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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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und Forderungen der Grundlehre.
könne, (§. 88. Axiom. 2. §. 103. Axiom. 6.). Sollte
überdieß noch das Solide innere Unterschiede der
Dichtigkeit und der Art haben (§. 91.), so würden
die Möglichkeiten dadurch noch vervielfältiget, weil
sich dabey Combinationen und Permutationen anstel-
len ließen.

§. 120.

Bis dahin ist noch jedes von diesen Compositis in
Ruhe, (§. 94. Axiom. 1.). Da aber immer Raum
zur Bewegung bleibt (§. 70. Post. 1.), so können wir
jede Theile des Soliden mit beliebiger Geschwindig-
keit und Direction in Bewegung bringen, welche
sich bey jedem Anstoße des einen an das andere än-
dert, (§. 101. Post. 2. §. 94. Axiom. 3.). Hieraus ent-
stehen nun allerdings Mannichfaltigkeiten, die in je-
den Absichten stuffenweise von 0 bis ins Unendliche
gehen.

§. 121.

Da sich ferner ohne Solides nichts existirendes ge-
denken läßt (§. 103. Axiom. 2.), so haben wir bey den
hier angenommenen Mannichfaltigkeiten des Soliden
zugleich auch die ganze Grundlage zu jeden Verhält-
nissen der soliden Theile unter sich, und in Absicht
auf denkende Wesen. Und dieses macht demnach
den Umfang des Reiches der Möglichkeiten aus, so
weit wir nach den in der menschlichen Erkenntniß vor-
kommenden einfachen Grundbegriffen denselben über-
sehen können. Jch füge dieses letztere bey, weil ich
eben nicht gedenke, vermittelst der in diesem Haupt-
stücke angeführten Grundsätze und Forderungen wirk-
liche Weltsystemen zu errichten. Nach des Cartesius
fehlgeschlagenem Versuche läßt man dieses ein für
allemal bleiben.

§. 122.
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und Forderungen der Grundlehre.
koͤnne, (§. 88. Axiom. 2. §. 103. Axiom. 6.). Sollte
uͤberdieß noch das Solide innere Unterſchiede der
Dichtigkeit und der Art haben (§. 91.), ſo wuͤrden
die Moͤglichkeiten dadurch noch vervielfaͤltiget, weil
ſich dabey Combinationen und Permutationen anſtel-
len ließen.

§. 120.

Bis dahin iſt noch jedes von dieſen Compoſitis in
Ruhe, (§. 94. Axiom. 1.). Da aber immer Raum
zur Bewegung bleibt (§. 70. Poſt. 1.), ſo koͤnnen wir
jede Theile des Soliden mit beliebiger Geſchwindig-
keit und Direction in Bewegung bringen, welche
ſich bey jedem Anſtoße des einen an das andere aͤn-
dert, (§. 101. Poſt. 2. §. 94. Axiom. 3.). Hieraus ent-
ſtehen nun allerdings Mannichfaltigkeiten, die in je-
den Abſichten ſtuffenweiſe von 0 bis ins Unendliche
gehen.

§. 121.

Da ſich ferner ohne Solides nichts exiſtirendes ge-
denken laͤßt (§. 103. Axiom. 2.), ſo haben wir bey den
hier angenommenen Mannichfaltigkeiten des Soliden
zugleich auch die ganze Grundlage zu jeden Verhaͤlt-
niſſen der ſoliden Theile unter ſich, und in Abſicht
auf denkende Weſen. Und dieſes macht demnach
den Umfang des Reiches der Moͤglichkeiten aus, ſo
weit wir nach den in der menſchlichen Erkenntniß vor-
kommenden einfachen Grundbegriffen denſelben uͤber-
ſehen koͤnnen. Jch fuͤge dieſes letztere bey, weil ich
eben nicht gedenke, vermittelſt der in dieſem Haupt-
ſtuͤcke angefuͤhrten Grundſaͤtze und Forderungen wirk-
liche Weltſyſtemen zu errichten. Nach des Carteſius
fehlgeſchlagenem Verſuche laͤßt man dieſes ein fuͤr
allemal bleiben.

§. 122.
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[87/0123] und Forderungen der Grundlehre. koͤnne, (§. 88. Axiom. 2. §. 103. Axiom. 6.). Sollte uͤberdieß noch das Solide innere Unterſchiede der Dichtigkeit und der Art haben (§. 91.), ſo wuͤrden die Moͤglichkeiten dadurch noch vervielfaͤltiget, weil ſich dabey Combinationen und Permutationen anſtel- len ließen. §. 120. Bis dahin iſt noch jedes von dieſen Compoſitis in Ruhe, (§. 94. Axiom. 1.). Da aber immer Raum zur Bewegung bleibt (§. 70. Poſt. 1.), ſo koͤnnen wir jede Theile des Soliden mit beliebiger Geſchwindig- keit und Direction in Bewegung bringen, welche ſich bey jedem Anſtoße des einen an das andere aͤn- dert, (§. 101. Poſt. 2. §. 94. Axiom. 3.). Hieraus ent- ſtehen nun allerdings Mannichfaltigkeiten, die in je- den Abſichten ſtuffenweiſe von 0 bis ins Unendliche gehen. §. 121. Da ſich ferner ohne Solides nichts exiſtirendes ge- denken laͤßt (§. 103. Axiom. 2.), ſo haben wir bey den hier angenommenen Mannichfaltigkeiten des Soliden zugleich auch die ganze Grundlage zu jeden Verhaͤlt- niſſen der ſoliden Theile unter ſich, und in Abſicht auf denkende Weſen. Und dieſes macht demnach den Umfang des Reiches der Moͤglichkeiten aus, ſo weit wir nach den in der menſchlichen Erkenntniß vor- kommenden einfachen Grundbegriffen denſelben uͤber- ſehen koͤnnen. Jch fuͤge dieſes letztere bey, weil ich eben nicht gedenke, vermittelſt der in dieſem Haupt- ſtuͤcke angefuͤhrten Grundſaͤtze und Forderungen wirk- liche Weltſyſtemen zu errichten. Nach des Carteſius fehlgeſchlagenem Verſuche laͤßt man dieſes ein fuͤr allemal bleiben. §. 122. F 4

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/123>, abgerufen am 21.11.2024.