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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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VII. Hauptstück,
auf einfachere Fragen bringt, weil man sich dabey noch
selbst erst zu unterrichten hat etc.

§. 435.

Jndessen ist es immer möglich, diesen Fragen die
vorhin gemeldte einfache Form zu geben, und man wird
dabey finden, daß öfters einige Stücke der Frage, als
Data (§. 163.) vorgetragen werden können und
müssen, welches die einfache Form noch vorzüglicher
macht, weil sie Data und Quaesita sorgfältig unter-
scheidet. Z E. Man fragt, was ein gewisses
Wort bedeute,
so ist das Wort gegeben, und die
Bedeutung wird gesucht. Demnach ist die Form
der Frage:

Die Bedeutung eines vorgegebnen Worts
zu finden?

Wiederum, man fragt, was sich aus zween Vorder-
sätzen für ein Schluß ziehen lasse: so ist die Form der
Frage diese:

Wenn zween Vordersätze gegeben, den
Schlußsatz zu bestimmen, der daraus ge-
zogen werden kann?
§. 436. a)

Diese einfachere Form kann auch bey unmöglichen
Fragen dienen, ihre Ungereimtheit leichter einzusehen.
Z. E. Die vorhin (§. 426.) gegebenen Beyspiele
werden so ausfallen:

Wenn ein Schluß der fünften Figur gegeben,
den Schlußsatz oder die Beschaffenheit
des Schlußsatzes zu finden?
Wenn ein eckichter Zirkel gegeben, die Größe
seiner Winkel zu finden?
Wenn zur Zeit des ersten Viertels eine Son-
nenfinsterniß ist, ihre Größe zu finden?
Hier

VII. Hauptſtuͤck,
auf einfachere Fragen bringt, weil man ſich dabey noch
ſelbſt erſt zu unterrichten hat ꝛc.

§. 435.

Jndeſſen iſt es immer moͤglich, dieſen Fragen die
vorhin gemeldte einfache Form zu geben, und man wird
dabey finden, daß oͤfters einige Stuͤcke der Frage, als
Data (§. 163.) vorgetragen werden koͤnnen und
muͤſſen, welches die einfache Form noch vorzuͤglicher
macht, weil ſie Data und Quaeſita ſorgfaͤltig unter-
ſcheidet. Z E. Man fragt, was ein gewiſſes
Wort bedeute,
ſo iſt das Wort gegeben, und die
Bedeutung wird geſucht. Demnach iſt die Form
der Frage:

Die Bedeutung eines vorgegebnen Worts
zu finden?

Wiederum, man fragt, was ſich aus zween Vorder-
ſaͤtzen fuͤr ein Schluß ziehen laſſe: ſo iſt die Form der
Frage dieſe:

Wenn zween Vorderſaͤtze gegeben, den
Schlußſatz zu beſtimmen, der daraus ge-
zogen werden kann?
§. 436. a)

Dieſe einfachere Form kann auch bey unmoͤglichen
Fragen dienen, ihre Ungereimtheit leichter einzuſehen.
Z. E. Die vorhin (§. 426.) gegebenen Beyſpiele
werden ſo ausfallen:

Wenn ein Schluß der fuͤnften Figur gegeben,
den Schlußſatz oder die Beſchaffenheit
des Schlußſatzes zu finden?
Wenn ein eckichter Zirkel gegeben, die Groͤße
ſeiner Winkel zu finden?
Wenn zur Zeit des erſten Viertels eine Son-
nenfinſterniß iſt, ihre Groͤße zu finden?
Hier
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[282/0304] VII. Hauptſtuͤck, auf einfachere Fragen bringt, weil man ſich dabey noch ſelbſt erſt zu unterrichten hat ꝛc. §. 435. Jndeſſen iſt es immer moͤglich, dieſen Fragen die vorhin gemeldte einfache Form zu geben, und man wird dabey finden, daß oͤfters einige Stuͤcke der Frage, als Data (§. 163.) vorgetragen werden koͤnnen und muͤſſen, welches die einfache Form noch vorzuͤglicher macht, weil ſie Data und Quaeſita ſorgfaͤltig unter- ſcheidet. Z E. Man fragt, was ein gewiſſes Wort bedeute, ſo iſt das Wort gegeben, und die Bedeutung wird geſucht. Demnach iſt die Form der Frage: Die Bedeutung eines vorgegebnen Worts zu finden? Wiederum, man fragt, was ſich aus zween Vorder- ſaͤtzen fuͤr ein Schluß ziehen laſſe: ſo iſt die Form der Frage dieſe: Wenn zween Vorderſaͤtze gegeben, den Schlußſatz zu beſtimmen, der daraus ge- zogen werden kann? §. 436. a) Dieſe einfachere Form kann auch bey unmoͤglichen Fragen dienen, ihre Ungereimtheit leichter einzuſehen. Z. E. Die vorhin (§. 426.) gegebenen Beyſpiele werden ſo ausfallen: Wenn ein Schluß der fuͤnften Figur gegeben, den Schlußſatz oder die Beſchaffenheit des Schlußſatzes zu finden? Wenn ein eckichter Zirkel gegeben, die Groͤße ſeiner Winkel zu finden? Wenn zur Zeit des erſten Viertels eine Son- nenfinſterniß iſt, ihre Groͤße zu finden? Hier

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/304>, abgerufen am 22.12.2024.