des Satzes: Alle A sind B, folgt, so bleibt derselbe überhaupt nur so weit bestimmt, daß man sagen kann: Etliche, oder wenigstens etlicheBsindA.
§. 125.
Bey den particularbejahenden Sätzen: Etliche AsindB, bleibt es erstlich unbestimmt, ob nicht alle A, B seyn. Denn da wir gewöhnlich die Sätze nicht weiter ausdehnen, als wir sie wissen, so verstehen wir auch durch etlicheA nur so viel, als wenn wir sagen wollten, wenigstens nicht keinA. Eben so unbe- stimmt bleibt es, ob nicht alle B, A sind? Denn wenn wir sagen: EtlicheAsindB so könnte gar leicht A eine Gattung und B eine von ihren Arten seyn, und in diesem Fall würden nothwendig alle B, A seyn. (§. 123. No. 1.) Jndessen ist nicht jedesmal eines von beyden nothwendig; weil es geschehen kann, daß der Satz: EtlicheAsindB, auch umgekehrt particular bleibt. Dieser Fall kömmt allemal vor, wenn A und B nur in einigen Indiuiduis beysammen, in andern aber A allein, und noch in andern B allein ist. Und dieses hat statt, wenn die Begriffe aus der Combination einer gewissen Anzahl von Merkmaalen entstehen. Man combinire Z. E. a, b, c zu zwey und zwey, so hat man die Begriffe ab, ac, bc; folglich die Sätze: Nur etlicheasindb,nur etlicheb sinda. etc. Wie aber auch immer ein particularbe- jahender Satz aussieht, so läßt er sich wenigstens particular umkehren. Denn wenn etliche A, B sind, so sind auch nothwendig etliche B, A.
§. 126.
Bey particular verneinenden Sätzen geht dieses nicht an. Denn der Satz: EtlicheAsind nicht B, bestimmt weiter nichts, als, daß eben nicht alleA, Bsind. Dieses ist aber wiederum nur, so weit
wir
Lamb. Org. I. Band. F
von den Urtheilen und Fragen.
des Satzes: Alle A ſind B, folgt, ſo bleibt derſelbe uͤberhaupt nur ſo weit beſtimmt, daß man ſagen kann: Etliche, oder wenigſtens etlicheBſindA.
§. 125.
Bey den particularbejahenden Saͤtzen: Etliche AſindB, bleibt es erſtlich unbeſtimmt, ob nicht alle A, B ſeyn. Denn da wir gewoͤhnlich die Saͤtze nicht weiter ausdehnen, als wir ſie wiſſen, ſo verſtehen wir auch durch etlicheA nur ſo viel, als wenn wir ſagen wollten, wenigſtens nicht keinA. Eben ſo unbe- ſtimmt bleibt es, ob nicht alle B, A ſind? Denn wenn wir ſagen: EtlicheAſindB ſo koͤnnte gar leicht A eine Gattung und B eine von ihren Arten ſeyn, und in dieſem Fall wuͤrden nothwendig alle B, A ſeyn. (§. 123. No. 1.) Jndeſſen iſt nicht jedesmal eines von beyden nothwendig; weil es geſchehen kann, daß der Satz: EtlicheAſindB, auch umgekehrt particular bleibt. Dieſer Fall koͤmmt allemal vor, wenn A und B nur in einigen Indiuiduis beyſammen, in andern aber A allein, und noch in andern B allein iſt. Und dieſes hat ſtatt, wenn die Begriffe aus der Combination einer gewiſſen Anzahl von Merkmaalen entſtehen. Man combinire Z. E. a, b, c zu zwey und zwey, ſo hat man die Begriffe ab, ac, bc; folglich die Saͤtze: Nur etlicheaſindb,nur etlicheb ſinda. ꝛc. Wie aber auch immer ein particularbe- jahender Satz ausſieht, ſo laͤßt er ſich wenigſtens particular umkehren. Denn wenn etliche A, B ſind, ſo ſind auch nothwendig etliche B, A.
§. 126.
Bey particular verneinenden Saͤtzen geht dieſes nicht an. Denn der Satz: EtlicheAſind nicht B, beſtimmt weiter nichts, als, daß eben nicht alleA, Bſind. Dieſes iſt aber wiederum nur, ſo weit
wir
Lamb. Org. I. Band. F
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von den Urtheilen und Fragen.
des Satzes: Alle A ſind B, folgt, ſo bleibt derſelbe
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Etliche, oder wenigſtens etliche B ſind A.
§. 125.
Bey den particularbejahenden Saͤtzen: Etliche
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weiter ausdehnen, als wir ſie wiſſen, ſo verſtehen wir
auch durch etliche A nur ſo viel, als wenn wir ſagen
wollten, wenigſtens nicht kein A. Eben ſo unbe-
ſtimmt bleibt es, ob nicht alle B, A ſind? Denn
wenn wir ſagen: Etliche A ſind B ſo koͤnnte gar
leicht A eine Gattung und B eine von ihren Arten
ſeyn, und in dieſem Fall wuͤrden nothwendig alle B, A
ſeyn. (§. 123. No. 1.) Jndeſſen iſt nicht jedesmal
eines von beyden nothwendig; weil es geſchehen kann,
daß der Satz: Etliche A ſind B, auch umgekehrt
particular bleibt. Dieſer Fall koͤmmt allemal vor,
wenn A und B nur in einigen Indiuiduis beyſammen,
in andern aber A allein, und noch in andern B allein
iſt. Und dieſes hat ſtatt, wenn die Begriffe aus der
Combination einer gewiſſen Anzahl von Merkmaalen
entſtehen. Man combinire Z. E. a, b, c zu zwey und
zwey, ſo hat man die Begriffe ab, ac, bc; folglich
die Saͤtze: Nur etliche a ſind b, nur etliche b
ſind a. ꝛc. Wie aber auch immer ein particularbe-
jahender Satz ausſieht, ſo laͤßt er ſich wenigſtens
particular umkehren. Denn wenn etliche A, B ſind,
ſo ſind auch nothwendig etliche B, A.
§. 126.
Bey particular verneinenden Saͤtzen geht dieſes
nicht an. Denn der Satz: Etliche A ſind nicht
B, beſtimmt weiter nichts, als, daß eben nicht
alle A, B ſind. Dieſes iſt aber wiederum nur, ſo weit
wir
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/103>, abgerufen am 03.12.2024.
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