beysammen seyn könnten, und demnach etwas Ge- meinsames hätten, welches den Stoff zu dem er- wähnten allgemeinern Principio hergäbe. So hat ein Fluß mehrere und öfters in entlegenen Ländern zerstreuete Quellen, von welchen nicht eine der an- dern Wasser geben kann. Dagegen aber haben sie in der Art, wie sie das Wasser bekommen, und es dem Flusse geben, etwas Allgemeines.
§. 494.
Man sieht aber sowohl aus diesem tertio compara- tionis, als aus der Art, wie man sich die Nothwen- digkeit eines einigen Principii vorstellet, daß man bey zusammengesetzten Ganzen oder bey Systemen so- wohl ein als mehrerePrincipia, Anfänge und Quel- len gedenken kann, je nachdem man die Sache ent- weder in Absicht auf ihre Theile oder in Absicht auf deren Verbindung betrachtet. Denn es kömmt dabey die oben (§. 353. seq. 361. seqq.) angeführte Verflechtung des Aehnlichen und Verschiede- nen vor, wozu die erste Anlage, wie wir sie oben (§. 155-160.) angegeben und in Tabellen vorgestellet haben, und mit dieser zugleich die erste Anlage der categorischen Nothwendigkeiten, positiven Möglich- keiten, absoluten und categorischen Widersprüchen (§. 275. N°. 8. §. 243. 250. seqq.) bereits in den ein- fachen Begriffen vorkömmt. Man stelle sich das ganze Reich der Wahrheiten, und dieses ist bey den logischen, metaphysischen und moralischen, so wie die dazu gehörenden Kräfte von gleichem Umfange, als ein durch alle Theile verbundenes und zusammenhän- gendes Ganzes vor, welches eben dadurch ein Maxi- mum hat, weil es muß seyn können: so wird man bey dem, was darinn verschieden ist, mehrere
Anfänge
Der Zuſammenhang.
beyſammen ſeyn koͤnnten, und demnach etwas Ge- meinſames haͤtten, welches den Stoff zu dem er- waͤhnten allgemeinern Principio hergaͤbe. So hat ein Fluß mehrere und oͤfters in entlegenen Laͤndern zerſtreuete Quellen, von welchen nicht eine der an- dern Waſſer geben kann. Dagegen aber haben ſie in der Art, wie ſie das Waſſer bekommen, und es dem Fluſſe geben, etwas Allgemeines.
§. 494.
Man ſieht aber ſowohl aus dieſem tertio compara- tionis, als aus der Art, wie man ſich die Nothwen- digkeit eines einigen Principii vorſtellet, daß man bey zuſammengeſetzten Ganzen oder bey Syſtemen ſo- wohl ein als mehrerePrincipia, Anfaͤnge und Quel- len gedenken kann, je nachdem man die Sache ent- weder in Abſicht auf ihre Theile oder in Abſicht auf deren Verbindung betrachtet. Denn es koͤmmt dabey die oben (§. 353. ſeq. 361. ſeqq.) angefuͤhrte Verflechtung des Aehnlichen und Verſchiede- nen vor, wozu die erſte Anlage, wie wir ſie oben (§. 155-160.) angegeben und in Tabellen vorgeſtellet haben, und mit dieſer zugleich die erſte Anlage der categoriſchen Nothwendigkeiten, poſitiven Moͤglich- keiten, abſoluten und categoriſchen Widerſpruͤchen (§. 275. N°. 8. §. 243. 250. ſeqq.) bereits in den ein- fachen Begriffen vorkoͤmmt. Man ſtelle ſich das ganze Reich der Wahrheiten, und dieſes iſt bey den logiſchen, metaphyſiſchen und moraliſchen, ſo wie die dazu gehoͤrenden Kraͤfte von gleichem Umfange, als ein durch alle Theile verbundenes und zuſammenhaͤn- gendes Ganzes vor, welches eben dadurch ein Maxi- mum hat, weil es muß ſeyn koͤnnen: ſo wird man bey dem, was darinn verſchieden iſt, mehrere
Anfaͤnge
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Der Zuſammenhang.
beyſammen ſeyn koͤnnten, und demnach etwas Ge-
meinſames haͤtten, welches den Stoff zu dem er-
waͤhnten allgemeinern Principio hergaͤbe. So hat
ein Fluß mehrere und oͤfters in entlegenen Laͤndern
zerſtreuete Quellen, von welchen nicht eine der an-
dern Waſſer geben kann. Dagegen aber haben ſie
in der Art, wie ſie das Waſſer bekommen, und es
dem Fluſſe geben, etwas Allgemeines.
§. 494.
Man ſieht aber ſowohl aus dieſem tertio compara-
tionis, als aus der Art, wie man ſich die Nothwen-
digkeit eines einigen Principii vorſtellet, daß man
bey zuſammengeſetzten Ganzen oder bey Syſtemen ſo-
wohl ein als mehrere Principia, Anfaͤnge und Quel-
len gedenken kann, je nachdem man die Sache ent-
weder in Abſicht auf ihre Theile oder in Abſicht auf
deren Verbindung betrachtet. Denn es koͤmmt
dabey die oben (§. 353. ſeq. 361. ſeqq.) angefuͤhrte
Verflechtung des Aehnlichen und Verſchiede-
nen vor, wozu die erſte Anlage, wie wir ſie oben
(§. 155-160.) angegeben und in Tabellen vorgeſtellet
haben, und mit dieſer zugleich die erſte Anlage der
categoriſchen Nothwendigkeiten, poſitiven Moͤglich-
keiten, abſoluten und categoriſchen Widerſpruͤchen
(§. 275. N°. 8. §. 243. 250. ſeqq.) bereits in den ein-
fachen Begriffen vorkoͤmmt. Man ſtelle ſich das
ganze Reich der Wahrheiten, und dieſes iſt bey den
logiſchen, metaphyſiſchen und moraliſchen, ſo wie die
dazu gehoͤrenden Kraͤfte von gleichem Umfange, als
ein durch alle Theile verbundenes und zuſammenhaͤn-
gendes Ganzes vor, welches eben dadurch ein Maxi-
mum hat, weil es muß ſeyn koͤnnen: ſo wird man
bey dem, was darinn verſchieden iſt, mehrere
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/119>, abgerufen am 21.12.2024.
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