Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

XIII. Hauptstück.
pflanzt werde. Da aber auf diese Art in den Thei-
len G H kein Druck ist, so kann sich das Ganze nicht
bewegen, es sey denn, daß ein Theil des Druckes
in G H komme, und dieser Theil geht demnach dem
Drucke, der in A B C war, ab. Dieser Druck kann
nun nicht in G H rückwärts kommen, um sich sodann
vorwärts zu äußern, es sey denn, daß er auch die
Theile D E F rückwärts stoße, weil diese noch an G
liegen. Demnach geht den Theilen A B C so viel von
ihrem Drucke ab, als erfordert wird, um D E F rück-
wärts zu treiben, und zugleich auch G H mit eben dem
Drucke, der noch in A B C bleibt, vorwärts zu stoßen.
Demnach, wenn man die Masse D E F = M, die
Masse G H A B C = m setzet, so geht D E F mit dem
Drucke rückwärts, und hingegen G H A B C
mit dem Drucke vorwärts.

§. 387.

Bey dieser Art zu schließen, die eben noch nicht
alle erforderliche Evidenz hat, setzet man in beyden
Fällen (§. 395. 396.), daß der Druck, der in G H
entweder zu viel ist, oder ganz mangelt, auf beyde
Massen zugleich vertheilt werden müsse, und der An-
theil, den jeder Theil bekömmt, die anstoßende Masse
im ersten Falle vorwärts, im andern rückwärts treibe,
hingegen bey der Masse, welche gestoßen wird, den
anfänglichen Druck, welcher derselben als ganz com-
municirt angesehen wird, im ersten Falle vermehre,
im andern aber vermindere. Denn so geht in dem
Falle des §. 385. der Druck, der in den Theilen A B C
war, in die Theile D E F ganz über, und es kömmt
noch der Antheil hinzu, welcher gefunden wird, wenn

man

XIII. Hauptſtuͤck.
pflanzt werde. Da aber auf dieſe Art in den Thei-
len G H kein Druck iſt, ſo kann ſich das Ganze nicht
bewegen, es ſey denn, daß ein Theil des Druckes
in G H komme, und dieſer Theil geht demnach dem
Drucke, der in A B C war, ab. Dieſer Druck kann
nun nicht in G H ruͤckwaͤrts kommen, um ſich ſodann
vorwaͤrts zu aͤußern, es ſey denn, daß er auch die
Theile D E F ruͤckwaͤrts ſtoße, weil dieſe noch an G
liegen. Demnach geht den Theilen A B C ſo viel von
ihrem Drucke ab, als erfordert wird, um D E F ruͤck-
waͤrts zu treiben, und zugleich auch G H mit eben dem
Drucke, der noch in A B C bleibt, vorwaͤrts zu ſtoßen.
Demnach, wenn man die Maſſe D E F = M, die
Maſſe G H A B C = m ſetzet, ſo geht D E F mit dem
Drucke ruͤckwaͤrts, und hingegen G H A B C
mit dem Drucke vorwaͤrts.

§. 387.

Bey dieſer Art zu ſchließen, die eben noch nicht
alle erforderliche Evidenz hat, ſetzet man in beyden
Faͤllen (§. 395. 396.), daß der Druck, der in G H
entweder zu viel iſt, oder ganz mangelt, auf beyde
Maſſen zugleich vertheilt werden muͤſſe, und der An-
theil, den jeder Theil bekoͤmmt, die anſtoßende Maſſe
im erſten Falle vorwaͤrts, im andern ruͤckwaͤrts treibe,
hingegen bey der Maſſe, welche geſtoßen wird, den
anfaͤnglichen Druck, welcher derſelben als ganz com-
municirt angeſehen wird, im erſten Falle vermehre,
im andern aber vermindere. Denn ſo geht in dem
Falle des §. 385. der Druck, der in den Theilen A B C
war, in die Theile D E F ganz uͤber, und es koͤmmt
noch der Antheil hinzu, welcher gefunden wird, wenn

