den sechs Stücken (§. 798.) die drey übrigen gefunden werden können, wenn die erstern drey von einander unabhängig sind.
§. 824.
Jn die dritte Classe können wir diejenigen Verbin- dungen ungleichartiger Größen rechnen, wo in Anse- hung der einen, die übrigen als ihre Dimensionen können angesehen werden (§. 728.), oder derselben ein- fache Bestimmungen sind, so, daß jene deswegen grö- ßer und kleiner wird, weil diese größer und kleiner werden (§. 451. seq.). Von dieser Art ist z. E. in der Mechanic die Quantitas motus, welche aus dem Pro- duct der Masse in die Geschwindigkeit besteht, und so auch die lebende Kraft, welche sich nach der Masse und dem Quadrate der Geschwindigkeit vergrössert. Solche aus mehrern einzelen und an sich einfachen Bestimmungen zusammengezogene Begriffe, bilden wir nun entweder aus den einfachen, weil das Pro- duct aus diesen, in Absicht auf die Rechnung, als ein brauchbares Ganzes angesehen werden kann, der- gleichen z. E. die erst erwähnte Quantitas motus ist, oder das, was dieses Product vorstellet, ist etwann eben das, was in die Sinnen fällt, oder mit etwas in die Sinnen fallendem verglichen werden kann. Von dieser Art ist z. E. der Begriff der Dichtigkeit, wel- che desto größer ist, je mehr Masse in gleichem Raum ist; der Begriff der Weisse eines Körpers, welche desto größer ist, je mehr von den auffallenden Licht- stralen der Körper zurücke wirft; der Begriff der le- benden Kraft, welche sich vermittelst elastischer Kör- per mit dem Drucke, als welcher eigentlich eine Kraft oder die wesentliche Wirkung derselben ist, verglei- chen läßt (§. 376. 396. seqq.). Die scheinbare Grö-
ße,
XXVIII. Hauptſtuͤck.
den ſechs Stuͤcken (§. 798.) die drey uͤbrigen gefunden werden koͤnnen, wenn die erſtern drey von einander unabhaͤngig ſind.
§. 824.
Jn die dritte Claſſe koͤnnen wir diejenigen Verbin- dungen ungleichartiger Groͤßen rechnen, wo in Anſe- hung der einen, die uͤbrigen als ihre Dimenſionen koͤnnen angeſehen werden (§. 728.), oder derſelben ein- fache Beſtimmungen ſind, ſo, daß jene deswegen groͤ- ßer und kleiner wird, weil dieſe groͤßer und kleiner werden (§. 451. ſeq.). Von dieſer Art iſt z. E. in der Mechanic die Quantitas motus, welche aus dem Pro- duct der Maſſe in die Geſchwindigkeit beſteht, und ſo auch die lebende Kraft, welche ſich nach der Maſſe und dem Quadrate der Geſchwindigkeit vergroͤſſert. Solche aus mehrern einzelen und an ſich einfachen Beſtimmungen zuſammengezogene Begriffe, bilden wir nun entweder aus den einfachen, weil das Pro- duct aus dieſen, in Abſicht auf die Rechnung, als ein brauchbares Ganzes angeſehen werden kann, der- gleichen z. E. die erſt erwaͤhnte Quantitas motus iſt, oder das, was dieſes Product vorſtellet, iſt etwann eben das, was in die Sinnen faͤllt, oder mit etwas in die Sinnen fallendem verglichen werden kann. Von dieſer Art iſt z. E. der Begriff der Dichtigkeit, wel- che deſto groͤßer iſt, je mehr Maſſe in gleichem Raum iſt; der Begriff der Weiſſe eines Koͤrpers, welche deſto groͤßer iſt, je mehr von den auffallenden Licht- ſtralen der Koͤrper zuruͤcke wirft; der Begriff der le- benden Kraft, welche ſich vermittelſt elaſtiſcher Koͤr- per mit dem Drucke, als welcher eigentlich eine Kraft oder die weſentliche Wirkung derſelben iſt, verglei- chen laͤßt (§. 376. 396. ſeqq.). Die ſcheinbare Groͤ-
ße,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0458"n="450"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXVIII.</hi> Hauptſtuͤck.</hi></fw><lb/>
den ſechs Stuͤcken (§. 798.) die drey uͤbrigen gefunden<lb/>
werden koͤnnen, wenn die erſtern drey von einander<lb/>
unabhaͤngig ſind.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 824.</head><lb/><p>Jn die dritte Claſſe koͤnnen wir diejenigen Verbin-<lb/>
