Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Anthonii Neri von der Glas-Kunst. man alsdenn dieselbe Lauge vollends oder gantz trocken ein/und ist hernach unter diesen und denen angeschossenen Cry- stallen wenig Unterscheid. Hier haben wir nun beschrieben/ was der Autor biß in das 7te Capitel von Bereitung der Sal- tze gelehret. Denn das Saltz sey aus welchen Kraut es wolle/ so es nicht wohl gereiniget wird/ gibt es kein schön Glas. Das ist aber gewiß/ daß ein Saltz/ wegen seiner subtilen Erde/ sich eher vereinigen läst/ als das andre/ und eines weniger Mühe gebraucht/ als das andre. Wer aber zu solchen Kräutern in der Menge nicht kommen kan/ der muß sich die Mühe nicht verdriessen lassen/ und eine Asche/ die der Bauer auff den Heerd/ oder im Ofen brennt/ oder von wem er sie haben kan/ nehmen und nur desto öffter reinigen. Vom 4. und 5. Capitel. Jst in specie zu wissen/ daß man an dieses Saltz nicht ge- Vom 6. Capitel. WAs in diesem Capitel gedacht wird/ ist schön im den: G iij
Anthonii Neri von der Glas-Kunſt. man alsdenn dieſelbe Lauge vollends oder gantz trocken ein/und iſt hernach unter dieſen und denen angeſchoſſenen Cry- ſtallen wenig Unterſcheid. Hier haben wir nun beſchrieben/ was der Autor biß in das 7te Capitel von Bereitung der Sal- tze gelehret. Deñ das Saltz ſey aus welchen Kraut es wolle/ ſo es nicht wohl gereiniget wird/ gibt es kein ſchoͤn Glas. Das iſt aber gewiß/ daß ein Saltz/ wegen ſeiner ſubtilen Erde/ ſich eher vereinigen laͤſt/ als das andre/ und eines weniger Muͤhe gebraucht/ als das andre. Wer aber zu ſolchen Kraͤutern in der Menge nicht kommen kan/ der muß ſich die Muͤhe nicht verdrieſſen laſſen/ und eine Aſche/ die der Bauer auff den Heerd/ oder im Ofen brennt/ oder von wem er ſie haben kan/ nehmen und nur deſto oͤffter reinigen. Vom 4. und 5. Capitel. Jſt in ſpecie zu wiſſen/ daß man an dieſes Saltz nicht ge- Vom 6. Capitel. WAs in dieſem Capitel gedacht wird/ iſt ſchoͤn im den: G iij
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Anthonii Neri von der Glas-Kunſt.
man alsdenn dieſelbe Lauge vollends oder gantz trocken ein/
und iſt hernach unter dieſen und denen angeſchoſſenen Cry-
ſtallen wenig Unterſcheid. Hier haben wir nun beſchrieben/
was der Autor biß in das 7te Capitel von Bereitung der Sal-
tze gelehret. Deñ das Saltz ſey aus welchen Kraut es wolle/
ſo es nicht wohl gereiniget wird/ gibt es kein ſchoͤn Glas. Das
iſt aber gewiß/ daß ein Saltz/ wegen ſeiner ſubtilen Erde/ ſich
eher vereinigen laͤſt/ als das andre/ und eines weniger Muͤhe
gebraucht/ als das andre. Wer aber zu ſolchen Kraͤutern in
der Menge nicht kommen kan/ der muß ſich die Muͤhe nicht
verdrieſſen laſſen/ und eine Aſche/ die der Bauer auff den
Heerd/ oder im Ofen brennt/ oder von wem er ſie haben kan/
nehmen und nur deſto oͤffter reinigen.
Vom 4. und 5. Capitel.
Jſt in ſpecie zu wiſſen/ daß man an dieſes Saltz nicht ge-
bunden ſey/ wenn man die guͤldene Farb in die Cryſtall
bringen will: Ja wenn auch der Cryſtall von lauter
Weinſtein-Saltz allein bereitet/ ſo kan man die guͤldene Far-
be doch wohl beybringen/ wie denn davon nach dieſem weiter
ſoll gelehret werden. Was ſonſten in dem 5. 6. und 7. Capitel
auſſer dieſer meiner Erinnerung von dem Autore gedacht
worden/ kan alſo gut und nuͤtzlich wohl in acht genommen
werden.
Vom 6. Capitel.
WAs in dieſem Capitel gedacht wird/ iſt ſchoͤn im
vorhergehenden erklaͤhrt worden/ nemlich/ daß je-
mand ein Kraut oder Aſche nehmen moͤge/ wovon Er
will/ und gilt gleich/ zu welcher Zeit oder Monat ers nimmt/
wenn nur das Kraut ſeinen Wachsthum vollendet; Man
iſt an keinen Bohnen/ Farren Kraut oder dergleichen gebun-
den:
G iij
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