V.Der Schlußsatz wird wenigstens zum Theil geändert, so oft er aus I, O oder aus O, I wird. Z. E. Wenn Darii in Ferio etc. verwandelt werden muß.
Wir wollen ein einiges Beyspiel anführen, wie näm- lich aus Camestres, Cesare wird.
Camestres:
Cesare:
Alle Vierecke sind dreyseitig.
Kein Viereck ist dreyseitig.
Kein Triangel ist dreyseitig.
Alle Triangel sind dreyseit.
Kein Triangel ist ein Viereck.
Kein Triang ist ein Viereck.
Hier folgt aus zween ganz falschen Vordersätzen, eben so wie aus eben denselben, wenn sie in wahre verwan- delt werden, der gleiche Schlußsatz allgemein. Und dieses ist der einige Fall, wo der Schlußsatz aus ei- nerley ganz wahren und ganz falschen Vordersätzen allgemein folgt.
§. 247.
Da man es den Vordersätzen nicht ansehen kann, ob und wiefern sie wahr oder falsch sind, sondern die- ses aus andern Gründen finden muß, so ist es öfters leichter, die Wahrheit des Schlußsatzes, als die von einem der Vordersätze zu prüfen. Jst der Schluß- satz ganz oder zum Theil falsch, und die Form rich- tig, so fehlt es auch nothwendig an einem oder bey- den Vordersätzen, weil, wenn diese durchaus wahr wären, auch nothwendig der Schlußsatz wahr seyn würde. Denn nach unsrer Zeichnungsart kann man die nach Angebung der Vordersätze einmal gezeichne- ten Begriffe nicht anders nehmen, als sie durch die Zeichnung bereits gesetzt sind. Hat man daher den Schlußsatz und einen Vordersatz geprüft, so kann man diese beyden als Vordersätze einer Schlußrede ansehen, und der darausgezogene Schlußsatz wird, wenigstens einigermaaßen, angeben, wiefern der
zurück-
IV. Hauptſtuͤck,
V.Der Schlußſatz wird wenigſtens zum Theil geaͤndert, ſo oft er aus I, O oder aus O, I wird. Z. E. Wenn Darii in Ferio etc. verwandelt werden muß.
Wir wollen ein einiges Beyſpiel anfuͤhren, wie naͤm- lich aus Cameſtreſ, Ceſare wird.
Cameſtres:
Ceſare:
Alle Vierecke ſind dreyſeitig.
Kein Viereck iſt dreyſeitig.
Kein Triangel iſt dreyſeitig.
Alle Triangel ſind dreyſeit.
Kein Triangel iſt ein Viereck.
Kein Triang iſt ein Viereck.
Hier folgt aus zween ganz falſchen Vorderſaͤtzen, eben ſo wie aus eben denſelben, wenn ſie in wahre verwan- delt werden, der gleiche Schlußſatz allgemein. Und dieſes iſt der einige Fall, wo der Schlußſatz aus ei- nerley ganz wahren und ganz falſchen Vorderſaͤtzen allgemein folgt.
§. 247.
Da man es den Vorderſaͤtzen nicht anſehen kann, ob und wiefern ſie wahr oder falſch ſind, ſondern die- ſes aus andern Gruͤnden finden muß, ſo iſt es oͤfters leichter, die Wahrheit des Schlußſatzes, als die von einem der Vorderſaͤtze zu pruͤfen. Jſt der Schluß- ſatz ganz oder zum Theil falſch, und die Form rich- tig, ſo fehlt es auch nothwendig an einem oder bey- den Vorderſaͤtzen, weil, wenn dieſe durchaus wahr waͤren, auch nothwendig der Schlußſatz wahr ſeyn wuͤrde. Denn nach unſrer Zeichnungsart kann man die nach Angebung der Vorderſaͤtze einmal gezeichne- ten Begriffe nicht anders nehmen, als ſie durch die Zeichnung bereits geſetzt ſind. Hat man daher den Schlußſatz und einen Vorderſatz gepruͤft, ſo kann man dieſe beyden als Vorderſaͤtze einer Schlußrede anſehen, und der darausgezogene Schlußſatz wird, wenigſtens einigermaaßen, angeben, wiefern der
zuruͤck-
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IV. Hauptſtuͤck,
V. Der Schlußſatz wird wenigſtens zum
Theil geaͤndert, ſo oft er aus I, O oder aus
O, I wird. Z. E. Wenn Darii in Ferio etc.
verwandelt werden muß.
Wir wollen ein einiges Beyſpiel anfuͤhren, wie naͤm-
lich aus Cameſtreſ, Ceſare wird.
Cameſtres: Ceſare:
Alle Vierecke ſind dreyſeitig. Kein Viereck iſt dreyſeitig.
Kein Triangel iſt dreyſeitig. Alle Triangel ſind dreyſeit.
Kein Triangel iſt ein Viereck. Kein Triang iſt ein Viereck.
Hier folgt aus zween ganz falſchen Vorderſaͤtzen, eben
ſo wie aus eben denſelben, wenn ſie in wahre verwan-
delt werden, der gleiche Schlußſatz allgemein. Und
dieſes iſt der einige Fall, wo der Schlußſatz aus ei-
nerley ganz wahren und ganz falſchen Vorderſaͤtzen
allgemein folgt.
§. 247.
Da man es den Vorderſaͤtzen nicht anſehen kann,
ob und wiefern ſie wahr oder falſch ſind, ſondern die-
ſes aus andern Gruͤnden finden muß, ſo iſt es oͤfters
leichter, die Wahrheit des Schlußſatzes, als die von
einem der Vorderſaͤtze zu pruͤfen. Jſt der Schluß-
ſatz ganz oder zum Theil falſch, und die Form rich-
tig, ſo fehlt es auch nothwendig an einem oder bey-
den Vorderſaͤtzen, weil, wenn dieſe durchaus wahr
waͤren, auch nothwendig der Schlußſatz wahr ſeyn
wuͤrde. Denn nach unſrer Zeichnungsart kann man
die nach Angebung der Vorderſaͤtze einmal gezeichne-
ten Begriffe nicht anders nehmen, als ſie durch die
Zeichnung bereits geſetzt ſind. Hat man daher den
Schlußſatz und einen Vorderſatz gepruͤft, ſo kann
man dieſe beyden als Vorderſaͤtze einer Schlußrede
anſehen, und der darausgezogene Schlußſatz wird,
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/174>, abgerufen am 21.12.2024.
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