Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

Bild:
<< vorherige Seite
V. Hauptst. von zusammenges. Schlüssen
der Bestimmung B von A ab. Z. E.
Wenn ein Satz identisch ist, so ist auch der
umgekehrte Satz itendisch. Wenn die Sei-
ten eines Triangels gleich sind, so sind auch
die Winkel gleich etc.
§. 273.

Man wird für die Fälle, wo entweder die Bedin-
gung, oder die Aussage, oder beyde verneinen, eben
solche Auslegungen finden. Es mag aber an diesen
Beyspielen genug seyn, weil man in jedem besondern
Fall, wo es nöthig ist, solche Verwandlung der Aus-
drücke leicht vornehmen kann. Eben so werden wir
nur kurz anmerken, daß man jeden Vordersatz einer
Schlußrede zur Bedingung, und den Schlußsatz zur
Aussage machen kann. Dieses giebt, weil in allem
19 Schlußarten sind (§. 217.) zweymal so viel oder
38 Fälle, welche sich aber, weil einige mehrmalen vor-
kommen, auf 23 heruntersetzen lassen. Von diesen
sind 6 von der ersten, 5 von der zweyten, 6 von der
dritten, und sechs von der vierten Art des §. 264.
Und von den beyden ersten Arten ist die Bedingung
der Untersatz, in den beyden letzten aber der Obersatz
der Schlußreden. Wir halten uns nicht auf, dieses
auszuführen, weil es an sich leicht ist: Sondern mer-
ken als eine Folge davon an, daß weil von 64 Fäl-
len einfacher bedingter Sätze, die aus drey Begriffen
bestehen, nur 23 sind, die aus einfachen Schlußarten
können hergeleitet werden, und wobey die Folge der Aus-
sage aus der Bedingung durch die bloße Form des
Satzes kann geschlossen und sodann geprüft werden,
bey den übrigen 41 Arten diese Folge jedesmal aus
andern Gründen bewiesen werden müsse.

§. 274.
V. Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen
der Beſtimmung B von A ab. Z. E.
Wenn ein Satz identiſch iſt, ſo iſt auch der
umgekehrte Satz itendiſch. Wenn die Sei-
ten eines Triangels gleich ſind, ſo ſind auch
die Winkel gleich ꝛc.
§. 273.

Man wird fuͤr die Faͤlle, wo entweder die Bedin-
gung, oder die Ausſage, oder beyde verneinen, eben
ſolche Auslegungen finden. Es mag aber an dieſen
Beyſpielen genug ſeyn, weil man in jedem beſondern
Fall, wo es noͤthig iſt, ſolche Verwandlung der Aus-
druͤcke leicht vornehmen kann. Eben ſo werden wir
nur kurz anmerken, daß man jeden Vorderſatz einer
Schlußrede zur Bedingung, und den Schlußſatz zur
Ausſage machen kann. Dieſes giebt, weil in allem
19 Schlußarten ſind (§. 217.) zweymal ſo viel oder
38 Faͤlle, welche ſich aber, weil einige mehrmalen vor-
kommen, auf 23 herunterſetzen laſſen. Von dieſen
ſind 6 von der erſten, 5 von der zweyten, 6 von der
dritten, und ſechs von der vierten Art des §. 264.
Und von den beyden erſten Arten iſt die Bedingung
der Unterſatz, in den beyden letzten aber der Oberſatz
der Schlußreden. Wir halten uns nicht auf, dieſes
auszufuͤhren, weil es an ſich leicht iſt: Sondern mer-
ken als eine Folge davon an, daß weil von 64 Faͤl-
len einfacher bedingter Saͤtze, die aus drey Begriffen
beſtehen, nur 23 ſind, die aus einfachen Schlußarten
koͤnnen hergeleitet werden, und wobey die Folge der Aus-
ſage aus der Bedingung durch die bloße Form des
Satzes kann geſchloſſen und ſodann gepruͤft werden,
bey den uͤbrigen 41 Arten dieſe Folge jedesmal aus
andern Gruͤnden bewieſen werden muͤſſe.

