seyn, und die Ausdehnung der Körper durch die Wär- me geht ebenfalls nur bis die Kräfte, welche ihre Theilchen beysammen hielten überwogen werden, wo- bey dann der Körper in Dünste aufgelöset, oder cal- cinirt wird etc.
§. 705.
Außer diesen Arten von Einheiten giebt es noch eine gute Menge von solchen, die schlechthin absolut sind, und weder Brüche admittiren noch intensiue größer werden können. So z. E. ist nicht eines exi- stirender als das andere, und eine Wahrheit ist we- der mehr noch minder als wahr. Was gleich ist, ist ebenfalls weder mehr noch minder als gleich, und die Möglichkeit hat ebenfalls etwas absolutes. Die Schullehrer haben solche absolute Einheiten in ihren Metaphysiken bereits schon angemerket, und bey den Begriffen, die sie betrachtet haben, angezeiget, ob sie das magis und minus zulassen oder nicht? Es ist aber dabey nicht immer alles weder deutlich noch rich- tig aus einander gelesen.
§. 706.
Fraget man nun, wo diese verschiedene Arten von Einheiten vorkommen, und woran sie sich in jeden besondern Fällen erkennen lassen, so muß mehrentheils eine genauere Betrachtung der Sache selbst, und zu- weilen auch wirkliche Versuche die Sache entscheiden. Wir können hierüber so viel anmerken, daß an sich betrachtet eine Größe entweder schlechthin eine abso- lute und unveränderliche Einheit seyn soll, oder wenn sie veränderlich ist, so können ihre Veränderungen von 0 bis ins Unendliche gehen, dafern nicht noch ein oder mehrere Gründe hinzukommen, welche diesen Veränderungen Schranken setzen, die sie nicht über-
schreiten
XXIII. Hauptſtuͤck.
ſeyn, und die Ausdehnung der Koͤrper durch die Waͤr- me geht ebenfalls nur bis die Kraͤfte, welche ihre Theilchen beyſammen hielten uͤberwogen werden, wo- bey dann der Koͤrper in Duͤnſte aufgeloͤſet, oder cal- cinirt wird ꝛc.
§. 705.
Außer dieſen Arten von Einheiten giebt es noch eine gute Menge von ſolchen, die ſchlechthin abſolut ſind, und weder Bruͤche admittiren noch intenſiue groͤßer werden koͤnnen. So z. E. iſt nicht eines exi- ſtirender als das andere, und eine Wahrheit iſt we- der mehr noch minder als wahr. Was gleich iſt, iſt ebenfalls weder mehr noch minder als gleich, und die Moͤglichkeit hat ebenfalls etwas abſolutes. Die Schullehrer haben ſolche abſolute Einheiten in ihren Metaphyſiken bereits ſchon angemerket, und bey den Begriffen, die ſie betrachtet haben, angezeiget, ob ſie das magis und minus zulaſſen oder nicht? Es iſt aber dabey nicht immer alles weder deutlich noch rich- tig aus einander geleſen.
§. 706.
Fraget man nun, wo dieſe verſchiedene Arten von Einheiten vorkommen, und woran ſie ſich in jeden beſondern Faͤllen erkennen laſſen, ſo muß mehrentheils eine genauere Betrachtung der Sache ſelbſt, und zu- weilen auch wirkliche Verſuche die Sache entſcheiden. Wir koͤnnen hieruͤber ſo viel anmerken, daß an ſich betrachtet eine Groͤße entweder ſchlechthin eine abſo- lute und unveraͤnderliche Einheit ſeyn ſoll, oder wenn ſie veraͤnderlich iſt, ſo koͤnnen ihre Veraͤnderungen von 0 bis ins Unendliche gehen, dafern nicht noch ein oder mehrere Gruͤnde hinzukommen, welche dieſen Veraͤnderungen Schranken ſetzen, die ſie nicht uͤber-
ſchreiten
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XXIII. Hauptſtuͤck.
ſeyn, und die Ausdehnung der Koͤrper durch die Waͤr-
me geht ebenfalls nur bis die Kraͤfte, welche ihre
Theilchen beyſammen hielten uͤberwogen werden, wo-
bey dann der Koͤrper in Duͤnſte aufgeloͤſet, oder cal-
cinirt wird ꝛc.
§. 705.
Außer dieſen Arten von Einheiten giebt es noch
eine gute Menge von ſolchen, die ſchlechthin abſolut
ſind, und weder Bruͤche admittiren noch intenſiue
groͤßer werden koͤnnen. So z. E. iſt nicht eines exi-
ſtirender als das andere, und eine Wahrheit iſt we-
der mehr noch minder als wahr. Was gleich iſt,
iſt ebenfalls weder mehr noch minder als gleich, und
die Moͤglichkeit hat ebenfalls etwas abſolutes. Die
Schullehrer haben ſolche abſolute Einheiten in ihren
Metaphyſiken bereits ſchon angemerket, und bey den
Begriffen, die ſie betrachtet haben, angezeiget, ob
ſie das magis und minus zulaſſen oder nicht? Es iſt
aber dabey nicht immer alles weder deutlich noch rich-
tig aus einander geleſen.
§. 706.
Fraget man nun, wo dieſe verſchiedene Arten von
Einheiten vorkommen, und woran ſie ſich in jeden
beſondern Faͤllen erkennen laſſen, ſo muß mehrentheils
eine genauere Betrachtung der Sache ſelbſt, und zu-
weilen auch wirkliche Verſuche die Sache entſcheiden.
Wir koͤnnen hieruͤber ſo viel anmerken, daß an ſich
betrachtet eine Groͤße entweder ſchlechthin eine abſo-
lute und unveraͤnderliche Einheit ſeyn ſoll, oder wenn
ſie veraͤnderlich iſt, ſo koͤnnen ihre Veraͤnderungen
von 0 bis ins Unendliche gehen, dafern nicht noch ein
oder mehrere Gruͤnde hinzukommen, welche dieſen
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/336>, abgerufen am 21.11.2024.
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