schiedenheit nach sich. (§. 158. II. 2. III. 2. IV. 2. V. 1.).
7°. Dagegen hat alles existirende darinn eine nothwendige Aehnlichkeit, daß es das So- lide zum Grunde hat. Und diese Aehnlichkeit wird noch größer, dafern alles Solide gleich- artig ist, (§. 143. 91.).
§. 160.
Wir haben hiebey aus den öfters schon angeführ- ten Gründen (§. 29. 39. 48. 59. 62. 68. 109.), das transcendente, oder die Dinge der Jntellectualwelt nicht mitgenommen, weil wir hier eigentlich nur die erste Anlage zu den in unserer Erkenntniß vorkom- menden Aehnlichkeiten und Verschiedenheiten betrach- tet haben, und weil wir die Jntellectualwelt durch- aus nur nach der Aehnlichkeit mit der Körperwelt kennen, die Namen dazu von dieser entlehnen und metaphorisch machen. Diese Aehnlichkeit liegt da- bey in unserer Erkenntniß zum Grunde, und sie fin- det Statt, so sehr auch beyde verglichene Dinge, nämlich der Körperwelt und der Jntellectualwelt, ungleichartig sind. Wir haben aber in beyden vor- hergehenden Hauptstücken bey jedem einfachen Be- griffe angezeiget, welche tertia comparationis da- her können genommen werden, um die Analogie (§. 144.) zwischen beyden Welten in eine systemati- sche und wissenschaftliche Form zu bringen, (§. 26. 29.). Und dazu haben wir (§. 81.) den ersten und allgemei- nen Grundsatz angeführet, welcher von der Aehn- lichkeit des Eindruckes der Dinge beyder Wel- ten hergenommen ist, und wodurch wir selbst auch die von dem sinnlichen Scheine entlehnte Begriffe
zur
IV. Hauptſtuͤck. Grundſaͤtze
ſchiedenheit nach ſich. (§. 158. II. 2. III. 2. IV. 2. V. 1.).
7°. Dagegen hat alles exiſtirende darinn eine nothwendige Aehnlichkeit, daß es das So- lide zum Grunde hat. Und dieſe Aehnlichkeit wird noch groͤßer, dafern alles Solide gleich- artig iſt, (§. 143. 91.).
§. 160.
Wir haben hiebey aus den oͤfters ſchon angefuͤhr- ten Gruͤnden (§. 29. 39. 48. 59. 62. 68. 109.), das tranſcendente, oder die Dinge der Jntellectualwelt nicht mitgenommen, weil wir hier eigentlich nur die erſte Anlage zu den in unſerer Erkenntniß vorkom- menden Aehnlichkeiten und Verſchiedenheiten betrach- tet haben, und weil wir die Jntellectualwelt durch- aus nur nach der Aehnlichkeit mit der Koͤrperwelt kennen, die Namen dazu von dieſer entlehnen und metaphoriſch machen. Dieſe Aehnlichkeit liegt da- bey in unſerer Erkenntniß zum Grunde, und ſie fin- det Statt, ſo ſehr auch beyde verglichene Dinge, naͤmlich der Koͤrperwelt und der Jntellectualwelt, ungleichartig ſind. Wir haben aber in beyden vor- hergehenden Hauptſtuͤcken bey jedem einfachen Be- griffe angezeiget, welche tertia comparationis da- her koͤnnen genommen werden, um die Analogie (§. 144.) zwiſchen beyden Welten in eine ſyſtemati- ſche und wiſſenſchaftliche Form zu bringen, (§. 26. 29.). Und dazu haben wir (§. 81.) den erſten und allgemei- nen Grundſatz angefuͤhret, welcher von der Aehn- lichkeit des Eindruckes der Dinge beyder Wel- ten hergenommen iſt, und wodurch wir ſelbſt auch die von dem ſinnlichen Scheine entlehnte Begriffe
zur
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IV. Hauptſtuͤck. Grundſaͤtze
ſchiedenheit nach ſich. (§. 158. II. 2. III. 2.
IV. 2. V. 1.).
7°. Dagegen hat alles exiſtirende darinn eine
nothwendige Aehnlichkeit, daß es das So-
lide zum Grunde hat. Und dieſe Aehnlichkeit
wird noch groͤßer, dafern alles Solide gleich-
artig iſt, (§. 143. 91.).
§. 160.
Wir haben hiebey aus den oͤfters ſchon angefuͤhr-
ten Gruͤnden (§. 29. 39. 48. 59. 62. 68. 109.), das
tranſcendente, oder die Dinge der Jntellectualwelt
nicht mitgenommen, weil wir hier eigentlich nur die
erſte Anlage zu den in unſerer Erkenntniß vorkom-
menden Aehnlichkeiten und Verſchiedenheiten betrach-
tet haben, und weil wir die Jntellectualwelt durch-
aus nur nach der Aehnlichkeit mit der Koͤrperwelt
kennen, die Namen dazu von dieſer entlehnen und
metaphoriſch machen. Dieſe Aehnlichkeit liegt da-
bey in unſerer Erkenntniß zum Grunde, und ſie fin-
det Statt, ſo ſehr auch beyde verglichene Dinge,
naͤmlich der Koͤrperwelt und der Jntellectualwelt,
ungleichartig ſind. Wir haben aber in beyden vor-
hergehenden Hauptſtuͤcken bey jedem einfachen Be-
griffe angezeiget, welche tertia comparationis da-
her koͤnnen genommen werden, um die Analogie
(§. 144.) zwiſchen beyden Welten in eine ſyſtemati-
ſche und wiſſenſchaftliche Form zu bringen, (§. 26. 29.).
Und dazu haben wir (§. 81.) den erſten und allgemei-
nen Grundſatz angefuͤhret, welcher von der Aehn-
lichkeit des Eindruckes der Dinge beyder Wel-
ten hergenommen iſt, und wodurch wir ſelbſt auch
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/154>, abgerufen am 23.02.2025.
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