Lachmann, Karl: Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth. Berlin, 1816.das wird niemand wundern, der da weiß, was es mit die- 24. Nun bleibt noch übrig zu untersuchen, welche Aventü- Da zeigt sich zuvörderst schon aus der oben angeführten das wird niemand wundern, der da weiß, was es mit die- 24. Nun bleibt noch übrig zu unterſuchen, welche Aventü- Da zeigt ſich zuvörderſt ſchon aus der oben angeführten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0069" n="61"/> das wird niemand wundern, der da weiß, was es mit die-<lb/> ſer Handſchrift für eine Bewandtniß habe.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>24.</head><lb/> <p>Nun bleibt noch übrig zu unterſuchen, welche Aventü-<lb/> ren vor dem Punkte, von dem wir die Vergleichung aus-<lb/> führten, der Verfaſſer der Klage möge gekannt haben.</p><lb/> <p>Da zeigt ſich zuvörderſt ſchon aus der oben angeführten<lb/> Gleichheit einiger Ausdrücke, daß er den Abſchnitt kannte<lb/> (etwa von Z. 5533 an, bis 5704), in dem erzählt wird, wie<lb/> Kriemhild nach Ungarn kam, ihr Leid zu rächen dachte<lb/> und Etzeln bewog die Burgunden einzuladen, wie der Kö-<lb/> nig Boten von Land zu Land ſendete, und durch ſie zu<lb/> ſeiner Hochzeit bat und gebot. Er fand im Anfange des<lb/> Liedes vermuthlich mehr von den Königstöchtern, die Helke<lb/> erzogen hatte. Wir leſen (Z. 5535) nur:<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh">Siben ku̓nige töhter Kriemhilt noch da vant:</quote><lb/> dagegen erwähnt er (Z. 2396 — 2449) aus hoher Könige<lb/> Geſchlecht<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh">Wol ſehs und ahzec meide,<lb/> Die froͧwe Helke het’ erzogen,</quote><lb/> von denen er einige nennt, die er angeſchrieben gefunden,<lb/> denn aller Namen ſeien nicht bekannt. Weiter erzählt er<lb/> (Z. 116 — 215): das Geſinde diente ihr mit eben ſolcher<lb/> Ehrfurcht, wie zuvor Frau Helken; ſie hatte täglich Rittet-<lb/> ſchaft vor ſich. Dennoch weinten immer ihres Herzens Augen.<lb/> Endlich da ſie die große Gewalt in den Hüniſchen Reichen<lb/> gewonnen, brachte ſie es dahin, daß ſie auf Rache ſann.<lb/> Sie hatte ſich aller Freuden begeben, wiewohl ſie täglich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [61/0069]
das wird niemand wundern, der da weiß, was es mit die-
ſer Handſchrift für eine Bewandtniß habe.
24.
Nun bleibt noch übrig zu unterſuchen, welche Aventü-
ren vor dem Punkte, von dem wir die Vergleichung aus-
führten, der Verfaſſer der Klage möge gekannt haben.
Da zeigt ſich zuvörderſt ſchon aus der oben angeführten
Gleichheit einiger Ausdrücke, daß er den Abſchnitt kannte
(etwa von Z. 5533 an, bis 5704), in dem erzählt wird, wie
Kriemhild nach Ungarn kam, ihr Leid zu rächen dachte
und Etzeln bewog die Burgunden einzuladen, wie der Kö-
nig Boten von Land zu Land ſendete, und durch ſie zu
ſeiner Hochzeit bat und gebot. Er fand im Anfange des
Liedes vermuthlich mehr von den Königstöchtern, die Helke
erzogen hatte. Wir leſen (Z. 5535) nur:
Siben ku̓nige töhter Kriemhilt noch da vant:
dagegen erwähnt er (Z. 2396 — 2449) aus hoher Könige
Geſchlecht
Wol ſehs und ahzec meide,
Die froͧwe Helke het’ erzogen,
von denen er einige nennt, die er angeſchrieben gefunden,
denn aller Namen ſeien nicht bekannt. Weiter erzählt er
(Z. 116 — 215): das Geſinde diente ihr mit eben ſolcher
Ehrfurcht, wie zuvor Frau Helken; ſie hatte täglich Rittet-
ſchaft vor ſich. Dennoch weinten immer ihres Herzens Augen.
Endlich da ſie die große Gewalt in den Hüniſchen Reichen
gewonnen, brachte ſie es dahin, daß ſie auf Rache ſann.
Sie hatte ſich aller Freuden begeben, wiewohl ſie täglich
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