Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

Bild:
<< vorherige Seite

von den einfachen Schlüssen.
rigen Zeichnung, die wir mit den beyden Sätzen vor-
genommen haben.

§. 246.

Nimmt man nun mit den falschen Vordersätzen
die angegebene Aenderung vor, und es läßt sich mit
Beybehaltung dergleichen Figur ein Schluß ziehen,
so werden sich die Fälle, die den Schlußsatz ändern,
oder auch ganz wahr seyn lassen, leicht bestimmen.

I. Der Schlußsatz bleibt wie er war.
a) Jn den §. 243. angezogenen Fällen.
b) Wenn statt Cesare, Camestres oder statt
Camestres, Cesare, ingleichen statt Fe-
stino, Barocco,
oder statt Barocco, Fe-
stino
durch die Aenderung der Vordersä-
tze heraus kömmt.
II. Der Schlußsatz bleibt nicht nur, sondern
wird allgemein,
wenn man in den beyden ersten
Figuren A für I, und E für O nehmen muß,
und der andre Satz bleibt.
III. Der Schlußsatz bleibt, aber er wird par-
ticular,
wenn man in den beyden ersten Figu-
ren I für A, und O für E in den Untersätzen
nehmen muß, und der Obersatz bleibt.
IV. Der Schlußsatz wird geändert:
a) Jn der ersten Figur, wenn statt Barba-
ra, Celarent;
oder statt Celarent, Bar-
bara
genommen werden muß.
b) Jn der vierten Figur, wenn man statt
Calentes muß Baralip, oder Dibatis
nehmen; wiewohl hier der Schlußsatz
nur particular, und folglich unbestimmt
bleibt, ob er allgemein seyn könnte. Jn-
dessen weis man, daß er nicht allgemein
verneinend seyn kann.
V. Der
K 4

von den einfachen Schluͤſſen.
rigen Zeichnung, die wir mit den beyden Saͤtzen vor-
genommen haben.

§. 246.

Nimmt man nun mit den falſchen Vorderſaͤtzen
die angegebene Aenderung vor, und es laͤßt ſich mit
Beybehaltung dergleichen Figur ein Schluß ziehen,
ſo werden ſich die Faͤlle, die den Schlußſatz aͤndern,
oder auch ganz wahr ſeyn laſſen, leicht beſtimmen.