man
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0022" n="14"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XIII.</hi> Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.</hi></fw><lb/>
pflanzt werde. Da aber auf die&#x017F;e Art in den Thei-<lb/>
len <hi rendition="#aq">G H</hi> kein Druck i&#x017F;t, &#x017F;o kann &#x017F;ich das Ganze nicht<lb/>
bewegen, es &#x017F;ey denn, daß ein Theil des Druckes<lb/>
in <hi rendition="#aq">G H</hi> komme, und die&#x017F;er Theil geht demnach dem<lb/>
Drucke, der in <hi rendition="#aq">A B C</hi> war, ab. Die&#x017F;er Druck kann<lb/>
nun nicht in <hi rendition="#aq">G H</hi> ru&#x0364;ckwa&#x0364;rts kommen, um &#x017F;ich &#x017F;odann<lb/>
vorwa&#x0364;rts zu a&#x0364;ußern, es &#x017F;ey denn, daß er auch die<lb/>
Theile <hi rendition="#aq">D E F</hi> ru&#x0364;ckwa&#x0364;rts &#x017F;toße, weil die&#x017F;e noch an <hi rendition="#aq">G</hi><lb/>
liegen. Demnach geht den Theilen <hi rendition="#aq">A B C</hi> &#x017F;o viel von<lb/>
ihrem Drucke ab, als erfordert wird, um <hi rendition="#aq">D E F</hi> ru&#x0364;ck-<lb/>
wa&#x0364;rts zu treiben, und zugleich auch <hi rendition="#aq">G H</hi> mit eben dem<lb/>
Drucke, der noch in <hi rendition="#aq">A B C</hi> bleibt, vorwa&#x0364;rts zu &#x017F;toßen.<lb/>
Demnach, wenn man die Ma&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">D E F = M,</hi> die<lb/>
Ma&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">G H A B C = m</hi> &#x017F;etzet, &#x017F;o geht <hi rendition="#aq">D E F</hi> mit dem<lb/>
Drucke <formula notation="TeX">C \cdot \frac {m - M} {m + M}</formula> ru&#x0364;ckwa&#x0364;rts, und hingegen <hi rendition="#aq">G H A B C</hi><lb/>
mit dem Drucke <formula notation="TeX">C - C \frac {m - M} {m + M}</formula> vorwa&#x0364;rts.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 387.</head><lb/>
            <p>Bey die&#x017F;er Art zu &#x017F;chließen, die eben noch nicht<lb/>
alle erforderliche Evidenz hat, &#x017F;etzet man in beyden<lb/>
Fa&#x0364;llen (§. 395. 396.), daß der Druck, der in <hi rendition="#aq">G H</hi><lb/>
entweder zu viel i&#x017F;t, oder ganz mangelt, auf beyde<lb/>
Ma&#x017F;&#x017F;en zugleich vertheilt werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, und der An-<lb/>
theil, den jeder Theil beko&#x0364;mmt, die an&#x017F;toßende Ma&#x017F;&#x017F;e<lb/>
im er&#x017F;ten Falle vorwa&#x0364;rts, im andern ru&#x0364;ckwa&#x0364;rts treibe,<lb/>
hingegen bey der Ma&#x017F;&#x017F;e, welche ge&#x017F;toßen wird, den<lb/>
anfa&#x0364;nglichen Druck, welcher der&#x017F;elben als ganz com-<lb/>
municirt ange&#x017F;ehen wird, im er&#x017F;ten Falle vermehre,<lb/>
im andern aber vermindere. Denn &#x017F;o geht in dem<lb/>
Falle des §. 385. der Druck, der in den Theilen <hi rendition="#aq">A B C</hi><lb/>
war, in die Theile <hi rendition="#aq">D E F</hi> ganz u&#x0364;ber, und es ko&#x0364;mmt<lb/>
noch der Antheil hinzu, welcher gefunden wird, wenn<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0022] XIII. Hauptſtuͤck. pflanzt werde. Da aber auf dieſe Art in den Thei- len G H kein Druck iſt, ſo kann ſich das Ganze nicht bewegen, es ſey denn, daß ein Theil des Druckes in G H komme, und dieſer Theil geht demnach dem Drucke, der in A B C war, ab. Dieſer Druck kann nun nicht in G H ruͤckwaͤrts kommen, um ſich ſodann vorwaͤrts zu aͤußern, es ſey denn, daß er auch die Theile D E F ruͤckwaͤrts ſtoße, weil dieſe noch an G liegen. Demnach geht den Theilen A B C ſo viel von ihrem Drucke ab, als erfordert wird, um D E F ruͤck- waͤrts zu treiben, und zugleich auch G H mit eben dem Drucke, der noch in A B C bleibt, vorwaͤrts zu ſtoßen. Demnach, wenn man die Maſſe D E F = M, die Maſſe G H A B C = m ſetzet, ſo geht D E F mit dem Drucke [FORMEL] ruͤckwaͤrts, und hingegen G H A B C mit dem Drucke [FORMEL] vorwaͤrts. §. 387. Bey dieſer Art zu ſchließen, die eben noch nicht alle erforderliche Evidenz hat, ſetzet man in beyden Faͤllen (§. 395. 396.), daß der Druck, der in G H entweder zu viel iſt, oder ganz mangelt, auf beyde Maſſen zugleich vertheilt werden muͤſſe, und der An- theil, den jeder Theil bekoͤmmt, die anſtoßende Maſſe im erſten Falle vorwaͤrts, im andern ruͤckwaͤrts treibe, hingegen bey der Maſſe, welche geſtoßen wird, den anfaͤnglichen Druck, welcher derſelben als ganz com- municirt angeſehen wird, im erſten Falle vermehre, im andern aber vermindere. Denn ſo geht in dem Falle des §. 385. der Druck, der in den Theilen A B C war, in die Theile D E F ganz uͤber, und es koͤmmt noch der Antheil hinzu, welcher gefunden wird, wenn man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/22
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/22>, abgerufen am 21.12.2024.