dungen ungleichartiger Groͤßen rechnen, wo in Anſe-<lb/>
hung der einen, die uͤbrigen als ihre Dimenſionen<lb/>
koͤnnen angeſehen werden (§. 728.), oder derſelben ein-<lb/>
fache Beſtimmungen ſind, ſo, daß jene deswegen groͤ-<lb/>
ßer und kleiner wird, weil dieſe groͤßer und kleiner<lb/>
werden (§. 451. <hirendition="#aq">ſeq.</hi>). Von dieſer Art iſt z. E. in der<lb/>
Mechanic die <hirendition="#aq">Quantitas motus,</hi> welche aus dem Pro-<lb/>
duct der Maſſe in die Geſchwindigkeit beſteht, und<lb/>ſo auch die lebende Kraft, welche ſich nach der Maſſe<lb/>
und dem Quadrate der Geſchwindigkeit vergroͤſſert.<lb/>
Solche aus mehrern einzelen und an ſich einfachen<lb/>
Beſtimmungen zuſammengezogene Begriffe, bilden<lb/>
wir nun entweder aus den einfachen, weil das Pro-<lb/>
duct aus dieſen, in Abſicht auf die Rechnung, als<lb/>
ein brauchbares Ganzes angeſehen werden kann, der-<lb/>
gleichen z. E. die erſt erwaͤhnte <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Quantitas motus</hi></hi> iſt,<lb/>
oder das, was dieſes Product vorſtellet, iſt etwann<lb/>
eben das, was in die Sinnen faͤllt, oder mit etwas<lb/>
in die Sinnen fallendem verglichen werden kann. Von<lb/>
dieſer Art iſt z. E. der Begriff der <hirendition="#fr">Dichtigkeit,</hi> wel-<lb/>
che deſto groͤßer iſt, je mehr Maſſe in gleichem Raum<lb/>
iſt; der Begriff der <hirendition="#fr">Weiſſe</hi> eines Koͤrpers, welche<lb/>
deſto groͤßer iſt, je mehr von den auffallenden Licht-<lb/>ſtralen der Koͤrper zuruͤcke wirft; der Begriff der <hirendition="#fr">le-<lb/>
benden Kraft,</hi> welche ſich vermittelſt elaſtiſcher Koͤr-<lb/>
per mit dem Drucke, als welcher eigentlich eine Kraft<lb/>
oder die weſentliche Wirkung derſelben iſt, verglei-<lb/>
chen laͤßt (§. 376. 396. <hirendition="#aq">ſeqq.</hi>). Die <hirendition="#fr">ſcheinbare Groͤ-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">ße,</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[450/0458]
XXVIII. Hauptſtuͤck.
den ſechs Stuͤcken (§. 798.) die drey uͤbrigen gefunden
werden koͤnnen, wenn die erſtern drey von einander
unabhaͤngig ſind.
§. 824.
Jn die dritte Claſſe koͤnnen wir diejenigen Verbin-
dungen ungleichartiger Groͤßen rechnen, wo in Anſe-
hung der einen, die uͤbrigen als ihre Dimenſionen
koͤnnen angeſehen werden (§. 728.), oder derſelben ein-
fache Beſtimmungen ſind, ſo, daß jene deswegen groͤ-
ßer und kleiner wird, weil dieſe groͤßer und kleiner
werden (§. 451. ſeq.). Von dieſer Art iſt z. E. in der
Mechanic die Quantitas motus, welche aus dem Pro-
duct der Maſſe in die Geſchwindigkeit beſteht, und
ſo auch die lebende Kraft, welche ſich nach der Maſſe
und dem Quadrate der Geſchwindigkeit vergroͤſſert.
Solche aus mehrern einzelen und an ſich einfachen
Beſtimmungen zuſammengezogene Begriffe, bilden
wir nun entweder aus den einfachen, weil das Pro-
duct aus dieſen, in Abſicht auf die Rechnung, als
ein brauchbares Ganzes angeſehen werden kann, der-
gleichen z. E. die erſt erwaͤhnte Quantitas motus iſt,
oder das, was dieſes Product vorſtellet, iſt etwann
eben das, was in die Sinnen faͤllt, oder mit etwas
in die Sinnen fallendem verglichen werden kann. Von
dieſer Art iſt z. E. der Begriff der Dichtigkeit, wel-
che deſto groͤßer iſt, je mehr Maſſe in gleichem Raum
iſt; der Begriff der Weiſſe eines Koͤrpers, welche
deſto groͤßer iſt, je mehr von den auffallenden Licht-
ſtralen der Koͤrper zuruͤcke wirft; der Begriff der le-
benden Kraft, welche ſich vermittelſt elaſtiſcher Koͤr-
per mit dem Drucke, als welcher eigentlich eine Kraft
oder die weſentliche Wirkung derſelben iſt, verglei-
chen laͤßt (§. 376. 396. ſeqq.). Die ſcheinbare Groͤ-
ße,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/458>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.