Uebrigens könnte man es dieser Reihe ansehen, daß sie nach Regeln gemacht ist, die keine andere Data, als die Stelle der Nummern haben. Wenn sie auch bis ins Unendliche fortgesetzt wird, so wird man nir- gends finden, daß eine gleiche Nummer vielmal nach einander vorkömmt. Dieses findet sich bey den De- cimalreihen der Wurzeln von ganzen Zahlen, ganz anders, weil in denselben keine Nummer schlechthin nur durch die Stelle oder durch eine gewisse Anzahl der vorgehenden bestimmet wird.
§. 326.
Man sieht aus dem bisher gesagten, daß die fa- tale oder absolute Nothwendigkeit und der blinde Zu- fall eben nicht so leicht von einander unterschieden, oder aus den Folgen oder Wirkungen erkennt werden können, so unumgänglich es auch ist, daß sie schlecht- hin beysammen seyn können. Man vergleichet ge- wöhnlich jedes besonders mit der weisen Einrich- tung, welche zwischen beyden das wahre Mittel ist. Aber die Beweise, so man dafür angiebt, sind öf- ters so beschaffen, daß wenn sie die absolute Noth-
Uebrigens koͤnnte man es dieſer Reihe anſehen, daß ſie nach Regeln gemacht iſt, die keine andere Data, als die Stelle der Nummern haben. Wenn ſie auch bis ins Unendliche fortgeſetzt wird, ſo wird man nir- gends finden, daß eine gleiche Nummer vielmal nach einander vorkoͤmmt. Dieſes findet ſich bey den De- cimalreihen der Wurzeln von ganzen Zahlen, ganz anders, weil in denſelben keine Nummer ſchlechthin nur durch die Stelle oder durch eine gewiſſe Anzahl der vorgehenden beſtimmet wird.
§. 326.
Man ſieht aus dem bisher geſagten, daß die fa- tale oder abſolute Nothwendigkeit und der blinde Zu- fall eben nicht ſo leicht von einander unterſchieden, oder aus den Folgen oder Wirkungen erkennt werden koͤnnen, ſo unumgaͤnglich es auch iſt, daß ſie ſchlecht- hin beyſammen ſeyn koͤnnen. Man vergleichet ge- woͤhnlich jedes beſonders mit der weiſen Einrich- tung, welche zwiſchen beyden das wahre Mittel iſt. Aber die Beweiſe, ſo man dafuͤr angiebt, ſind oͤf- ters ſo beſchaffen, daß wenn ſie die abſolute Noth-
wendig-
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[316/0352]
XI. Hauptſtuͤck.
5°. Auf dieſe Art erlangen wir
1 + 3 + 4 = 8
3 + 4 + 8 ‒ 10 = 5
VI°. 4 + 8 + 5 ‒ 10 + 1 = 8
8 + 5 + 8 ‒ 20 = 1
5 + 8 + 1 ‒ 10 = 4
8 + 1 + 4 ‒ 10 = 3
1 + 4 + 3 = 8
4 + 3 + 8 ‒ 10 = 5
XII°. 3 + 8 + 5 ‒ 10 + 3 = 9
8 + 5 + 9 ‒ 20 = 2
ꝛc.
Uebrigens koͤnnte man es dieſer Reihe anſehen, daß
ſie nach Regeln gemacht iſt, die keine andere Data,
als die Stelle der Nummern haben. Wenn ſie auch
bis ins Unendliche fortgeſetzt wird, ſo wird man nir-
gends finden, daß eine gleiche Nummer vielmal nach
einander vorkoͤmmt. Dieſes findet ſich bey den De-
cimalreihen der Wurzeln von ganzen Zahlen, ganz
anders, weil in denſelben keine Nummer ſchlechthin
nur durch die Stelle oder durch eine gewiſſe Anzahl
der vorgehenden beſtimmet wird.
§. 326.
Man ſieht aus dem bisher geſagten, daß die fa-
tale oder abſolute Nothwendigkeit und der blinde Zu-
fall eben nicht ſo leicht von einander unterſchieden,
oder aus den Folgen oder Wirkungen erkennt werden
koͤnnen, ſo unumgaͤnglich es auch iſt, daß ſie ſchlecht-
hin beyſammen ſeyn koͤnnen. Man vergleichet ge-
woͤhnlich jedes beſonders mit der weiſen Einrich-
tung, welche zwiſchen beyden das wahre Mittel iſt.
Aber die Beweiſe, ſo man dafuͤr angiebt, ſind oͤf-
ters ſo beſchaffen, daß wenn ſie die abſolute Noth-
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/352>, abgerufen am 23.02.2025.
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