minder eristent ist. Jn dieser letzten Absicht ist dem- nach die Existenz eine absolute Einheit, die aber nicht hindert, daß eine existirende Sache nicht in andern Absichten Grade haben könne, z. E. in Absicht auf die Größe, Kräfte, Zahl der Theile, Dauer etc.
§. 13.
Da ferner einfache Begriffe nicht zusammenge- setzt sind, und daher nicht aus mehrern innern Merk- maalen bestehen, so haben sie auch keine gemeinsame innere Merkmaale. Denn jeder ist sich selbst sein inneres Merkmaal. (§. 9.) Wenn demnach zween oder mchrere einfache Begriffe gemeinsame innere Merkmaale hätten, so wären sie entweder nicht ein- fach oder nicht von einander verschieden. Beydes stößt die Voraussetzung um, folglich können einfache Begriffe kein gemeinsames inneres Merkmaal haben. Hiebey ist wohl zu merken, daß man innere Merk- maale von bloßen Verhältnissen zu unterscheiden hat. Denn so kommen alle einfache Begriffe darinn überein, daß sie einfach sind, daß sie Begriffe sind, daß sie sich gedenken lassen, daß sie für sich nichts Wi- dersprechendes in sich haben etc. Aber dieses alles sind schlechthin nur ideale Verhältnisse, die aus der Be- trachtung und Vergleichung dieser Begriffe herrüh- ren, und dergleichen wir hier eigentlich aufsuchen. (§. 10.)
§. 14.
Da die einfachen Begriffe nicht aus innern Merk- maalen zusammengesetzt sind, so lassen sie sich auch nicht durch solche anzeigen. Demnach bleiben sie schlechterdings klar. (§. 653. Dianoiol.) Diese Klar- heit in ihrer Vorstellung kann nun allerdings viel Stufen haben, je nachdem sie stärkern Eindruck macht, und wir uns derselben mehr bewußt sind.
Man-
oder fuͤr ſich gedenkbaren Begriffen.
minder eriſtent iſt. Jn dieſer letzten Abſicht iſt dem- nach die Exiſtenz eine abſolute Einheit, die aber nicht hindert, daß eine exiſtirende Sache nicht in andern Abſichten Grade haben koͤnne, z. E. in Abſicht auf die Groͤße, Kraͤfte, Zahl der Theile, Dauer ꝛc.
§. 13.
Da ferner einfache Begriffe nicht zuſammenge- ſetzt ſind, und daher nicht aus mehrern innern Merk- maalen beſtehen, ſo haben ſie auch keine gemeinſame innere Merkmaale. Denn jeder iſt ſich ſelbſt ſein inneres Merkmaal. (§. 9.) Wenn demnach zween oder mchrere einfache Begriffe gemeinſame innere Merkmaale haͤtten, ſo waͤren ſie entweder nicht ein- fach oder nicht von einander verſchieden. Beydes ſtoͤßt die Vorausſetzung um, folglich koͤnnen einfache Begriffe kein gemeinſames inneres Merkmaal haben. Hiebey iſt wohl zu merken, daß man innere Merk- maale von bloßen Verhaͤltniſſen zu unterſcheiden hat. Denn ſo kommen alle einfache Begriffe darinn uͤberein, daß ſie einfach ſind, daß ſie Begriffe ſind, daß ſie ſich gedenken laſſen, daß ſie fuͤr ſich nichts Wi- derſprechendes in ſich haben ꝛc. Aber dieſes alles ſind ſchlechthin nur ideale Verhaͤltniſſe, die aus der Be- trachtung und Vergleichung dieſer Begriffe herruͤh- ren, und dergleichen wir hier eigentlich aufſuchen. (§. 10.)
§. 14.
Da die einfachen Begriffe nicht aus innern Merk- maalen zuſammengeſetzt ſind, ſo laſſen ſie ſich auch nicht durch ſolche anzeigen. Demnach bleiben ſie ſchlechterdings klar. (§. 653. Dianoiol.) Dieſe Klar- heit in ihrer Vorſtellung kann nun allerdings viel Stufen haben, je nachdem ſie ſtaͤrkern Eindruck macht, und wir uns derſelben mehr bewußt ſind.
Man-
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oder fuͤr ſich gedenkbaren Begriffen.
minder eriſtent iſt. Jn dieſer letzten Abſicht iſt dem-
nach die Exiſtenz eine abſolute Einheit, die aber nicht
hindert, daß eine exiſtirende Sache nicht in andern
Abſichten Grade haben koͤnne, z. E. in Abſicht auf
die Groͤße, Kraͤfte, Zahl der Theile, Dauer ꝛc.
§. 13.
Da ferner einfache Begriffe nicht zuſammenge-
ſetzt ſind, und daher nicht aus mehrern innern Merk-
maalen beſtehen, ſo haben ſie auch keine gemeinſame
innere Merkmaale. Denn jeder iſt ſich ſelbſt ſein
inneres Merkmaal. (§. 9.) Wenn demnach zween
oder mchrere einfache Begriffe gemeinſame innere
Merkmaale haͤtten, ſo waͤren ſie entweder nicht ein-
fach oder nicht von einander verſchieden. Beydes
ſtoͤßt die Vorausſetzung um, folglich koͤnnen einfache
Begriffe kein gemeinſames inneres Merkmaal haben.
Hiebey iſt wohl zu merken, daß man innere Merk-
maale von bloßen Verhaͤltniſſen zu unterſcheiden
hat. Denn ſo kommen alle einfache Begriffe darinn
uͤberein, daß ſie einfach ſind, daß ſie Begriffe ſind,
daß ſie ſich gedenken laſſen, daß ſie fuͤr ſich nichts Wi-
derſprechendes in ſich haben ꝛc. Aber dieſes alles ſind
ſchlechthin nur ideale Verhaͤltniſſe, die aus der Be-
trachtung und Vergleichung dieſer Begriffe herruͤh-
ren, und dergleichen wir hier eigentlich aufſuchen.
(§. 10.)
§. 14.
Da die einfachen Begriffe nicht aus innern Merk-
maalen zuſammengeſetzt ſind, ſo laſſen ſie ſich auch
nicht durch ſolche anzeigen. Demnach bleiben ſie
ſchlechterdings klar. (§. 653. Dianoiol.) Dieſe Klar-
heit in ihrer Vorſtellung kann nun allerdings viel
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/481>, abgerufen am 21.12.2024.
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