Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.Das Allgemeine und Besondere. stalt weg, daß sie es nachher bald nicht mehr wiederfinden, und noch weniger die Abwechselungen, die es leidet, genau abzählen können. Um dieses augen- scheinlich zu machen, dörfen wir nur aus dem §. 81. der Dianoiologie wiederholen, wie vielerley bey dem Abstrahiren weggelassen wird, wenn man aus den Begriffen der Arten den Begriff ihrer Gattung ab- strahirt, und in diesem nur die gemeinsamen Merk- male der Arten beybehält. Das Weggelassene besteht 1°. in den eigenen Merkmalen jeder Art; 2°. in den besondern Bestimmungen der gemein- samen Merkmale in jeder Art; 3°. in den Verhältnissen der gemeinsamen Merk- male mit den eigenen Merkmalen jeder Art; 4°. in den Verhältnissen, so die gemeinsamen Merkmale in jeder Art unter sich besonders haben; 5°. in jeden Verhältnissen gegen andere Dinge, so jede Art sowohl in Absicht auf die gemeinsamen, als eigenen Merkmale, besonders hat. §. 195. Die Begriffe der Gattungen kommen demnach in zu
Das Allgemeine und Beſondere. ſtalt weg, daß ſie es nachher bald nicht mehr wiederfinden, und noch weniger die Abwechſelungen, die es leidet, genau abzaͤhlen koͤnnen. Um dieſes augen- ſcheinlich zu machen, doͤrfen wir nur aus dem §. 81. der Dianoiologie wiederholen, wie vielerley bey dem Abſtrahiren weggelaſſen wird, wenn man aus den Begriffen der Arten den Begriff ihrer Gattung ab- ſtrahirt, und in dieſem nur die gemeinſamen Merk- male der Arten beybehaͤlt. Das Weggelaſſene beſteht 1°. in den eigenen Merkmalen jeder Art; 2°. in den beſondern Beſtimmungen der gemein- ſamen Merkmale in jeder Art; 3°. in den Verhaͤltniſſen der gemeinſamen Merk- male mit den eigenen Merkmalen jeder Art; 4°. in den Verhaͤltniſſen, ſo die gemeinſamen Merkmale in jeder Art unter ſich beſonders haben; 5°. in jeden Verhaͤltniſſen gegen andere Dinge, ſo jede Art ſowohl in Abſicht auf die gemeinſamen, als eigenen Merkmale, beſonders hat. §. 195. Die Begriffe der Gattungen kommen demnach in zu
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Das Allgemeine und Beſondere.
ſtalt weg, daß ſie es nachher bald nicht mehr wieder
finden, und noch weniger die Abwechſelungen, die
es leidet, genau abzaͤhlen koͤnnen. Um dieſes augen-
ſcheinlich zu machen, doͤrfen wir nur aus dem §. 81.
der Dianoiologie wiederholen, wie vielerley bey dem
Abſtrahiren weggelaſſen wird, wenn man aus den
Begriffen der Arten den Begriff ihrer Gattung ab-
ſtrahirt, und in dieſem nur die gemeinſamen Merk-
male der Arten beybehaͤlt. Das Weggelaſſene beſteht
1°. in den eigenen Merkmalen jeder Art;
2°. in den beſondern Beſtimmungen der gemein-
ſamen Merkmale in jeder Art;
3°. in den Verhaͤltniſſen der gemeinſamen Merk-
male mit den eigenen Merkmalen jeder Art;
4°. in den Verhaͤltniſſen, ſo die gemeinſamen
Merkmale in jeder Art unter ſich beſonders
haben;
5°. in jeden Verhaͤltniſſen gegen andere Dinge, ſo
jede Art ſowohl in Abſicht auf die gemeinſamen,
als eigenen Merkmale, beſonders hat.
§. 195.
Die Begriffe der Gattungen kommen demnach in
den Arten und Indiuiduis lange nicht ſo abſtract vor,
und indem man ſie abſtrahirt, laͤßt man gar zu viel
weg, weil man fuͤglich noch mehr beybehalten koͤnnte,
und in der That auch ſollte, um aus dem Begriffe
der Gattung die Begriffe der Arten leichter finden
und vollſtaͤndiger beſtimmen zu koͤnnen. Warum
das meiſte weggelaſſen wird, davon laſſen ſich einige
Gruͤnde angeben, und dieſe ſind 1°. die Kuͤrze des
Ausdruckes. 2°. Der Mangel an Woͤrtern, und 3°.
oͤfters auch die Schwierigkeit, alles was in dem Be-
griffe der Gattung beybehalten werden ſollte, genau
zu
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