hältniß auf uns, weil dieses sie eigentlich practisch macht. Dieses macht aber die practischen Sätze noch nicht zu Aufgaben, weil auf diese Art alle Aufgaben practisch seyn müßten. Man kann sie aber so gut als die Sätze in theoretische und practische eintheilen.
§. 158.
Die theoretischen nämlich werden solche seyn, die, wenn sie einmal aufgelöset sind, es schlechthin dabey sein Bewenden hat. So z. E. ist. die Auf- gabe:
Das Verhältniß zwischen der Seite eines Quadrats und seiner Diagonale zu finden,
schlechthin theoretisch. Denn die Auflösung giebt ein für allemal, dieses Verhältniß sey, wie 1. zu der Quadratwurzel von 2. Und dabey bleibt nun weiter nichts mehr zu thun.
§. 159.
Hingegen bey den practischen Aufgaben zeigt die Auflösung nur an, was man zu thun habe, und thut es selbst nicht, sondern überläßt, es in jedem vorkom- menden Fall zu thun. Z. E. die Aufgabe:
Den Jnnhalt eines Triangels finden, zeigt in der Auflösung nur, daß man die Basis mit der Hälfte der Perpendicular multipliciren müsse. Dieses bleibt daher in jedem vorkommenden Fall noch zu thun. Und dadurch ist die Aufgabe im eigentlichen Verstande practisch.
§. 160.
Ueberdies giebt man an, wie eine Aufgabe in einen Satz könne verwandelt werden? Dieses ge- schieht, wenn man die Auflösung zum Subject, die Frage der Aufgabe aber zum Prädicat macht. Man
nehme
III. Hauptſtuͤck,
haͤltniß auf uns, weil dieſes ſie eigentlich practiſch macht. Dieſes macht aber die practiſchen Saͤtze noch nicht zu Aufgaben, weil auf dieſe Art alle Aufgaben practiſch ſeyn muͤßten. Man kann ſie aber ſo gut als die Saͤtze in theoretiſche und practiſche eintheilen.
§. 158.
Die theoretiſchen naͤmlich werden ſolche ſeyn, die, wenn ſie einmal aufgeloͤſet ſind, es ſchlechthin dabey ſein Bewenden hat. So z. E. iſt. die Auf- gabe:
Das Verhaͤltniß zwiſchen der Seite eines Quadrats und ſeiner Diagonale zu finden,
ſchlechthin theoretiſch. Denn die Aufloͤſung giebt ein fuͤr allemal, dieſes Verhaͤltniß ſey, wie 1. zu der Quadratwurzel von 2. Und dabey bleibt nun weiter nichts mehr zu thun.
§. 159.
Hingegen bey den practiſchen Aufgaben zeigt die Aufloͤſung nur an, was man zu thun habe, und thut es ſelbſt nicht, ſondern uͤberlaͤßt, es in jedem vorkom- menden Fall zu thun. Z. E. die Aufgabe:
Den Jnnhalt eines Triangels finden, zeigt in der Aufloͤſung nur, daß man die Baſis mit der Haͤlfte der Perpendicular multipliciren muͤſſe. Dieſes bleibt daher in jedem vorkommenden Fall noch zu thun. Und dadurch iſt die Aufgabe im eigentlichen Verſtande practiſch.
§. 160.
Ueberdies giebt man an, wie eine Aufgabe in einen Satz koͤnne verwandelt werden? Dieſes ge- ſchieht, wenn man die Aufloͤſung zum Subject, die Frage der Aufgabe aber zum Praͤdicat macht. Man
nehme
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III. Hauptſtuͤck,
haͤltniß auf uns, weil dieſes ſie eigentlich practiſch
macht. Dieſes macht aber die practiſchen Saͤtze noch
nicht zu Aufgaben, weil auf dieſe Art alle Aufgaben
practiſch ſeyn muͤßten. Man kann ſie aber ſo gut als
die Saͤtze in theoretiſche und practiſche eintheilen.
§. 158.
Die theoretiſchen naͤmlich werden ſolche ſeyn,
die, wenn ſie einmal aufgeloͤſet ſind, es ſchlechthin
dabey ſein Bewenden hat. So z. E. iſt. die Auf-
gabe:
Das Verhaͤltniß zwiſchen der Seite eines
Quadrats und ſeiner Diagonale zu
finden,
ſchlechthin theoretiſch. Denn die Aufloͤſung giebt
ein fuͤr allemal, dieſes Verhaͤltniß ſey, wie 1. zu der
Quadratwurzel von 2. Und dabey bleibt nun weiter
nichts mehr zu thun.
§. 159.
Hingegen bey den practiſchen Aufgaben zeigt die
Aufloͤſung nur an, was man zu thun habe, und thut
es ſelbſt nicht, ſondern uͤberlaͤßt, es in jedem vorkom-
menden Fall zu thun. Z. E. die Aufgabe:
Den Jnnhalt eines Triangels finden,
zeigt in der Aufloͤſung nur, daß man die Baſis mit der
Haͤlfte der Perpendicular multipliciren muͤſſe. Dieſes
bleibt daher in jedem vorkommenden Fall noch zu
thun. Und dadurch iſt die Aufgabe im eigentlichen
Verſtande practiſch.
§. 160.
Ueberdies giebt man an, wie eine Aufgabe in
einen Satz koͤnne verwandelt werden? Dieſes ge-
ſchieht, wenn man die Aufloͤſung zum Subject, die
Frage der Aufgabe aber zum Praͤdicat macht. Man
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/124>, abgerufen am 21.11.2024.
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