mag hier als Beyspiele dienen. Die meisten von den Versuchen, die man zur Erfindung der einfachen Gesetze dieser Materien gemacht hat, müssen umge- ändert und zu dieser Absicht genauer eingerichtet wer- den. Da aber solche Versuche, jeder etwas beson- deres hat, welches durch die demselben eigene Um- stände gefunden und bestimmt werden muß, so kön- nen wir uns hier nicht dabey aufhalten. Wir mer- ken demnach nur überhaupt an, daß wenn man eine Größe nach jeder Dimension und Ursache, so sie ver- ändern kann, durch Versuche bestimmen und das Ge- setz davon finden will, alles mit Beybehaltung übri- gens gleicher Umstände geschehen müsse, und wo die- ses nicht angeht, so muß man ebenfalls auf Mittel bedacht seyn, der Ungleichheit dieser Umstände und ihres Erfolges Rechnung zu tragen, und zwar so, daß man bis auf jede einzele und einfache Bestim- mungen erweisen könne, daß vermittelst des gewähl- ten Versuches die Absicht rein und richtig erhalten, und alle Bedingungen erfüllet werden, so dieselbe in den Umständen des Versuches veraussetzet.
§. 782.
Das bisher angemerkte (§. 767-681.) betrifft die verschiedene Arten, wie man zur Ausmessung der Größen und daher zu den dabey dienlichen Maaß- stäben gelanget. Wir haben die verschiedenen Ar- ten derselben gleich anfangs (§. 761-767.) angezeiget, so fern sie den Sachen nach verschieden sind. Wir haben sie daher noch an sich zu betrachten, so fern sie den allgemeinen Formeln und den Tabellen entgegen gesetzt werden. Die Formeln stellen nämlich die Verhältniß zwischen zwoen oder mehrern Größen überhaupt vor, so daß in jedem Falle eine durch die
übrigen
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Der Maaßſtab.
mag hier als Beyſpiele dienen. Die meiſten von den Verſuchen, die man zur Erfindung der einfachen Geſetze dieſer Materien gemacht hat, muͤſſen umge- aͤndert und zu dieſer Abſicht genauer eingerichtet wer- den. Da aber ſolche Verſuche, jeder etwas beſon- deres hat, welches durch die demſelben eigene Um- ſtaͤnde gefunden und beſtimmt werden muß, ſo koͤn- nen wir uns hier nicht dabey aufhalten. Wir mer- ken demnach nur uͤberhaupt an, daß wenn man eine Groͤße nach jeder Dimenſion und Urſache, ſo ſie ver- aͤndern kann, durch Verſuche beſtimmen und das Ge- ſetz davon finden will, alles mit Beybehaltung uͤbri- gens gleicher Umſtaͤnde geſchehen muͤſſe, und wo die- ſes nicht angeht, ſo muß man ebenfalls auf Mittel bedacht ſeyn, der Ungleichheit dieſer Umſtaͤnde und ihres Erfolges Rechnung zu tragen, und zwar ſo, daß man bis auf jede einzele und einfache Beſtim- mungen erweiſen koͤnne, daß vermittelſt des gewaͤhl- ten Verſuches die Abſicht rein und richtig erhalten, und alle Bedingungen erfuͤllet werden, ſo dieſelbe in den Umſtaͤnden des Verſuches verausſetzet.
§. 782.
Das bisher angemerkte (§. 767-681.) betrifft die verſchiedene Arten, wie man zur Ausmeſſung der Groͤßen und daher zu den dabey dienlichen Maaß- ſtaͤben gelanget. Wir haben die verſchiedenen Ar- ten derſelben gleich anfangs (§. 761-767.) angezeiget, ſo fern ſie den Sachen nach verſchieden ſind. Wir haben ſie daher noch an ſich zu betrachten, ſo fern ſie den allgemeinen Formeln und den Tabellen entgegen geſetzt werden. Die Formeln ſtellen naͤmlich die Verhaͤltniß zwiſchen zwoen oder mehrern Groͤßen uͤberhaupt vor, ſo daß in jedem Falle eine durch die
uͤbrigen
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Der Maaßſtab.
mag hier als Beyſpiele dienen. Die meiſten von
den Verſuchen, die man zur Erfindung der einfachen
Geſetze dieſer Materien gemacht hat, muͤſſen umge-
aͤndert und zu dieſer Abſicht genauer eingerichtet wer-
den. Da aber ſolche Verſuche, jeder etwas beſon-
deres hat, welches durch die demſelben eigene Um-
ſtaͤnde gefunden und beſtimmt werden muß, ſo koͤn-
nen wir uns hier nicht dabey aufhalten. Wir mer-
ken demnach nur uͤberhaupt an, daß wenn man eine
Groͤße nach jeder Dimenſion und Urſache, ſo ſie ver-
aͤndern kann, durch Verſuche beſtimmen und das Ge-
ſetz davon finden will, alles mit Beybehaltung uͤbri-
gens gleicher Umſtaͤnde geſchehen muͤſſe, und wo die-
ſes nicht angeht, ſo muß man ebenfalls auf Mittel
bedacht ſeyn, der Ungleichheit dieſer Umſtaͤnde und
ihres Erfolges Rechnung zu tragen, und zwar ſo,
daß man bis auf jede einzele und einfache Beſtim-
mungen erweiſen koͤnne, daß vermittelſt des gewaͤhl-
ten Verſuches die Abſicht rein und richtig erhalten,
und alle Bedingungen erfuͤllet werden, ſo dieſelbe in
den Umſtaͤnden des Verſuches verausſetzet.
§. 782.
Das bisher angemerkte (§. 767-681.) betrifft die
verſchiedene Arten, wie man zur Ausmeſſung der
Groͤßen und daher zu den dabey dienlichen Maaß-
ſtaͤben gelanget. Wir haben die verſchiedenen Ar-
ten derſelben gleich anfangs (§. 761-767.) angezeiget,
ſo fern ſie den Sachen nach verſchieden ſind. Wir
haben ſie daher noch an ſich zu betrachten, ſo fern ſie
den allgemeinen Formeln und den Tabellen entgegen
geſetzt werden. Die Formeln ſtellen naͤmlich die
Verhaͤltniß zwiſchen zwoen oder mehrern Groͤßen
uͤberhaupt vor, ſo daß in jedem Falle eine durch die
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/413>, abgerufen am 22.02.2025.
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