Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

der Größen durch Figuren.
die Größe x von den Größen y, z auf eine gleichgül-
tige Art ab, und y, z lassen sich dabey verwechseln.
Was man demnach für y findet, wenn z beständig
bleibt, ist auch für z gefunden, wenn y beständig
bleibt. Man hat bey Rechnungen auf solche Fälle,
wo sie vorkommen, zu sehen, weil sie immer eine be-
sondere Schicklichkeit und Eleganz haben.

§. 889.

Sodann merken wir an, daß, wenn man die vor-
hin angeführten Symptomata der krummen Linien in
einem fürgegebenen Fall finden will, man immer die
Gleichung so einrichtet, daß
y = A + ph x
sey, wobey ph x eine jede Function von x vorstellet.
Da wir hier y, x als die Größen ansehen, zwischen
welchen die Verhältniß und das Gesetz der Verände-
rung kenntlich gemacht werden solle, so werden wir x
als eine Abscisse, y als die dazu gehörende Ordinate
ansehen, und uns die krumme Linie als schon gezogen
vorstellen. Hiebey werden wir nun x = P + z, und
y = Q + e setzen, dergestalt, daß wenn x = P wird,
zugleich auch y = Q werde, das will sagen, z und e
zugleich anfangen. Daraus lassen sich nun folgende
Symptomata der krummen Linie überhaupt betrach-
tet herleiten.

§. 890.

Einmal, wenn die Abscisse P da genommen wird,
wo Q ein Maximum oder Minimum ist, da hat die
Gleichung zwischen z und e folgende Form
etc.
Denn e wird zugleich mit . Demnach fällt
in dieser Formel die beständige Größe, welche sonst

dabey

der Groͤßen durch Figuren.
die Groͤße x von den Groͤßen y, z auf eine gleichguͤl-
tige Art ab, und y, z laſſen ſich dabey verwechſeln.
Was man demnach fuͤr y findet, wenn z beſtaͤndig
bleibt, iſt auch fuͤr z gefunden, wenn y beſtaͤndig
bleibt. Man hat bey Rechnungen auf ſolche Faͤlle,
wo ſie vorkommen, zu ſehen, weil ſie immer eine be-
ſondere Schicklichkeit und Eleganz haben.

§. 889.

Sodann merken wir an, daß, wenn man die vor-
hin angefuͤhrten Symptomata der krummen Linien in
einem fuͤrgegebenen Fall finden will, man immer die
Gleichung ſo einrichtet, daß
y = A + φ x
ſey, wobey φ x eine jede Function von x vorſtellet.
Da wir hier y, x als die Groͤßen anſehen, zwiſchen
welchen die Verhaͤltniß und das Geſetz der Veraͤnde-
rung kenntlich gemacht werden ſolle, ſo werden wir x
als eine Abſciſſe, y als die dazu gehoͤrende Ordinate
anſehen, und uns die krumme Linie als ſchon gezogen
vorſtellen. Hiebey werden wir nun x = P + ζ, und
y = Q + η ſetzen, dergeſtalt, daß wenn x = P wird,
zugleich auch y = Q werde, das will ſagen, ζ und η
zugleich anfangen. Daraus laſſen ſich nun folgende
Symptomata der krummen Linie uͤberhaupt betrach-
tet herleiten.

§. 890.

Einmal, wenn die Abſciſſe P da genommen wird,
wo Q ein Maximum oder Minimum iſt, da hat die
Gleichung zwiſchen ζ und η folgende Form
ꝛc.
Denn η wird zugleich mit . Demnach faͤllt
in dieſer Formel die beſtaͤndige Groͤße, welche ſonſt

