Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.und den nächsten Umwegen im Schließen. Alle B sind A. alle C sind B. folglich: alle C sind A. Jn diesen Fällen muß nicht nur der angenommene §. 268. Die Bedingung: Wenn A, B ist; läßt unbe- 1. Wenn in der That alle A, B sind, so darf auch nur der Grund der Folge richtig seyn, und die Aussage wird gelten. 2. Wenn nur etliche A, oder wenn A nur in ge- wissen Fällen B ist; so geht überhaupt die Aussage auch nicht weiter, als auf diese etli- che A: und soll sie weiter gehen, so muß es bewiesen werden. (§. 266.) 3. Wenn kein A; B ist, und die Folge ist richtig, so bleibt die Wahrheit der Aussage unerör- tert, weil sie aus andern Gründen dennoch wahr seyn könnte. Jst sie aber falsch, und die Folge richtig; so ist die Bedingung un- möglich, ungereimt etc. Man findet drey ähnliche Fälle für verneinende Bedin- gungen, weil diese ebenfalls ganz oder zum Theil, oder gar nicht wahr seyn können. §. 269. Gemeiniglich begnügt man sich in der Vernunft- Fälle L 5
und den naͤchſten Umwegen im Schließen. Alle B ſind A. alle C ſind B. folglich: alle C ſind A. Jn dieſen Faͤllen muß nicht nur der angenommene §. 268. Die Bedingung: Wenn A, B iſt; laͤßt unbe- 1. Wenn in der That alle A, B ſind, ſo darf auch nur der Grund der Folge richtig ſeyn, und die Ausſage wird gelten. 2. Wenn nur etliche A, oder wenn A nur in ge- wiſſen Faͤllen B iſt; ſo geht uͤberhaupt die Ausſage auch nicht weiter, als auf dieſe etli- che A: und ſoll ſie weiter gehen, ſo muß es bewieſen werden. (§. 266.) 3. Wenn kein A; B iſt, und die Folge iſt richtig, ſo bleibt die Wahrheit der Ausſage uneroͤr- tert, weil ſie aus andern Gruͤnden dennoch wahr ſeyn koͤnnte. Jſt ſie aber falſch, und die Folge richtig; ſo iſt die Bedingung un- moͤglich, ungereimt ꝛc. Man findet drey aͤhnliche Faͤlle fuͤr verneinende Bedin- gungen, weil dieſe ebenfalls ganz oder zum Theil, oder gar nicht wahr ſeyn koͤnnen. §. 269. Gemeiniglich begnuͤgt man ſich in der Vernunft- Faͤlle L 5
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und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
Alle B ſind A.
alle C ſind B.
folglich: alle C ſind A.
Jn dieſen Faͤllen muß nicht nur der angenommene
Vorderſatz, ſondern auch die Zulaͤßigkeit der umge-
kehrten Bedingung bewieſen werden, wenn die Fol-
ge angehen ſoll.
§. 268.
Die Bedingung: Wenn A, B iſt; laͤßt unbe-
ſtimmt, ob alle, oder etliche, oder kein A, B iſt.
Und dieſes giebt folgende Faͤlle:
1. Wenn in der That alle A, B ſind, ſo darf auch
nur der Grund der Folge richtig ſeyn, und
die Ausſage wird gelten.
2. Wenn nur etliche A, oder wenn A nur in ge-
wiſſen Faͤllen B iſt; ſo geht uͤberhaupt die
Ausſage auch nicht weiter, als auf dieſe etli-
che A: und ſoll ſie weiter gehen, ſo muß es
bewieſen werden. (§. 266.)
3. Wenn kein A; B iſt, und die Folge iſt richtig,
ſo bleibt die Wahrheit der Ausſage uneroͤr-
tert, weil ſie aus andern Gruͤnden dennoch
wahr ſeyn koͤnnte. Jſt ſie aber falſch, und
die Folge richtig; ſo iſt die Bedingung un-
moͤglich, ungereimt ꝛc. Man findet
drey aͤhnliche Faͤlle fuͤr verneinende Bedin-
gungen, weil dieſe ebenfalls ganz oder zum
Theil, oder gar nicht wahr ſeyn koͤnnen.
§. 269.
Gemeiniglich begnuͤgt man ſich in der Vernunft-
lehre bey einem hypothetiſchen Satze vorauszuſe-
tzen, daß die Ausſage aus der Bedingung richtig
folge, und ſodann koͤmmt die ganze Sache auf zween
Faͤlle
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