Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.V. Hauptstück. leidet, mit einander zu combiniren. Diese Forde-rung machet sich dadurch nothwendig, daß, wenn man einige Merkmale ungetrennet läßt, und sie sich zusammen genommen unter einem Begriffe vorstel- let, man gar leicht diesem Begriffe Bestimmungen zusetzet, die in der That nur Bestimmungen von ei- nem seiner einfachen Merkmale sind, oder daß man die Bestimmungen solcher einfachen Merkmale mit einander vermenget, ohne sie genau vorzählen noch finden zu können, wie weit jedes reichet. Demnach würde bey diesem Verfahren die genaue und erweis- bare Richtigkeit wegfallen, und statt einer durchgän- gigen Ordnung und Deutlichkeit hätte man nur eine mehr oder minder verwirrte Eintheilung. §. 191. Setzen wir nun, B, C wären zwey solche einfache §. 192.
V. Hauptſtuͤck. leidet, mit einander zu combiniren. Dieſe Forde-rung machet ſich dadurch nothwendig, daß, wenn man einige Merkmale ungetrennet laͤßt, und ſie ſich zuſammen genommen unter einem Begriffe vorſtel- let, man gar leicht dieſem Begriffe Beſtimmungen zuſetzet, die in der That nur Beſtimmungen von ei- nem ſeiner einfachen Merkmale ſind, oder daß man die Beſtimmungen ſolcher einfachen Merkmale mit einander vermenget, ohne ſie genau vorzaͤhlen noch finden zu koͤnnen, wie weit jedes reichet. Demnach wuͤrde bey dieſem Verfahren die genaue und erweis- bare Richtigkeit wegfallen, und ſtatt einer durchgaͤn- gigen Ordnung und Deutlichkeit haͤtte man nur eine mehr oder minder verwirrte Eintheilung. §. 191. Setzen wir nun, B, C waͤren zwey ſolche einfache §. 192.
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V. Hauptſtuͤck.
leidet, mit einander zu combiniren. Dieſe Forde-
rung machet ſich dadurch nothwendig, daß, wenn
man einige Merkmale ungetrennet laͤßt, und ſie ſich
zuſammen genommen unter einem Begriffe vorſtel-
let, man gar leicht dieſem Begriffe Beſtimmungen
zuſetzet, die in der That nur Beſtimmungen von ei-
nem ſeiner einfachen Merkmale ſind, oder daß man
die Beſtimmungen ſolcher einfachen Merkmale mit
einander vermenget, ohne ſie genau vorzaͤhlen noch
finden zu koͤnnen, wie weit jedes reichet. Demnach
wuͤrde bey dieſem Verfahren die genaue und erweis-
bare Richtigkeit wegfallen, und ſtatt einer durchgaͤn-
gigen Ordnung und Deutlichkeit haͤtte man nur eine
mehr oder minder verwirrte Eintheilung.
§. 191.
Setzen wir nun, B, C waͤren zwey ſolche einfache
Merkmale, B laſſe die Beſtimmungen m, n, p; hin-
gegen C die Beſtimmungen μ ν π zu: ſo ſind uͤber-
haupt betrachtet, die Combinationen mμ, nμ, pμ,
mν, nν, pν, mπ, nπ, pπ moͤglich. Hingegen koͤn-
nen dieſe Beſtimmungen in beſondern Faͤllen von ſol-
cher Art ſeyn, daß dieſe Combinationen nicht ſaͤmmt-
lich angehen. Dieſes muß nun jedesmal aus ihrer
beſondern Beſchaffenheit eroͤrtert werden. So fern
wir nun annehmen koͤnnen, daß die Anzahl einfacher
Begriffe, und ſo auch die Anzahl der Beſtimmungs-
arten, die bey jedem vorkommen, nicht gar groß
ſey; ſo laͤßt ſich dieſe Combination, und wie fern da-
bey ſolche vorkommen, die nicht angehen, ein fuͤr
allemal und uͤberhaupt abzaͤhlen, und die unzulaͤßi-
gen Combinationen werden durch Grundſaͤtze beſtim-
met und kenntlich gemacht, die von dieſen einfachen
Begriffen unmittelbar hergenommen ſind.
§. 192.
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