Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.Die einfache Gestalt der Größe. chen, und zwar solche, die dem Jnhalte der Trian-gel gleich sind, die folglich zusammen addirt werden können, und deren Summe dem Jnhalte der gan- zen Fläche gleich ist. Wir führen dieses mit Vor- bedachte umständlicher an, weil daraus erhellet, was die mathematische Gleichartigkeit zu sagen habe, von welcher wir oben (§. 458.) anmerkten, daß sie eben- falls dem Philosophen zum Muster und zur Probe diene. Das vorhin (§. 746.) angeführte Beyspiel von der Summe der Kräfte, zeiget, daß man diese, so bald ihre Direction verschieden ist, decomponiren müsse, um sie zu derjenigen Gleichartigkeit zu brin- gen, welche erfordert wird, damit sie schlechthin ad- dirt werden können. Und bey der Bestimmung der Klarheit einer von mehrern Seiten her und von un- gleich großen, und ungleich entfernten leuchtenden Puncten beleuchteten Fläche, kommen noch mehrere Verwandlungen vor, ehe man jede einzelne Be- leuchtungen finden, und zusammen addiren kann, (§. 753.). §. 758. Es giebt überdieß auch Fälle, wo Größen von das
Die einfache Geſtalt der Groͤße. chen, und zwar ſolche, die dem Jnhalte der Trian-gel gleich ſind, die folglich zuſammen addirt werden koͤnnen, und deren Summe dem Jnhalte der gan- zen Flaͤche gleich iſt. Wir fuͤhren dieſes mit Vor- bedachte umſtaͤndlicher an, weil daraus erhellet, was die mathematiſche Gleichartigkeit zu ſagen habe, von welcher wir oben (§. 458.) anmerkten, daß ſie eben- falls dem Philoſophen zum Muſter und zur Probe diene. Das vorhin (§. 746.) angefuͤhrte Beyſpiel von der Summe der Kraͤfte, zeiget, daß man dieſe, ſo bald ihre Direction verſchieden iſt, decomponiren muͤſſe, um ſie zu derjenigen Gleichartigkeit zu brin- gen, welche erfordert wird, damit ſie ſchlechthin ad- dirt werden koͤnnen. Und bey der Beſtimmung der Klarheit einer von mehrern Seiten her und von un- gleich großen, und ungleich entfernten leuchtenden Puncten beleuchteten Flaͤche, kommen noch mehrere Verwandlungen vor, ehe man jede einzelne Be- leuchtungen finden, und zuſammen addiren kann, (§. 753.). §. 758. Es giebt uͤberdieß auch Faͤlle, wo Groͤßen von das
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0387" n="379"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die einfache Geſtalt der Groͤße.</hi></fw><lb/> chen, und zwar ſolche, die dem Jnhalte der Trian-<lb/> gel gleich ſind, die folglich zuſammen addirt werden<lb/> koͤnnen, und deren Summe dem Jnhalte der gan-<lb/> zen Flaͤche gleich iſt. Wir fuͤhren dieſes mit Vor-<lb/> bedachte umſtaͤndlicher an, weil daraus erhellet, was<lb/> die mathematiſche Gleichartigkeit zu ſagen habe, von<lb/> welcher wir oben (§. 458.) anmerkten, daß ſie eben-<lb/> falls dem Philoſophen zum Muſter und zur Probe<lb/> diene. Das vorhin (§. 746.) angefuͤhrte Beyſpiel<lb/> von der Summe der Kraͤfte, zeiget, daß man dieſe,<lb/> ſo bald ihre Direction verſchieden iſt, decomponiren<lb/> muͤſſe, um ſie zu derjenigen Gleichartigkeit zu brin-<lb/> gen, welche erfordert wird, damit ſie ſchlechthin ad-<lb/> dirt werden koͤnnen. Und bey der Beſtimmung der<lb/> Klarheit einer von mehrern Seiten her und von un-<lb/> gleich großen, und ungleich entfernten leuchtenden<lb/> Puncten beleuchteten Flaͤche, kommen noch mehrere<lb/> Verwandlungen vor, ehe man jede einzelne Be-<lb/> leuchtungen finden, und zuſammen addiren kann,<lb/> (§. 753.).</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 758.</head><lb/> <p>Es giebt uͤberdieß auch Faͤlle, wo Groͤßen von<lb/> verſchiedenen Dimenſionen zuſammen treffen, und wo<lb/> es folglich mehrere Deutlichkeit erfordert, wenn man<lb/> ſie nicht mit einander vermengen will. Das ein-<lb/> fachſte Beyſpiel von dieſer Art giebt uns ein fallen-<lb/> der Koͤrper. Dieſer erhaͤlt durch das Fallen eine<lb/> Geſchwindigkeit, und mit der Geſchwindigkeit eine<lb/> Kraft, die dem Quadrate der Geſchwindigkeit und<lb/> der Maſſe proportional iſt, und welche, wenn der<lb/> Koͤrper eben ſo geſchwinde horizontal geworfen wuͤr-<lb/> de, ohne Ruͤckſicht auf das Gewicht des Koͤrpers,<lb/> ihre Wirkung hervor bringen wuͤrde. Faͤllt er hin-<lb/> gegen gerade herunter, ſo koͤmmt zu dieſer Kraft noch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [379/0387]
Die einfache Geſtalt der Groͤße.
chen, und zwar ſolche, die dem Jnhalte der Trian-
gel gleich ſind, die folglich zuſammen addirt werden
koͤnnen, und deren Summe dem Jnhalte der gan-
zen Flaͤche gleich iſt. Wir fuͤhren dieſes mit Vor-
bedachte umſtaͤndlicher an, weil daraus erhellet, was
die mathematiſche Gleichartigkeit zu ſagen habe, von
welcher wir oben (§. 458.) anmerkten, daß ſie eben-
falls dem Philoſophen zum Muſter und zur Probe
diene. Das vorhin (§. 746.) angefuͤhrte Beyſpiel
von der Summe der Kraͤfte, zeiget, daß man dieſe,
ſo bald ihre Direction verſchieden iſt, decomponiren
muͤſſe, um ſie zu derjenigen Gleichartigkeit zu brin-
gen, welche erfordert wird, damit ſie ſchlechthin ad-
dirt werden koͤnnen. Und bey der Beſtimmung der
Klarheit einer von mehrern Seiten her und von un-
gleich großen, und ungleich entfernten leuchtenden
Puncten beleuchteten Flaͤche, kommen noch mehrere
Verwandlungen vor, ehe man jede einzelne Be-
leuchtungen finden, und zuſammen addiren kann,
(§. 753.).
§. 758.
Es giebt uͤberdieß auch Faͤlle, wo Groͤßen von
verſchiedenen Dimenſionen zuſammen treffen, und wo
es folglich mehrere Deutlichkeit erfordert, wenn man
ſie nicht mit einander vermengen will. Das ein-
fachſte Beyſpiel von dieſer Art giebt uns ein fallen-
der Koͤrper. Dieſer erhaͤlt durch das Fallen eine
Geſchwindigkeit, und mit der Geſchwindigkeit eine
Kraft, die dem Quadrate der Geſchwindigkeit und
der Maſſe proportional iſt, und welche, wenn der
Koͤrper eben ſo geſchwinde horizontal geworfen wuͤr-
de, ohne Ruͤckſicht auf das Gewicht des Koͤrpers,
ihre Wirkung hervor bringen wuͤrde. Faͤllt er hin-
gegen gerade herunter, ſo koͤmmt zu dieſer Kraft noch
das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |