Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.XII. Hauptstück. Zu dieser ersten Anlage rechnen wir daher das So-lide und die Kräfte, weil ohne diese beyde die Exi- stenz, die Möglichkeit zu existiren, und die metaphysi- sche Wahrheit wegfällt (§. 297. 298. 304.), und da- her jede andere Vollkommenheit höchstens nur ein leerer Traum seyn würde. Wir haben ferner im vorhergehenden Hauptstücke (§. 350.) gezeiget, wor- inn bey zusammengesetzten Indiuiduis, die metaphy- sische Güte derselben bestehe, und daß ohne Maxi- ma dabey voraus zu setzen, kein Beharrungsstand gedacht werden könne. Wir können daher diese in- nere und absolute Güte der zusammengesetzten einzel- nen Dinge, und das Reale, welches in dem Soli- den und in den Kräften ist, zusammen nehmen, und in beydem die metaphysische Vollkommenheit der Dinge bestehen machen, welche daher zur Möglich- keit zu existiren schlechthin nothwendig ist. §. 359. Dieses sind nun die besondern Arten der Voll- und
XII. Hauptſtuͤck. Zu dieſer erſten Anlage rechnen wir daher das So-lide und die Kraͤfte, weil ohne dieſe beyde die Exi- ſtenz, die Moͤglichkeit zu exiſtiren, und die metaphyſi- ſche Wahrheit wegfaͤllt (§. 297. 298. 304.), und da- her jede andere Vollkommenheit hoͤchſtens nur ein leerer Traum ſeyn wuͤrde. Wir haben ferner im vorhergehenden Hauptſtuͤcke (§. 350.) gezeiget, wor- inn bey zuſammengeſetzten Indiuiduis, die metaphy- ſiſche Guͤte derſelben beſtehe, und daß ohne Maxi- ma dabey voraus zu ſetzen, kein Beharrungsſtand gedacht werden koͤnne. Wir koͤnnen daher dieſe in- nere und abſolute Guͤte der zuſammengeſetzten einzel- nen Dinge, und das Reale, welches in dem Soli- den und in den Kraͤften iſt, zuſammen nehmen, und in beydem die metaphyſiſche Vollkommenheit der Dinge beſtehen machen, welche daher zur Moͤglich- keit zu exiſtiren ſchlechthin nothwendig iſt. §. 359. Dieſes ſind nun die beſondern Arten der Voll- und
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XII. Hauptſtuͤck.
Zu dieſer erſten Anlage rechnen wir daher das So-
lide und die Kraͤfte, weil ohne dieſe beyde die Exi-
ſtenz, die Moͤglichkeit zu exiſtiren, und die metaphyſi-
ſche Wahrheit wegfaͤllt (§. 297. 298. 304.), und da-
her jede andere Vollkommenheit hoͤchſtens nur ein
leerer Traum ſeyn wuͤrde. Wir haben ferner im
vorhergehenden Hauptſtuͤcke (§. 350.) gezeiget, wor-
inn bey zuſammengeſetzten Indiuiduis, die metaphy-
ſiſche Guͤte derſelben beſtehe, und daß ohne Maxi-
ma dabey voraus zu ſetzen, kein Beharrungsſtand
gedacht werden koͤnne. Wir koͤnnen daher dieſe in-
nere und abſolute Guͤte der zuſammengeſetzten einzel-
nen Dinge, und das Reale, welches in dem Soli-
den und in den Kraͤften iſt, zuſammen nehmen, und in
beydem die metaphyſiſche Vollkommenheit der
Dinge beſtehen machen, welche daher zur Moͤglich-
keit zu exiſtiren ſchlechthin nothwendig iſt.
§. 359.
Dieſes ſind nun die beſondern Arten der Voll-
kommenheit, die wir vorlaͤufig aufzuſuchen hatten,
um die Verwirrung in dieſem Begriffe zu vermei-
den. Bey jeder Art findet ſich etwas durchgaͤngi-
ges, weil Luͤcken und Maͤngel dabey wegbleiben
ſollen. Die ſpecialern Regeln und Verbindungen
muͤſſen auf die allgemeinern, und dieſe aufs Ganze
gehen. Jn Anſehung der erforderlichen Theile wird
bey deren Abzaͤhlung das Vollſtaͤndige erfordert,
weil weder mehr noch minder ſeyn muͤſſen, als zu
dem Maximo, ſo die Vollkommenheit voraus ſetzet,
noͤthig ſind. Da ferner das Maximum ſtatt hat, ſo
fern die gewaͤhlten, oder die zu der Hauptabſicht noth-
wendigen Regeln einander einſchraͤnken, ſo nennet
man dieſes Einſchraͤnken eine Colliſion der Regeln,
und
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