oder zum Theil wahr oder falsch seyn, so oft man nicht aus andern Gründen weis, ob die beyden Glie- der eines jeden Satzes von einander überhaupt oder besonders bejaht oder verneint werden müssen. Hier, da wir nur ihre Form betrachten, werden sie sämmt- lich bedingnißweise als wahr angenommen, damit man sehen könne, wiefern die Form selbst zu fernern Wahrheiten leiten könne.
§. 201.
Um dieses nun vorzunehmen, werden wir die oben (§. 173. seqq.) angegebene Zeichnungsart dazu gebrauchen, und zu mehrerer Erläuterung mit einem Beyspiele anfangen. Man habe demnach folgende zween Sätze:
Alle M sind P.
Alle S sind M.
Diese sind aus der ersten Figur (§. 197.) und zwar beyde allgemein bejahend. Demnach wird (§. 181.) die Zeichnung folgende seyn:
[Abbildung]
Denn M hat eine größere Ausdehnung als S; und P eine größere als M. Ferner gehören alle S unter M, und alle M unter [S.]
§. 202.
Diese Zeichnung giebt uns nun mit einem male sechs Sätze an, nämlich außer den zweyen gezeichne- ten noch folgende vier:
1. Etliche M sind S
2. Etliche P sind M
3. Etliche P sind S
4. Alle S sind P.
Von diesen sind die beyden ersten nur die umgkehrten
von
IV. Hauptſtuͤck,
oder zum Theil wahr oder falſch ſeyn, ſo oft man nicht aus andern Gruͤnden weis, ob die beyden Glie- der eines jeden Satzes von einander uͤberhaupt oder beſonders bejaht oder verneint werden muͤſſen. Hier, da wir nur ihre Form betrachten, werden ſie ſaͤmmt- lich bedingnißweiſe als wahr angenommen, damit man ſehen koͤnne, wiefern die Form ſelbſt zu fernern Wahrheiten leiten koͤnne.
§. 201.
Um dieſes nun vorzunehmen, werden wir die oben (§. 173. ſeqq.) angegebene Zeichnungsart dazu gebrauchen, und zu mehrerer Erlaͤuterung mit einem Beyſpiele anfangen. Man habe demnach folgende zween Saͤtze:
Alle M ſind P.
Alle S ſind M.
Dieſe ſind aus der erſten Figur (§. 197.) und zwar beyde allgemein bejahend. Demnach wird (§. 181.) die Zeichnung folgende ſeyn:
[Abbildung]
Denn M hat eine groͤßere Ausdehnung als S; und P eine groͤßere als M. Ferner gehoͤren alle S unter M, und alle M unter [S.]
§. 202.
Dieſe Zeichnung giebt uns nun mit einem male ſechs Saͤtze an, naͤmlich außer den zweyen gezeichne- ten noch folgende vier:
1. Etliche M ſind S
2. Etliche P ſind M
3. Etliche P ſind S
4. Alle S ſind P.
Von dieſen ſind die beyden erſten nur die umgkehrten
von
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IV. Hauptſtuͤck,
oder zum Theil wahr oder falſch ſeyn, ſo oft man
nicht aus andern Gruͤnden weis, ob die beyden Glie-
der eines jeden Satzes von einander uͤberhaupt oder
beſonders bejaht oder verneint werden muͤſſen. Hier,
da wir nur ihre Form betrachten, werden ſie ſaͤmmt-
lich bedingnißweiſe als wahr angenommen, damit
man ſehen koͤnne, wiefern die Form ſelbſt zu fernern
Wahrheiten leiten koͤnne.
§. 201.
Um dieſes nun vorzunehmen, werden wir die
oben (§. 173. ſeqq.) angegebene Zeichnungsart dazu
gebrauchen, und zu mehrerer Erlaͤuterung mit einem
Beyſpiele anfangen. Man habe demnach folgende
zween Saͤtze:
Alle M ſind P.
Alle S ſind M.
Dieſe ſind aus der erſten Figur (§. 197.) und zwar
beyde allgemein bejahend. Demnach wird (§. 181.)
die Zeichnung folgende ſeyn:
[Abbildung]
Denn M hat eine groͤßere Ausdehnung als S; und P
eine groͤßere als M. Ferner gehoͤren alle S unter M,
und alle M unter S.
§. 202.
Dieſe Zeichnung giebt uns nun mit einem male
ſechs Saͤtze an, naͤmlich außer den zweyen gezeichne-
ten noch folgende vier:
1. Etliche M ſind S
2. Etliche P ſind M
3. Etliche P ſind S
4. Alle S ſind P.
Von dieſen ſind die beyden erſten nur die umgkehrten
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/146>, abgerufen am 16.07.2024.
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