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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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von den Aufgaben.
einen Satz abstrahirten, folglich jenes immer, die-
ses aber nicht immer angeht. (§. 510.) Da nun, so
oft etwas nicht immer angeht, die Frage oder Auf-
gabe vorkömmt, zu bestimmen, wenn es angeht: so
wollen wir dieses noch untersuchen, und zu diesem
Ende anmerken, daß die Aufgabe, deren Möglich-
keit §. 516. ist gezeigt worden, sich in die Aufgabe
verwandle:

Wenn ein Datum und Quaesitum gegeben,
zu finden, wiefern sich aus beyden allge-
meinere Begriffe abstrahiren lassen, die
ebenfalls als
Data und Quaesita in einer
Aufgabe beysammen seyn können.

Denn diese Verwandlung geht deswegen an, weil
sich die Bedingung der Möglichkeit einer Aufgabe in
die Aufgabe selbst, und hinwiederum diese in jene,
durch die bloße Verwechslung der Wörter: bestim-
men, gegeben, finden,
verwandeln läßt. (§. 516.)
Wenn man daher sagt: A sey das Datum, B das
Quaesitum einer Aufgabe, so setzt man voraus, daß
B durch A bestimmt werde. Da wir nun hier vor-
geben, zu finden, ob sich aus A und B allgemeinere
Begriffe C, D abstrahiren lassen, so, daß ebenfalls
D aus C gefunden werden könne, so geben wir nichts
anders für, als zu finden, ob D durch C bestimmt
sey. Und dieses ist nun eben, was wir in dem §. 516.
als in vielen Fällen möglich erwiesen hatten.

§. 519.

Um nun zu sehen, welches diese Fälle sind, und
zu welchen andern Anfgaben die hier betrachtete lei-
tet; so merken wir an, daß, wenn B durch A be-
stimmt wird, nothwendig auch die Merkmaale
des
B dadurch bestimmt seyn, weil die Bestim-
mung eines Begriffes seinen Umfang anzeigt, und

dieser
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von den Aufgaben.
einen Satz abſtrahirten, folglich jenes immer, die-
ſes aber nicht immer angeht. (§. 510.) Da nun, ſo
oft etwas nicht immer angeht, die Frage oder Auf-
gabe vorkoͤmmt, zu beſtimmen, wenn es angeht: ſo
wollen wir dieſes noch unterſuchen, und zu dieſem
Ende anmerken, daß die Aufgabe, deren Moͤglich-
keit §. 516. iſt gezeigt worden, ſich in die Aufgabe
verwandle:

Wenn ein Datum und Quaeſitum gegeben,
zu finden, wiefern ſich aus beyden allge-
meinere Begriffe abſtrahiren laſſen, die
ebenfalls als
Data und Quaeſita in einer
Aufgabe beyſammen ſeyn koͤnnen.

Denn dieſe Verwandlung geht deswegen an, weil
ſich die Bedingung der Moͤglichkeit einer Aufgabe in
die Aufgabe ſelbſt, und hinwiederum dieſe in jene,
durch die bloße Verwechslung der Woͤrter: beſtim-
men, gegeben, finden,
verwandeln laͤßt. (§. 516.)
Wenn man daher ſagt: A ſey das Datum, B das
Quaeſitum einer Aufgabe, ſo ſetzt man voraus, daß
B durch A beſtimmt werde. Da wir nun hier vor-
geben, zu finden, ob ſich aus A und B allgemeinere
Begriffe C, D abſtrahiren laſſen, ſo, daß ebenfalls
D aus C gefunden werden koͤnne, ſo geben wir nichts
anders fuͤr, als zu finden, ob D durch C beſtimmt
ſey. Und dieſes iſt nun eben, was wir in dem §. 516.
als in vielen Faͤllen moͤglich erwieſen hatten.

§. 519.

Um nun zu ſehen, welches dieſe Faͤlle ſind, und
zu welchen andern Anfgaben die hier betrachtete lei-
tet; ſo merken wir an, daß, wenn B durch A be-
ſtimmt wird, nothwendig auch die Merkmaale
des
B dadurch beſtimmt ſeyn, weil die Beſtim-
mung eines Begriffes ſeinen Umfang anzeigt, und

dieſer
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[329/0351] von den Aufgaben. einen Satz abſtrahirten, folglich jenes immer, die- ſes aber nicht immer angeht. (§. 510.) Da nun, ſo oft etwas nicht immer angeht, die Frage oder Auf- gabe vorkoͤmmt, zu beſtimmen, wenn es angeht: ſo wollen wir dieſes noch unterſuchen, und zu dieſem Ende anmerken, daß die Aufgabe, deren Moͤglich- keit §. 516. iſt gezeigt worden, ſich in die Aufgabe verwandle: Wenn ein Datum und Quaeſitum gegeben, zu finden, wiefern ſich aus beyden allge- meinere Begriffe abſtrahiren laſſen, die ebenfalls als Data und Quaeſita in einer Aufgabe beyſammen ſeyn koͤnnen. Denn dieſe Verwandlung geht deswegen an, weil ſich die Bedingung der Moͤglichkeit einer Aufgabe in die Aufgabe ſelbſt, und hinwiederum dieſe in jene, durch die bloße Verwechslung der Woͤrter: beſtim- men, gegeben, finden, verwandeln laͤßt. (§. 516.) Wenn man daher ſagt: A ſey das Datum, B das Quaeſitum einer Aufgabe, ſo ſetzt man voraus, daß B durch A beſtimmt werde. Da wir nun hier vor- geben, zu finden, ob ſich aus A und B allgemeinere Begriffe C, D abſtrahiren laſſen, ſo, daß ebenfalls D aus C gefunden werden koͤnne, ſo geben wir nichts anders fuͤr, als zu finden, ob D durch C beſtimmt ſey. Und dieſes iſt nun eben, was wir in dem §. 516. als in vielen Faͤllen moͤglich erwieſen hatten. §. 519. Um nun zu ſehen, welches dieſe Faͤlle ſind, und zu welchen andern Anfgaben die hier betrachtete lei- tet; ſo merken wir an, daß, wenn B durch A be- ſtimmt wird, nothwendig auch die Merkmaale des B dadurch beſtimmt ſeyn, weil die Beſtim- mung eines Begriffes ſeinen Umfang anzeigt, und dieſer X 5

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/351>, abgerufen am 21.11.2024.