten Felderreihe durch die
anderen bedingt wird. Endlich giebt die Natur des Sprin-
gerganges im Allgemeinen 8, die Geschlossenheit des Rös-
selsprunges aber 2 Beziehungen, so dass sich schliesslich
zusammen 56 Bedingungen ergeben und daher immer noch
8 Bedingungsannahmen frei bleiben. Daraus folgt, dass
die Bildung eines geschlossenen, symmetrischen und gleich-
summigen Rösselsprunges im Allgemeinen 8 Möglichkeiten,
d. i. 8 Hauptfälle einzelner Arten zulässt. — Es mögen
diese Andeutungen genügen, um die mathematische Na-
tur der Rösselsprungsaufgabe zu erweisen. Spätere mathema-
tische Forschungen über das Wesen des Schach überhaupt
werden auch hier (vgl. §. 143) erst die geeignete Anwendung
der Rechnung selbst erzielen.
Neunter Theil.
Philologische Schachfragen.
Zweiundfünfzigstes Kapitel.
Interpretation.
§. 349. Philologische Schachfragen, welche auf kriti-
scher Interpretation beruhen, betreffen entweder die Ge-
schichte des Spieles selbst, oder die Literatur, d. h. die
Behandlung und Erklärung gewisser auf das Schach sich be-
ziehender Handschriften, endlich die Geschichte im Allge-
meinen, insofern letztere zur Erörterung gewisser Verhält-
nisse auf das Schachspiel einzugehen hat.
§. 350. Philologische Fragen aus der Geschichte des
Spieles entstehen für die correcte Interpretation solcher
Ueberlieferungen, aus deren richtigem Verständniss auf Alter
und Erfindung des Spieles geschlossen werden kann. Dahin
gehören Stellen bei klassischen Autoren, Untersuchungen
über Schachspielausdrücke in verschiedenen Sprachen u. dgl.
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