So weit haben wir nun die an sich bloß logische Aufgabe von der Beschaffenheit wesentlicher Einthei- lungen und von ihren Verhältnissen zu den Einthei- lungen in einzeln Absichten hier in Form eines Lem- ma vorgetragen und entwickelt. Es wird nun nicht schwer seyn, die Anwendung davon auf die Grund- lehre zu machen, und zusehen, wie weit wir damit reichen. Zu diesem Ende merken wir an, daß wir die einfachen Grundbegriffe unserer Erkenntniß im vorgehenden bereits schon vorgetragen, und dabey gezeiget haben, auf wie vielerley Arten sie sich zu- sammen nehmen lassen. Dieses stellet die (§. 53.) angegebene Tabelle nebst der beygefügten Erklärung vor. Sodann haben wir jeden dieser Begriffe be- sonders vorgenommen, und die an sich uneingeschränk- ten Möglichkeiten der Bestimmungen, die er leidet, auf Postulata gebracht, und so auch unter den Grund- sätzen diejenigen mit angegeben, welche die Zusam- mensetzung solcher Möglichkeiten einschränken, oder als ganz unthunlich angeben. Ferner haben wir (§. 118. seqq.) das Product von den Möglichkeiten, die dabey noch statt haben, überhaupt angegeben, und die uneingeschränkte Mannichfaltigkeit zusam- mengesetzter Begriffe daraus hergeleitet. Endlich konnten wir (§. 157. seqq.) die Grundlage zu den noth- wendigen und möglichen Aehnlichkeiten und Verschie- denheiten, welche ebenfalls die Grundlage zu den Eintheilungen ist, in Tabellen vor Augen stellen. Wir haben demnach nun die daraus entstehende Möglichkeit wesentlicher Eintheilungen, und wie weit wir damit reichen können, hier noch etwas umständ- licher zu betrachten.
§. 193.
K 5
Das Allgemeine und Beſondere.
§. 192.
So weit haben wir nun die an ſich bloß logiſche Aufgabe von der Beſchaffenheit weſentlicher Einthei- lungen und von ihren Verhaͤltniſſen zu den Einthei- lungen in einzeln Abſichten hier in Form eines Lem- ma vorgetragen und entwickelt. Es wird nun nicht ſchwer ſeyn, die Anwendung davon auf die Grund- lehre zu machen, und zuſehen, wie weit wir damit reichen. Zu dieſem Ende merken wir an, daß wir die einfachen Grundbegriffe unſerer Erkenntniß im vorgehenden bereits ſchon vorgetragen, und dabey gezeiget haben, auf wie vielerley Arten ſie ſich zu- ſammen nehmen laſſen. Dieſes ſtellet die (§. 53.) angegebene Tabelle nebſt der beygefuͤgten Erklaͤrung vor. Sodann haben wir jeden dieſer Begriffe be- ſonders vorgenommen, und die an ſich uneingeſchraͤnk- ten Moͤglichkeiten der Beſtimmungen, die er leidet, auf Poſtulata gebracht, und ſo auch unter den Grund- ſaͤtzen diejenigen mit angegeben, welche die Zuſam- menſetzung ſolcher Moͤglichkeiten einſchraͤnken, oder als ganz unthunlich angeben. Ferner haben wir (§. 118. ſeqq.) das Product von den Moͤglichkeiten, die dabey noch ſtatt haben, uͤberhaupt angegeben, und die uneingeſchraͤnkte Mannichfaltigkeit zuſam- mengeſetzter Begriffe daraus hergeleitet. Endlich konnten wir (§. 157. ſeqq.) die Grundlage zu den noth- wendigen und moͤglichen Aehnlichkeiten und Verſchie- denheiten, welche ebenfalls die Grundlage zu den Eintheilungen iſt, in Tabellen vor Augen ſtellen. Wir haben demnach nun die daraus entſtehende Moͤglichkeit weſentlicher Eintheilungen, und wie weit wir damit reichen koͤnnen, hier noch etwas umſtaͤnd- licher zu betrachten.
§. 193.
K 5
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Das Allgemeine und Beſondere.
§. 192.
So weit haben wir nun die an ſich bloß logiſche
Aufgabe von der Beſchaffenheit weſentlicher Einthei-
lungen und von ihren Verhaͤltniſſen zu den Einthei-
lungen in einzeln Abſichten hier in Form eines Lem-
ma vorgetragen und entwickelt. Es wird nun nicht
ſchwer ſeyn, die Anwendung davon auf die Grund-
lehre zu machen, und zuſehen, wie weit wir damit
reichen. Zu dieſem Ende merken wir an, daß wir
die einfachen Grundbegriffe unſerer Erkenntniß im
vorgehenden bereits ſchon vorgetragen, und dabey
gezeiget haben, auf wie vielerley Arten ſie ſich zu-
ſammen nehmen laſſen. Dieſes ſtellet die (§. 53.)
angegebene Tabelle nebſt der beygefuͤgten Erklaͤrung
vor. Sodann haben wir jeden dieſer Begriffe be-
ſonders vorgenommen, und die an ſich uneingeſchraͤnk-
ten Moͤglichkeiten der Beſtimmungen, die er leidet,
auf Poſtulata gebracht, und ſo auch unter den Grund-
ſaͤtzen diejenigen mit angegeben, welche die Zuſam-
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als ganz unthunlich angeben. Ferner haben wir
(§. 118. ſeqq.) das Product von den Moͤglichkeiten,
die dabey noch ſtatt haben, uͤberhaupt angegeben,
und die uneingeſchraͤnkte Mannichfaltigkeit zuſam-
mengeſetzter Begriffe daraus hergeleitet. Endlich
konnten wir (§. 157. ſeqq.) die Grundlage zu den noth-
wendigen und moͤglichen Aehnlichkeiten und Verſchie-
denheiten, welche ebenfalls die Grundlage zu den
Eintheilungen iſt, in Tabellen vor Augen ſtellen.
Wir haben demnach nun die daraus entſtehende
Moͤglichkeit weſentlicher Eintheilungen, und wie weit
wir damit reichen koͤnnen, hier noch etwas umſtaͤnd-
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/189>, abgerufen am 21.11.2024.
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