Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

Bild:
<< vorherige Seite

VII. Hauptstück,
trachtete 6 Fälle, (§. 332--345.) geben Beyspiele
dazu.

§. 513.

Die Aufgaben der ersten Formel, (§. 510.)

zu einem Prädicat jede Subjecte zu finden,
wird allgemeiner gemacht, wenn man das vorgegebe-
ne Prädicat unbestimmt läßt, folglich statt desselben
eine höhere Gattung annimmt. Denn es ist für sich
klar, daß die gesuchten Subjecte sodann ebenfalls
allgemeiner seyn können, weil in einem allgemein beja-
henden Satze das Prädicat niemals ein niedrigerer
Begriff als das Subject seyn kann.

§. 514.

Auf eine gleiche Art werden auch die Aufgaben
der zweyten Formel:

zu einem Subject jede Prädicate finden,

allgemeiner gemacht, wenn man statt des vorgegebe-
nen Subjectes eine seiner höhern Gattungen nimmt.
Die Theorie, so man durch diese Aufgaben heraus-
bringt, dehnt sich dadurch weiter aus. Man kann
das oben (§. 50.) gegebene Beyspiel von dem Begriff
eines Gesetzes auch hier zur Erläuterung gebrauchen.

§. 515.

Die Aufgaben der dritten Formel. (§. 510.)

die besondern Bestimmungen des Prä-
dicats eines vorgegebenen Subjectes zu
finden,

lassen sich fast allgemeiner machen, weil der allge-
meine Begriff des Prädicats noch mehrern Subje-
cten zukömmt. Man kann demnach die Aufgabe auf
alle die höhern Gattungen des Subjectes ausdehnen,
von welchen sich das Prädicat noch bejahen läßt.
Macht man das Prädicat selbst noch allgemeiner, so

werden

VII. Hauptſtuͤck,
trachtete 6 Faͤlle, (§. 332—345.) geben Beyſpiele
dazu.

§. 513.

Die Aufgaben der erſten Formel, (§. 510.)

zu einem Praͤdicat jede Subjecte zu finden,
wird allgemeiner gemacht, wenn man das vorgegebe-
ne Praͤdicat unbeſtimmt laͤßt, folglich ſtatt deſſelben
eine hoͤhere Gattung annimmt. Denn es iſt fuͤr ſich
klar, daß die geſuchten Subjecte ſodann ebenfalls
allgemeiner ſeyn koͤnnen, weil in einem allgemein beja-
henden Satze das Praͤdicat niemals ein niedrigerer
Begriff als das Subject ſeyn kann.

§. 514.

Auf eine gleiche Art werden auch die Aufgaben
der zweyten Formel:

zu einem Subject jede Praͤdicate finden,

allgemeiner gemacht, wenn man ſtatt des vorgegebe-
nen Subjectes eine ſeiner hoͤhern Gattungen nimmt.
Die Theorie, ſo man durch dieſe Aufgaben heraus-
bringt, dehnt ſich dadurch weiter aus. Man kann
das oben (§. 50.) gegebene Beyſpiel von dem Begriff
eines Geſetzes auch hier zur Erlaͤuterung gebrauchen.

§. 515.

Die Aufgaben der dritten Formel. (§. 510.)

die beſondern Beſtimmungen des Praͤ-
dicats eines vorgegebenen Subjectes zu
finden,

laſſen ſich faſt allgemeiner machen, weil der allge-
meine Begriff des Praͤdicats noch mehrern Subje-
cten zukoͤmmt. Man kann demnach die Aufgabe auf
alle die hoͤhern Gattungen des Subjectes ausdehnen,
von welchen ſich das Praͤdicat noch bejahen laͤßt.
Macht man das Praͤdicat ſelbſt noch allgemeiner, ſo

