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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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und den nächsten Umwegen im Schließen.
neinen, und auch diese zwanzig werden in achtzig ver-
wandelt, wenn wir zugleich auf den Unterschied der
Allgemeinheit sehen, ob nämlich die Bedingung, oder
die Aussage, oder beyde, allgemein oder particular
sind. Setzt man diese beyden Unterschiede zusam-
men, so werden wir, wie bey den Schlüssen, die §.
199. angeführten 16 Fälle, für jede der fünf Arten
hypothetischer Sätze haben. Demnach giebt es
in allem achtzig besondere Arten einfacher be-
dingter Sätze,
von welchen daher in jedem vor-
kommenden Fall eine statt hat.

§. 266.

Die Aussage ist immer eine Folge der Bedin-
gung, man nennt sie daher auch Consequentiam. Sie
ist es unmittelbar in den Fällen des §. 263. mittel-
bar
in den Fällen des §. 264 265. Und zwar kann
sie durch eine einige Schlußrede gezogen werden, wenn
der bedingte Satz nur drey Begriffe hat, und die Fol-
ge nicht allgemeiner ist, als die Bedingung. Denn
wo dieses ist, und zugleich auch überhaupt, wo der
bedingte Satz vier Begriffe hat, da gebraucht es
mehr, als nur eine Schlußrede. Das letztere ist für
sich klar, weil eine Schlußrede nur drey Begriffe
hat; das erstere aber erhellet daraus, daß, wenn
man von einem oder von etlichen auf alle einen Schluß
machen will, vorerst müsse gezeigt werden, alle Glie-
der seyn so mit einander verbunden, daß von einem
oder von etlichen, die übrigen alle abhängen und be-
stimmt werden. Wir werden diese Fälle unten be-
trachten.

§. 267.

Jn den andern Fällen läßt sich aus einem beding-
ten Satze die Schlußrede leicht machen, in die er ver-
wandelt werden kann. Man darf nämlich nur die

Aus-
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und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
neinen, und auch dieſe zwanzig werden in achtzig ver-
wandelt, wenn wir zugleich auf den Unterſchied der
Allgemeinheit ſehen, ob naͤmlich die Bedingung, oder
die Ausſage, oder beyde, allgemein oder particular
ſind. Setzt man dieſe beyden Unterſchiede zuſam-
men, ſo werden wir, wie bey den Schluͤſſen, die §.
199. angefuͤhrten 16 Faͤlle, fuͤr jede der fuͤnf Arten
hypothetiſcher Saͤtze haben. Demnach giebt es
in allem achtzig beſondere Arten einfacher be-
dingter Saͤtze,
von welchen daher in jedem vor-
kommenden Fall eine ſtatt hat.

§. 266.

Die Ausſage iſt immer eine Folge der Bedin-
gung, man nennt ſie daher auch Conſequentiam. Sie
iſt es unmittelbar in den Faͤllen des §. 263. mittel-
bar
in den Faͤllen des §. 264 265. Und zwar kann
ſie durch eine einige Schlußrede gezogen werden, wenn
der bedingte Satz nur drey Begriffe hat, und die Fol-
ge nicht allgemeiner iſt, als die Bedingung. Denn
wo dieſes iſt, und zugleich auch uͤberhaupt, wo der
bedingte Satz vier Begriffe hat, da gebraucht es
mehr, als nur eine Schlußrede. Das letztere iſt fuͤr
ſich klar, weil eine Schlußrede nur drey Begriffe
hat; das erſtere aber erhellet daraus, daß, wenn
man von einem oder von etlichen auf alle einen Schluß
machen will, vorerſt muͤſſe gezeigt werden, alle Glie-
der ſeyn ſo mit einander verbunden, daß von einem
oder von etlichen, die uͤbrigen alle abhaͤngen und be-
ſtimmt werden. Wir werden dieſe Faͤlle unten be-
trachten.

§. 267.

Jn den andern Faͤllen laͤßt ſich aus einem beding-
ten Satze die Schlußrede leicht machen, in die er ver-
wandelt werden kann. Man darf naͤmlich nur die

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[167/0189] und den naͤchſten Umwegen im Schließen. neinen, und auch dieſe zwanzig werden in achtzig ver- wandelt, wenn wir zugleich auf den Unterſchied der Allgemeinheit ſehen, ob naͤmlich die Bedingung, oder die Ausſage, oder beyde, allgemein oder particular ſind. Setzt man dieſe beyden Unterſchiede zuſam- men, ſo werden wir, wie bey den Schluͤſſen, die §. 199. angefuͤhrten 16 Faͤlle, fuͤr jede der fuͤnf Arten hypothetiſcher Saͤtze haben. Demnach giebt es in allem achtzig beſondere Arten einfacher be- dingter Saͤtze, von welchen daher in jedem vor- kommenden Fall eine ſtatt hat. §. 266. Die Ausſage iſt immer eine Folge der Bedin- gung, man nennt ſie daher auch Conſequentiam. Sie iſt es unmittelbar in den Faͤllen des §. 263. mittel- bar in den Faͤllen des §. 264 265. Und zwar kann ſie durch eine einige Schlußrede gezogen werden, wenn der bedingte Satz nur drey Begriffe hat, und die Fol- ge nicht allgemeiner iſt, als die Bedingung. Denn wo dieſes iſt, und zugleich auch uͤberhaupt, wo der bedingte Satz vier Begriffe hat, da gebraucht es mehr, als nur eine Schlußrede. Das letztere iſt fuͤr ſich klar, weil eine Schlußrede nur drey Begriffe hat; das erſtere aber erhellet daraus, daß, wenn man von einem oder von etlichen auf alle einen Schluß machen will, vorerſt muͤſſe gezeigt werden, alle Glie- der ſeyn ſo mit einander verbunden, daß von einem oder von etlichen, die uͤbrigen alle abhaͤngen und be- ſtimmt werden. Wir werden dieſe Faͤlle unten be- trachten. §. 267. Jn den andern Faͤllen laͤßt ſich aus einem beding- ten Satze die Schlußrede leicht machen, in die er ver- wandelt werden kann. Man darf naͤmlich nur die Aus- L 4

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/189>, abgerufen am 21.12.2024.