Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.und das Nicht wahr seyn. dennoch eine metaphysische Wahrheit zueignen. Ein-mal, weil sie in Concreto, das ist, mit denjenigen Bestimmungen, die zu denselben in den Indiuiduis noch hinzukommen, existiren können; und sodann, weil die Kraft des Verstandes, wodurch wir sie be- sonders und ohne diese hinzukommende Bestimmun- gen wirklich gedenken können, metaphysische Wahr- heit hat. Denn diese geben wir nicht nur dem Soli- den, sondern auch allem, was durch Kräfte wirklich gemacht werden kann. Dieses letztere mag zwar, in Ansehung unser, in so ferne einige Einschränkung lei- den, als sich in unsere Vorstellung eines allgemeinen Dinges oder Begriffes fast immer die Jndividualien von einzelnen Beyspielen mit einmengen. §. 301. Die Kräfte des Willens geben uns im Reiche der Kräfte T 2
und das Nicht wahr ſeyn. dennoch eine metaphyſiſche Wahrheit zueignen. Ein-mal, weil ſie in Concreto, das iſt, mit denjenigen Beſtimmungen, die zu denſelben in den Indiuiduis noch hinzukommen, exiſtiren koͤnnen; und ſodann, weil die Kraft des Verſtandes, wodurch wir ſie be- ſonders und ohne dieſe hinzukommende Beſtimmun- gen wirklich gedenken koͤnnen, metaphyſiſche Wahr- heit hat. Denn dieſe geben wir nicht nur dem Soli- den, ſondern auch allem, was durch Kraͤfte wirklich gemacht werden kann. Dieſes letztere mag zwar, in Anſehung unſer, in ſo ferne einige Einſchraͤnkung lei- den, als ſich in unſere Vorſtellung eines allgemeinen Dinges oder Begriffes faſt immer die Jndividualien von einzelnen Beyſpielen mit einmengen. §. 301. Die Kraͤfte des Willens geben uns im Reiche der Kraͤfte T 2
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und das Nicht wahr ſeyn.
dennoch eine metaphyſiſche Wahrheit zueignen. Ein-
mal, weil ſie in Concreto, das iſt, mit denjenigen
Beſtimmungen, die zu denſelben in den Indiuiduis
noch hinzukommen, exiſtiren koͤnnen; und ſodann,
weil die Kraft des Verſtandes, wodurch wir ſie be-
ſonders und ohne dieſe hinzukommende Beſtimmun-
gen wirklich gedenken koͤnnen, metaphyſiſche Wahr-
heit hat. Denn dieſe geben wir nicht nur dem Soli-
den, ſondern auch allem, was durch Kraͤfte wirklich
gemacht werden kann. Dieſes letztere mag zwar, in
Anſehung unſer, in ſo ferne einige Einſchraͤnkung lei-
den, als ſich in unſere Vorſtellung eines allgemeinen
Dinges oder Begriffes faſt immer die Jndividualien
von einzelnen Beyſpielen mit einmengen.
§. 301.
Die Kraͤfte des Willens geben uns im Reiche der
Wirklichkeit, und ſo auch in ſo ferne etwas dadurch
uͤberhaupt wirklich werden kann, ebenfalls einige Ar-
ten von metaphyſiſcher Wahrheit, und zwar nicht
nur ſo ferne wir die Kraͤfte des Verſtandes, des Lei-
bes und der Koͤrperwelt gebrauchen wollen, und ſie
nach dem Wollen wirklich gebrauchen, ſondern fuͤr-
nehmlich auch, ſo fern wir dadurch Societaͤten, Entia
moralia, zu Stande bringen. Denn ſo beruht das
gemeinſame Band, wodurch eine Societaͤt zu einem
wirklichen Indiuiduo wird, auf den ſich wirklich aͤuſ-
ſernden Kraͤften des Willens, und ſo lange der Vor-
trag, auf welchen ſich die Vergeſellſchaftung gruͤndet,
bey Kraͤften bleibt, iſt in der Societaͤt, ſo fern ſie
eine Societaͤt iſt, allerdings metaphyſiſche Wahrheit.
Und dieſe iſt auch noch allgemeiner in jeden Societaͤ-
ten, die eine poſitive Moͤglichkeit zu exiſtiren haben.
Wir haben in dem §. 221. zugleich mit den Arten der
Kraͤfte
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