§. 274.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item><pb facs="#f0194" n="172"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V.</hi> Haupt&#x017F;t. von zu&#x017F;ammenge&#x017F;. Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">der Be&#x017F;timmung</hi><hi rendition="#aq">B</hi><hi rendition="#fr">von</hi><hi rendition="#aq">A</hi><hi rendition="#fr">ab.</hi> Z. E.<lb/>
Wenn ein Satz identi&#x017F;ch i&#x017F;t, &#x017F;o i&#x017F;t auch der<lb/>
umgekehrte Satz itendi&#x017F;ch. Wenn die Sei-<lb/>
ten eines Triangels gleich &#x017F;ind, &#x017F;o &#x017F;ind auch<lb/>
die Winkel gleich &#xA75B;c.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 273.</head><lb/>
            <p>Man wird fu&#x0364;r die Fa&#x0364;lle, wo entweder die Bedin-<lb/>
gung, oder die Aus&#x017F;age, oder beyde verneinen, eben<lb/>
&#x017F;olche Auslegungen finden. Es mag aber an die&#x017F;en<lb/>
Bey&#x017F;pielen genug &#x017F;eyn, weil man in jedem be&#x017F;ondern<lb/>
Fall, wo es no&#x0364;thig i&#x017F;t, &#x017F;olche Verwandlung der Aus-<lb/>
dru&#x0364;cke leicht vornehmen kann. Eben &#x017F;o werden wir<lb/>
nur kurz anmerken, daß man jeden Vorder&#x017F;atz einer<lb/>
Schlußrede zur Bedingung, und den Schluß&#x017F;atz zur<lb/>
Aus&#x017F;age machen kann. Die&#x017F;es giebt, weil in allem<lb/>
19 Schlußarten &#x017F;ind (§. 217.) zweymal &#x017F;o viel oder<lb/>
38 Fa&#x0364;lle, welche &#x017F;ich aber, weil einige mehrmalen vor-<lb/>
kommen, auf 23 herunter&#x017F;etzen la&#x017F;&#x017F;en. Von die&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ind 6 von der er&#x017F;ten, 5 von der zweyten, 6 von der<lb/>
dritten, und &#x017F;echs von der vierten Art des §. 264.<lb/>
Und von den beyden er&#x017F;ten Arten i&#x017F;t die Bedingung<lb/>
der Unter&#x017F;atz, in den beyden letzten aber der Ober&#x017F;atz<lb/>
der Schlußreden. Wir halten uns nicht auf, die&#x017F;es<lb/>
auszufu&#x0364;hren, weil es an &#x017F;ich leicht i&#x017F;t: Sondern mer-<lb/>
ken als eine Folge davon an, daß weil von 64 Fa&#x0364;l-<lb/>
len einfacher bedingter Sa&#x0364;tze, die aus drey Begriffen<lb/>
be&#x017F;tehen, nur 23 &#x017F;ind, die aus einfachen Schlußarten<lb/>
ko&#x0364;nnen hergeleitet werden, und wobey die Folge der Aus-<lb/>
&#x017F;age aus der Bedingung durch die bloße Form des<lb/>
Satzes kann ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en und &#x017F;odann gepru&#x0364;ft werden,<lb/>
bey den u&#x0364;brigen 41 Arten die&#x017F;e Folge jedesmal aus<lb/>
andern Gru&#x0364;nden bewie&#x017F;en werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 274.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[172/0194] V. Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen der Beſtimmung B von A ab. Z. E. Wenn ein Satz identiſch iſt, ſo iſt auch der umgekehrte Satz itendiſch. Wenn die Sei- ten eines Triangels gleich ſind, ſo ſind auch die Winkel gleich ꝛc. §. 273. Man wird fuͤr die Faͤlle, wo entweder die Bedin- gung, oder die Ausſage, oder beyde verneinen, eben ſolche Auslegungen finden. Es mag aber an dieſen Beyſpielen genug ſeyn, weil man in jedem beſondern Fall, wo es noͤthig iſt, ſolche Verwandlung der Aus- druͤcke leicht vornehmen kann. Eben ſo werden wir nur kurz anmerken, daß man jeden Vorderſatz einer Schlußrede zur Bedingung, und den Schlußſatz zur Ausſage machen kann. Dieſes giebt, weil in allem 19 Schlußarten ſind (§. 217.) zweymal ſo viel oder 38 Faͤlle, welche ſich aber, weil einige mehrmalen vor- kommen, auf 23 herunterſetzen laſſen. Von dieſen ſind 6 von der erſten, 5 von der zweyten, 6 von der dritten, und ſechs von der vierten Art des §. 264. Und von den beyden erſten Arten iſt die Bedingung der Unterſatz, in den beyden letzten aber der Oberſatz der Schlußreden. Wir halten uns nicht auf, dieſes auszufuͤhren, weil es an ſich leicht iſt: Sondern mer- ken als eine Folge davon an, daß weil von 64 Faͤl- len einfacher bedingter Saͤtze, die aus drey Begriffen beſtehen, nur 23 ſind, die aus einfachen Schlußarten koͤnnen hergeleitet werden, und wobey die Folge der Aus- ſage aus der Bedingung durch die bloße Form des Satzes kann geſchloſſen und ſodann gepruͤft werden, bey den uͤbrigen 41 Arten dieſe Folge jedesmal aus andern Gruͤnden bewieſen werden muͤſſe. §. 274.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/194
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/194>, abgerufen am 21.11.2024.