Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.VI. Hauptstück. wird. Wir können aber dabey nicht stehen bleiben,die Begriffe und Dinge nur mit andern zu verglei- chen, sondern in jedem Begriffe und Dinge selbst bieten sich noch verschiedene Stücke an, die von ein- ander zu unterscheiden sind, und zwischen welchen sich ebenfalls ideale Verhältnisse gedenken lassen. §. 202. Wir fangen hier bey den Indiuiduis an, und da §. 203. Man sieht leicht, daß es hiebey auf die nähere Sache
VI. Hauptſtuͤck. wird. Wir koͤnnen aber dabey nicht ſtehen bleiben,die Begriffe und Dinge nur mit andern zu verglei- chen, ſondern in jedem Begriffe und Dinge ſelbſt bieten ſich noch verſchiedene Stuͤcke an, die von ein- ander zu unterſcheiden ſind, und zwiſchen welchen ſich ebenfalls ideale Verhaͤltniſſe gedenken laſſen. §. 202. Wir fangen hier bey den Indiuiduis an, und da §. 203. Man ſieht leicht, daß es hiebey auf die naͤhere Sache
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VI. Hauptſtuͤck.
wird. Wir koͤnnen aber dabey nicht ſtehen bleiben,
die Begriffe und Dinge nur mit andern zu verglei-
chen, ſondern in jedem Begriffe und Dinge ſelbſt
bieten ſich noch verſchiedene Stuͤcke an, die von ein-
ander zu unterſcheiden ſind, und zwiſchen welchen ſich
ebenfalls ideale Verhaͤltniſſe gedenken laſſen.
§. 202.
Wir fangen hier bey den Indiuiduis an, und da
iſt das erſte, ſo ſich uns darbeut, ihre Veraͤnder-
lichkeit und Veraͤnderungen, wir moͤgen ſie nun
ſo betrachten, wie die Erfahrung ſie angiebt, oder ſie
aus den oben zum Grunde gelegten Poſtulatis herlei-
ten, ſo fern ſie an ſich betrachtet moͤglich ſind. Wir
werden beydes thun, weil die daraus fließenden Fol-
gen von mehr oder minder Erheblichkeit ſind, wenn
unſere Erkenntniß auf eine genaue Art wiſſenſchaftlich
gemacht werden ſoll. Denn da wir, um andern ver-
ſtaͤndlich zu bleiben, einerley Sache mit einerley Na-
men benennen, und, ſo lange die Sache bleibt, was
ſie iſt, den Namen beybehalten ſollen; ſo entſteht
allerdings die Frage, wie fern dieſes der Veraͤnde-
rungen, die eine Sache leidet, unerachtet geſchehen
koͤnne? Denn Worte, Begriffe und Sache ſollen, ſo
viel nur moͤglich iſt, immer mit einander zu Paaren
gehen. Dieſe Frage habe ich in dem erſten Haupt-
ſtuͤcke der Dianoiologie, wo von der Beſtimmung
des Umfanges der Begriffe die Rede war, kuͤrzlich
beruͤhrt. Hier aber iſt der Ort, ſie umſtaͤndlicher
abzuhandeln, wo wir die Dinge ſelbſt zum Haupt-
gegenſtande der Betrachtung machen.
§. 203.
Man ſieht leicht, daß es hiebey auf die naͤhere
Unterſuchung der Veraͤnderungen ankoͤmmt, die eine
Sache
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