dabey
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0533" n="525"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Gro&#x0364;ßen durch Figuren.</hi></fw><lb/>
die Gro&#x0364;ße <hi rendition="#aq">x</hi> von den Gro&#x0364;ßen <hi rendition="#aq">y, z</hi> auf eine gleichgu&#x0364;l-<lb/>
tige Art ab, und <hi rendition="#aq">y, z</hi> la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich dabey verwech&#x017F;eln.<lb/>
Was man demnach fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">y</hi> findet, wenn <hi rendition="#aq">z</hi> be&#x017F;ta&#x0364;ndig<lb/>
bleibt, i&#x017F;t auch fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">z</hi> gefunden, wenn <hi rendition="#aq">y</hi> be&#x017F;ta&#x0364;ndig<lb/>
bleibt. Man hat bey Rechnungen auf &#x017F;olche Fa&#x0364;lle,<lb/>
wo &#x017F;ie vorkommen, zu &#x017F;ehen, weil &#x017F;ie immer eine be-<lb/>
&#x017F;ondere Schicklichkeit und Eleganz haben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 889.</head><lb/>
            <p>Sodann merken wir an, daß, wenn man die vor-<lb/>
hin angefu&#x0364;hrten Symptomata der krummen Linien in<lb/>
einem fu&#x0364;rgegebenen Fall finden will, man immer die<lb/>
Gleichung &#x017F;o einrichtet, daß<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">y = A + &#x03C6; x</hi></hi><lb/>
&#x017F;ey, wobey &#x03C6; <hi rendition="#aq">x</hi> eine jede Function von <hi rendition="#aq">x</hi> vor&#x017F;tellet.<lb/>
Da wir hier <hi rendition="#aq">y, x</hi> als die Gro&#x0364;ßen an&#x017F;ehen, zwi&#x017F;chen<lb/>
welchen die Verha&#x0364;ltniß und das Ge&#x017F;etz der Vera&#x0364;nde-<lb/>
rung kenntlich gemacht werden &#x017F;olle, &#x017F;o werden wir <hi rendition="#aq">x</hi><lb/>
als eine Ab&#x017F;ci&#x017F;&#x017F;e, <hi rendition="#aq">y</hi> als die dazu geho&#x0364;rende Ordinate<lb/>
an&#x017F;ehen, und uns die krumme Linie als &#x017F;chon gezogen<lb/>
vor&#x017F;tellen. Hiebey werden wir nun <hi rendition="#aq">x = P</hi> + &#x03B6;, und<lb/><hi rendition="#aq">y = Q</hi> + &#x03B7; &#x017F;etzen, derge&#x017F;talt, daß wenn <hi rendition="#aq">x = P</hi> wird,<lb/>
zugleich auch <hi rendition="#aq">y = Q</hi> werde, das will &#x017F;agen, &#x03B6; und &#x03B7;<lb/>
zugleich anfangen. Daraus la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich nun folgende<lb/>
Symptomata der krummen Linie u&#x0364;berhaupt betrach-<lb/>
tet herleiten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 890.</head><lb/>
            <p>Einmal, wenn die Ab&#x017F;ci&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">P</hi> da genommen wird,<lb/>
wo <hi rendition="#aq">Q</hi> ein <hi rendition="#aq">Maximum</hi> oder <hi rendition="#aq">Minimum</hi> i&#x017F;t, da hat die<lb/>
Gleichung zwi&#x017F;chen &#x03B6; und &#x03B7; folgende Form<lb/><formula notation="TeX">± \eta = a\zeta^2 + b\zeta^3 + c\zeta^4 + </formula>&#xA75B;c.<lb/>
Denn &#x03B7; wird zugleich mit <formula notation="TeX">\zeta, = 0</formula>. Demnach fa&#x0364;llt<lb/>
in die&#x017F;er Formel die be&#x017F;ta&#x0364;ndige Gro&#x0364;ße, welche &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dabey</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[525/0533] der Groͤßen durch Figuren. die Groͤße x von den Groͤßen y, z auf eine gleichguͤl- tige Art ab, und y, z laſſen ſich dabey verwechſeln. Was man demnach fuͤr y findet, wenn z beſtaͤndig bleibt, iſt auch fuͤr z gefunden, wenn y beſtaͤndig bleibt. Man hat bey Rechnungen auf ſolche Faͤlle, wo ſie vorkommen, zu ſehen, weil ſie immer eine be- ſondere Schicklichkeit und Eleganz haben. §. 889. Sodann merken wir an, daß, wenn man die vor- hin angefuͤhrten Symptomata der krummen Linien in einem fuͤrgegebenen Fall finden will, man immer die Gleichung ſo einrichtet, daß y = A + φ x ſey, wobey φ x eine jede Function von x vorſtellet. Da wir hier y, x als die Groͤßen anſehen, zwiſchen welchen die Verhaͤltniß und das Geſetz der Veraͤnde- rung kenntlich gemacht werden ſolle, ſo werden wir x als eine Abſciſſe, y als die dazu gehoͤrende Ordinate anſehen, und uns die krumme Linie als ſchon gezogen vorſtellen. Hiebey werden wir nun x = P + ζ, und y = Q + η ſetzen, dergeſtalt, daß wenn x = P wird, zugleich auch y = Q werde, das will ſagen, ζ und η zugleich anfangen. Daraus laſſen ſich nun folgende Symptomata der krummen Linie uͤberhaupt betrach- tet herleiten. §. 890. Einmal, wenn die Abſciſſe P da genommen wird, wo Q ein Maximum oder Minimum iſt, da hat die Gleichung zwiſchen ζ und η folgende Form [FORMEL]ꝛc. Denn η wird zugleich mit [FORMEL]. Demnach faͤllt in dieſer Formel die beſtaͤndige Groͤße, welche ſonſt dabey

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/533
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/533>, abgerufen am 21.12.2024.