erfahren, und sie durch die Verbindung der einzelnen Theile ganz zusammen bringen, die innere Beschaf- fenheit einer Sache durch ihre Verhältnisse mit an- dern, durch ihre Symptomata in verschiedenen Prü- fungen (§. 172.) herausbringen, sind ebenfalls sol- che Aufgaben, deren Auflösung eine Auswahl zuläßt, die man in einzelnen Fällen nach den besondern Um- ständen richtet, die sich anbieten.
§. 528.
Was wir bisher von den Fragen und Aufgaben gesagt haben, betrifft vornehmlich die theoretischen, und geht demnach die practischen Aufgaben nur in so fern an, als ihre Auflösung sich auf die Theorie der Möglichkeit gründet, und zu erfinden ist. Hinge- gen haben die practischen Aufgaben verschiedenes, welches besonders betrachtet zu werden verdient. Und wie man in der Theorie der Sätze die Lehrsätze mit Grundsätzen zusammenhängt, so haben wir noch zu zeigen, wie die practischen Aufgaben mit Postulatis oder Forderungen (§. 156.) in Zusammenhang stehen oder gebracht werden.
§. 529.
Eine practische Aufgabe giebt etwas zu thun vor, und ihre Auflösung soll zeigen, wie es gesche- hen könne. Da nun jede Frage oder Aufgabe gewisse Bedingungen voraussetzt (§. 427, 428.) so läßt sich leicht finden, daß eine practische Aufgabe die Mög- lichkeit der Sache voraussetze, welche sie zu thun vorgiebt, und zwar muß die Sache nicht bloß an sich betrachtet möglich seyn, sondern von menschlichen Kräften abhängen, und durch dieselben gesche[h]en können. Denn wo dieses nicht ist, da fällt das Pra- ctische der Aufgabe ganz weg, und sie verwandelt sich höchstens nur in die Theorie der Möglichkeit einer Sache an sich betrachtet.
§. 530.
VII. Hauptſtuͤck,
erfahren, und ſie durch die Verbindung der einzelnen Theile ganz zuſammen bringen, die innere Beſchaf- fenheit einer Sache durch ihre Verhaͤltniſſe mit an- dern, durch ihre Symptomata in verſchiedenen Pruͤ- fungen (§. 172.) herausbringen, ſind ebenfalls ſol- che Aufgaben, deren Aufloͤſung eine Auswahl zulaͤßt, die man in einzelnen Faͤllen nach den beſondern Um- ſtaͤnden richtet, die ſich anbieten.
§. 528.
Was wir bisher von den Fragen und Aufgaben geſagt haben, betrifft vornehmlich die theoretiſchen, und geht demnach die practiſchen Aufgaben nur in ſo fern an, als ihre Aufloͤſung ſich auf die Theorie der Moͤglichkeit gruͤndet, und zu erfinden iſt. Hinge- gen haben die practiſchen Aufgaben verſchiedenes, welches beſonders betrachtet zu werden verdient. Und wie man in der Theorie der Saͤtze die Lehrſaͤtze mit Grundſaͤtzen zuſammenhaͤngt, ſo haben wir noch zu zeigen, wie die practiſchen Aufgaben mit Poſtulatis oder Forderungen (§. 156.) in Zuſammenhang ſtehen oder gebracht werden.
§. 529.
Eine practiſche Aufgabe giebt etwas zu thun vor, und ihre Aufloͤſung ſoll zeigen, wie es geſche- hen koͤnne. Da nun jede Frage oder Aufgabe gewiſſe Bedingungen vorausſetzt (§. 427, 428.) ſo laͤßt ſich leicht finden, daß eine practiſche Aufgabe die Moͤg- lichkeit der Sache vorausſetze, welche ſie zu thun vorgiebt, und zwar muß die Sache nicht bloß an ſich betrachtet moͤglich ſeyn, ſondern von menſchlichen Kraͤften abhaͤngen, und durch dieſelben geſche[h]en koͤnnen. Denn wo dieſes nicht iſt, da faͤllt das Pra- ctiſche der Aufgabe ganz weg, und ſie verwandelt ſich hoͤchſtens nur in die Theorie der Moͤglichkeit einer Sache an ſich betrachtet.
§. 530.
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VII. Hauptſtuͤck,
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dern, durch ihre Symptomata in verſchiedenen Pruͤ-
fungen (§. 172.) herausbringen, ſind ebenfalls ſol-
che Aufgaben, deren Aufloͤſung eine Auswahl zulaͤßt,
die man in einzelnen Faͤllen nach den beſondern Um-
ſtaͤnden richtet, die ſich anbieten.
§. 528.
Was wir bisher von den Fragen und Aufgaben
geſagt haben, betrifft vornehmlich die theoretiſchen,
und geht demnach die practiſchen Aufgaben nur in ſo
fern an, als ihre Aufloͤſung ſich auf die Theorie der
Moͤglichkeit gruͤndet, und zu erfinden iſt. Hinge-
gen haben die practiſchen Aufgaben verſchiedenes,
welches beſonders betrachtet zu werden verdient. Und
wie man in der Theorie der Saͤtze die Lehrſaͤtze mit
Grundſaͤtzen zuſammenhaͤngt, ſo haben wir noch zu
zeigen, wie die practiſchen Aufgaben mit Poſtulatis
oder Forderungen (§. 156.) in Zuſammenhang ſtehen
oder gebracht werden.
§. 529.
Eine practiſche Aufgabe giebt etwas zu thun
vor, und ihre Aufloͤſung ſoll zeigen, wie es geſche-
hen koͤnne. Da nun jede Frage oder Aufgabe gewiſſe
Bedingungen vorausſetzt (§. 427, 428.) ſo laͤßt ſich
leicht finden, daß eine practiſche Aufgabe die Moͤg-
lichkeit der Sache vorausſetze, welche ſie zu thun
vorgiebt, und zwar muß die Sache nicht bloß an ſich
betrachtet moͤglich ſeyn, ſondern von menſchlichen
Kraͤften abhaͤngen, und durch dieſelben geſchehen
koͤnnen. Denn wo dieſes nicht iſt, da faͤllt das Pra-
ctiſche der Aufgabe ganz weg, und ſie verwandelt
ſich hoͤchſtens nur in die Theorie der Moͤglichkeit einer
Sache an ſich betrachtet.
§. 530.
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/358>, abgerufen am 21.11.2024.
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