Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Anthonii Neri von der Glas-Kunst. würde. Auch ist hierbey wohl in acht zu nehmen/ ob das Ge-menge fett oder mager gemacht/ das ist/ ob viel oder wenig Saltz zum Sand gesetzet worden? Jst des Saltzes zu wenig/ so nennen es die Glasmacher mager/ weiln es alsdenn auch strenger und hartflüßiger in der Arbeit sich erzeiget. Dahe- ro es besser/ wenn es etwas fett ist/ sonderlich so es lange stehet/ weiln sichs alsdenn viel füglicher und geschmeidiger arbeiten lässet. Vom 11. Capitel. HJer ist gar wenig zu erinnern/ weiln alles/ was in die- Vom 12. Capitel. DJeses Capitel handelt von der Zaffera, einer zu Tin- Jch sehe hier/ daß der offt gedachte Herr D. Merrett, wie cher H
Anthonii Neri von der Glas-Kunſt. wuͤrde. Auch iſt hierbey wohl in acht zu nehmen/ ob das Ge-menge fett oder mager gemacht/ das iſt/ ob viel oder wenig Saltz zum Sand geſetzet worden? Jſt des Saltzes zu wenig/ ſo nennen es die Glasmacher mager/ weiln es alsdenn auch ſtrenger und hartfluͤßiger in der Arbeit ſich erzeiget. Dahe- ro es beſſer/ wenn es etwas fett iſt/ ſonderlich ſo es lange ſtehet/ weiln ſichs alsdenn viel fuͤglicher und geſchmeidiger arbeiten laͤſſet. Vom 11. Capitel. HJer iſt gar wenig zu erinnern/ weiln alles/ was in die- Vom 12. Capitel. DJeſes Capitel handelt von der Zaffera, einer zu Tin- Jch ſehe hier/ daß der offt gedachte Herr D. Merrett, wie cher H
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Anthonii Neri von der Glas-Kunſt.
wuͤrde. Auch iſt hierbey wohl in acht zu nehmen/ ob das Ge-
menge fett oder mager gemacht/ das iſt/ ob viel oder wenig
Saltz zum Sand geſetzet worden? Jſt des Saltzes zu wenig/
ſo nennen es die Glasmacher mager/ weiln es alsdenn auch
ſtrenger und hartfluͤßiger in der Arbeit ſich erzeiget. Dahe-
ro es beſſer/ wenn es etwas fett iſt/ ſonderlich ſo es lange
ſtehet/ weiln ſichs alsdenn viel fuͤglicher und geſchmeidiger
arbeiten laͤſſet.
Vom 11. Capitel.
HJer iſt gar wenig zu erinnern/ weiln alles/ was in die-
ſem Capitel gedacht wird/ nemlich wie man ein Saltz
aus einer Aſchen machen ſoll/ ſchon in vorhergehenden
gnugſam gelernet worden. Vom Weinſtein brauchts auch
nicht ſo vieler Umbſtaͤnde/ es mag derſelbige gleich weiß oder
roth/ ſtaͤubicht oder wie er will/ ſeyn/ ſo iſt er zum Saltz-ma-
chen eins/ und kan ſolcher nur in einen Topff/ in euren Aſch-
und calcinier-Ofen gebrannt werden/ wie der Autor mit meh-
rern anweiſet.
Vom 12. Capitel.
DJeſes Capitel handelt von der Zaffera, einer zu Tin-
gier- und Faͤrbung der Glaͤſer ſehr nuͤtzlichen Mate-
ria. Es iſt aber die Ableſchung derſelben in Eßig
nichts nuͤtze/ ſondern all-genug/ wenn ſie/ die Zaffera, nur
wohl und klein gerieben wird/ da ſie denn eben ſo wohl und
gut als die ſo abgeleſchet iſt/ kan gebraucht werden.
Jch ſehe hier/ daß der offt gedachte Herr D. Merrett, wie
auch ſelbſt unſer Autor, ſich ſehr/ was doch die Zaffera vor ein
Ding ſey/ zu wiſſen bemuͤhen; achte derowegen wohl von
Noͤthen/ dieſelbe etwas weitlaͤuffiger zu beſchreiben. Be-
richte demnach hiermit dieſes: Es wird ein Ertz-Stein/ zu
Schneeberg in Meiſſen/ von denen Bergieuten aus der Er-
den gebracht und gegraben/ den ſie Cobolt nennen/ weiln ſol-
cher
H
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