werden
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0348" n="326"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VII.</hi> Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi></fw><lb/>
trachtete 6 Fa&#x0364;lle, (§. 332&#x2014;345.) geben Bey&#x017F;piele<lb/>
dazu.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 513.</head><lb/>
            <p>Die Aufgaben der er&#x017F;ten Formel, (§. 510.)</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">zu einem Pra&#x0364;dicat jede Subjecte zu finden,</hi><lb/>
wird allgemeiner gemacht, wenn man das vorgegebe-<lb/>
ne Pra&#x0364;dicat unbe&#x017F;timmt la&#x0364;ßt, folglich &#x017F;tatt de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
eine ho&#x0364;here Gattung annimmt. Denn es i&#x017F;t fu&#x0364;r &#x017F;ich<lb/>
klar, daß die ge&#x017F;uchten Subjecte &#x017F;odann ebenfalls<lb/>
allgemeiner &#x017F;eyn ko&#x0364;nnen, weil in einem allgemein beja-<lb/>
henden Satze das Pra&#x0364;dicat niemals ein niedrigerer<lb/>
Begriff als das Subject &#x017F;eyn kann.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 514.</head><lb/>
            <p>Auf eine gleiche Art werden auch die Aufgaben<lb/>
der zweyten Formel:</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">zu einem Subject jede Pra&#x0364;dicate finden,</hi> </hi> </p><lb/>
            <p>allgemeiner gemacht, wenn man &#x017F;tatt des vorgegebe-<lb/>
nen Subjectes eine &#x017F;einer ho&#x0364;hern Gattungen nimmt.<lb/>
Die Theorie, &#x017F;o man durch die&#x017F;e Aufgaben heraus-<lb/>
bringt, dehnt &#x017F;ich dadurch weiter aus. Man kann<lb/>
das oben (§. 50.) gegebene Bey&#x017F;piel von dem Begriff<lb/>
eines <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;etzes</hi> auch hier zur Erla&#x0364;uterung gebrauchen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 515.</head><lb/>
            <p>Die Aufgaben der dritten Formel. (§. 510.)</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">die be&#x017F;ondern Be&#x017F;timmungen des Pra&#x0364;-<lb/>
dicats eines vorgegebenen Subjectes zu<lb/>
finden,</hi> </hi> </p><lb/>
            <p>la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich fa&#x017F;t allgemeiner machen, weil der allge-<lb/>
meine Begriff des Pra&#x0364;dicats noch mehrern Subje-<lb/>
cten zuko&#x0364;mmt. Man kann demnach die Aufgabe auf<lb/>
alle die ho&#x0364;hern Gattungen des Subjectes ausdehnen,<lb/>
von welchen &#x017F;ich das Pra&#x0364;dicat noch bejahen la&#x0364;ßt.<lb/>
Macht man das Pra&#x0364;dicat &#x017F;elb&#x017F;t noch allgemeiner, &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">werden</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[326/0348] VII. Hauptſtuͤck, trachtete 6 Faͤlle, (§. 332—345.) geben Beyſpiele dazu. §. 513. Die Aufgaben der erſten Formel, (§. 510.) zu einem Praͤdicat jede Subjecte zu finden, wird allgemeiner gemacht, wenn man das vorgegebe- ne Praͤdicat unbeſtimmt laͤßt, folglich ſtatt deſſelben eine hoͤhere Gattung annimmt. Denn es iſt fuͤr ſich klar, daß die geſuchten Subjecte ſodann ebenfalls allgemeiner ſeyn koͤnnen, weil in einem allgemein beja- henden Satze das Praͤdicat niemals ein niedrigerer Begriff als das Subject ſeyn kann. §. 514. Auf eine gleiche Art werden auch die Aufgaben der zweyten Formel: zu einem Subject jede Praͤdicate finden, allgemeiner gemacht, wenn man ſtatt des vorgegebe- nen Subjectes eine ſeiner hoͤhern Gattungen nimmt. Die Theorie, ſo man durch dieſe Aufgaben heraus- bringt, dehnt ſich dadurch weiter aus. Man kann das oben (§. 50.) gegebene Beyſpiel von dem Begriff eines Geſetzes auch hier zur Erlaͤuterung gebrauchen. §. 515. Die Aufgaben der dritten Formel. (§. 510.) die beſondern Beſtimmungen des Praͤ- dicats eines vorgegebenen Subjectes zu finden, laſſen ſich faſt allgemeiner machen, weil der allge- meine Begriff des Praͤdicats noch mehrern Subje- cten zukoͤmmt. Man kann demnach die Aufgabe auf alle die hoͤhern Gattungen des Subjectes ausdehnen, von welchen ſich das Praͤdicat noch bejahen laͤßt. Macht man das Praͤdicat ſelbſt noch allgemeiner, ſo werden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/348
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/348>, abgerufen am 21.12.2024.