Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.XII. Hauptstück. die Perpendicular eines gleichseitigen Triangels, dessenSeiten = b sind, oder wenn man aus den trigonometri- schen Formeln weiß, daß sqrt (aa - 2 ab. cos. 60° + bb) = sqrt (aa - ab + bb) ist, und die dritte Seite des erst bemeldeten Triangels vorstellet. §. 365. Wenn überhaupt mehrere Absichten durch einerley Auf
XII. Hauptſtuͤck. die Perpendicular eines gleichſeitigen Triangels, deſſenSeiten = b ſind, oder wenn man aus den trigonometri- ſchen Formeln weiß, daß √ (aa ‒ 2 ab. coſ. 60° + bb) = √ (aa ‒ ab + bb) iſt, und die dritte Seite des erſt bemeldeten Triangels vorſtellet. §. 365. Wenn uͤberhaupt mehrere Abſichten durch einerley Auf
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XII. Hauptſtuͤck.
die Perpendicular eines gleichſeitigen Triangels, deſſen
Seiten = b ſind, oder wenn man aus den trigonometri-
ſchen Formeln weiß, daß √ (aa ‒ 2 ab. coſ. 60° + bb)
= √ (aa ‒ ab + bb) iſt, und die dritte Seite des erſt
bemeldeten Triangels vorſtellet.
§. 365.
Wenn uͤberhaupt mehrere Abſichten durch einerley
Mittel zu erreichen ſeyn ſollen, ſo muͤſſen ſolche Ab-
ſichten entweder an ſich oder wenigſtens in fuͤrgege-
benen Umſtaͤnden einige Verbindung unter einander
haben, es ſey, daß die eine die andere nach ſich ziehe,
oder daß eine ohne die andere nicht erreicht werden
koͤnne. Wo dieſes ſich findet, da hat man nur dar-
auf zu ſehen, wie die eine erhalten werde, und die
andere wird dadurch an ſich ſchon erhalten. Schei-
nen aber die Abſichten von einander unabhaͤngig zu
ſeyn, ohne daß man beweiſen koͤnne, daß ſie es wirk-
lich ſind, oder ob ſie es ſind, ſo kann man allerdings
jede beſonders vornehmen, und die vielerley Mittel,
wodurch ſie erreicht werden kann, aufſuchen und ab-
zaͤhlen. Dadurch kann man ſich, wenn man die
Mittel |fuͤr die eine Abſicht mit den Mitteln fuͤr die
uͤbrigen vergleicht, nothwendig verſichern, ob darunter
ſolche vorkommen, die entweder an ſich ſchon einerley
ſind, oder, mit einander verbunden, einfacher wer-
den, wie z. E. wenn die Abſichten etwas Gemeinſa-
mes haben, ſo daß man eigentlich nur noch auf das zu
ſehen hat, was in jeder beſonderes iſt. So z. E. ſieht
man bey der vorangefuͤhrten Formel √ (aa ‒ ab + bb)
voraus, daß wenn ſie conſtruirt werden ſoll, der Py-
thagoriſche Satz uͤberhaupt betrachtet das kuͤrzeſte
Mittel iſt. Die Frage iſt demnach nur, zu ſehen,
daß er nicht drey bis viermal muͤſſe gebraucht werden.
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