I. Der Schlußſatz bleibt wie er war.
α) Jn den §. 243. angezogenen Faͤllen.
β) Wenn ſtatt Ceſare, Cameſtres oder ſtatt
Cameſtres, Ceſare, ingleichen ſtatt Fe-
ſtino, Barocco,
oder ſtatt Barocco, Fe-
ſtino
durch die Aenderung der Vorderſaͤ-
tze heraus koͤmmt.
II. Der Schlußſatz bleibt nicht nur, ſondern
wird allgemein,
wenn man in den beyden erſten
Figuren A fuͤr I, und E fuͤr O nehmen muß,
und der andre Satz bleibt.
III. Der Schlußſatz bleibt, aber er wird par-
ticular,
wenn man in den beyden erſten Figu-
ren I fuͤr A, und O fuͤr E in den Unterſaͤtzen
nehmen muß, und der Oberſatz bleibt.
IV. Der Schlußſatz wird geaͤndert:
α) Jn der erſten Figur, wenn ſtatt Barba-
ra, Celarent;
oder ſtatt Celarent, Bar-
bara
genommen werden muß.
β) Jn der vierten Figur, wenn man ſtatt
Calentes muß Baralip, oder Dibatis
nehmen; wiewohl hier der Schlußſatz
nur particular, und folglich unbeſtimmt
bleibt, ob er allgemein ſeyn koͤnnte. Jn-
deſſen weis man, daß er nicht allgemein
verneinend ſeyn kann.
V. Der
K 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0173" n="151"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den einfachen Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</hi></fw><lb/>
rigen Zeichnung, die wir mit den beyden Sa&#x0364;tzen vor-<lb/>
genommen haben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 246.</head><lb/>
            <p>Nimmt man nun mit den fal&#x017F;chen Vorder&#x017F;a&#x0364;tzen<lb/>
die angegebene Aenderung vor, und es la&#x0364;ßt &#x017F;ich mit<lb/>
Beybehaltung dergleichen Figur ein Schluß ziehen,<lb/>
&#x017F;o werden &#x017F;ich die Fa&#x0364;lle, die den Schluß&#x017F;atz a&#x0364;ndern,<lb/>
oder auch ganz wahr &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en, leicht be&#x017F;timmen.</p><lb/>
            <list>
              <item> <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">Der Schluß&#x017F;atz bleibt wie er war.</hi><lb/>
                <list>
                  <item>&#x03B1;) Jn den §. 243. angezogenen Fa&#x0364;llen.</item><lb/>
                  <item>&#x03B2;) Wenn &#x017F;tatt <hi rendition="#aq">Ce&#x017F;are, Came&#x017F;tres</hi> oder &#x017F;tatt<lb/><hi rendition="#aq">Came&#x017F;tres, Ce&#x017F;are,</hi> ingleichen &#x017F;tatt <hi rendition="#aq">Fe-<lb/>
&#x017F;tino, Barocco,</hi> oder &#x017F;tatt <hi rendition="#aq">Barocco, Fe-<lb/>
&#x017F;tino</hi> durch die Aenderung der Vorder&#x017F;a&#x0364;-<lb/>
tze heraus ko&#x0364;mmt.</item>
                </list>
              </item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">II.</hi><hi rendition="#fr">Der Schluß&#x017F;atz bleibt nicht nur, &#x017F;ondern<lb/>
wird allgemein,</hi> wenn man in den beyden er&#x017F;ten<lb/>
Figuren <hi rendition="#aq">A</hi> fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">I,</hi> und <hi rendition="#aq">E</hi> fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">O</hi> nehmen muß,<lb/>
und der andre Satz bleibt.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#aq">III.</hi><hi rendition="#fr">Der Schluß&#x017F;atz bleibt, aber er wird par-<lb/>
ticular,</hi> wenn man in den beyden er&#x017F;ten Figu-<lb/>
ren <hi rendition="#aq">I</hi> fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">A,</hi> und <hi rendition="#aq">O</hi> fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">E</hi> in den Unter&#x017F;a&#x0364;tzen<lb/>
nehmen muß, und der Ober&#x017F;atz bleibt.</item><lb/>
              <item> <hi rendition="#aq">IV.</hi> <hi rendition="#fr">Der Schluß&#x017F;atz wird gea&#x0364;ndert:</hi><lb/>
                <list>
                  <item>&#x03B1;) Jn der er&#x017F;ten Figur, wenn &#x017F;tatt <hi rendition="#aq">Barba-<lb/>
ra, Celarent;</hi> oder &#x017F;tatt <hi rendition="#aq">Celarent, Bar-<lb/>
bara</hi> genommen werden muß.</item><lb/>
                  <item>&#x03B2;) Jn der vierten Figur, wenn man &#x017F;tatt<lb/><hi rendition="#aq">Calentes</hi> muß <hi rendition="#aq">Baralip,</hi> oder <hi rendition="#aq">Dibatis</hi><lb/>
nehmen; wiewohl hier der Schluß&#x017F;atz<lb/>
nur particular, und folglich unbe&#x017F;timmt<lb/>
bleibt, ob er allgemein &#x017F;eyn ko&#x0364;nnte. Jn-<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en weis man, daß er nicht allgemein<lb/>
verneinend &#x017F;eyn kann.</item>
                </list>
              </item>
            </list><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">K 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">V.</hi> <hi rendition="#fr">Der</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0173] von den einfachen Schluͤſſen. rigen Zeichnung, die wir mit den beyden Saͤtzen vor- genommen haben. §. 246. Nimmt man nun mit den falſchen Vorderſaͤtzen die angegebene Aenderung vor, und es laͤßt ſich mit Beybehaltung dergleichen Figur ein Schluß ziehen, ſo werden ſich die Faͤlle, die den Schlußſatz aͤndern, oder auch ganz wahr ſeyn laſſen, leicht beſtimmen. I. Der Schlußſatz bleibt wie er war. α) Jn den §. 243. angezogenen Faͤllen. β) Wenn ſtatt Ceſare, Cameſtres oder ſtatt Cameſtres, Ceſare, ingleichen ſtatt Fe- ſtino, Barocco, oder ſtatt Barocco, Fe- ſtino durch die Aenderung der Vorderſaͤ- tze heraus koͤmmt. II. Der Schlußſatz bleibt nicht nur, ſondern wird allgemein, wenn man in den beyden erſten Figuren A fuͤr I, und E fuͤr O nehmen muß, und der andre Satz bleibt. III. Der Schlußſatz bleibt, aber er wird par- ticular, wenn man in den beyden erſten Figu- ren I fuͤr A, und O fuͤr E in den Unterſaͤtzen nehmen muß, und der Oberſatz bleibt. IV. Der Schlußſatz wird geaͤndert: α) Jn der erſten Figur, wenn ſtatt Barba- ra, Celarent; oder ſtatt Celarent, Bar- bara genommen werden muß. β) Jn der vierten Figur, wenn man ſtatt Calentes muß Baralip, oder Dibatis nehmen; wiewohl hier der Schlußſatz nur particular, und folglich unbeſtimmt bleibt, ob er allgemein ſeyn koͤnnte. Jn- deſſen weis man, daß er nicht allgemein verneinend ſeyn kann. V. Der K 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/173
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/173>, abgerufen am 22.12.2024.