Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von denen Edelgesteinen ins gemein. Holtze/ binden sie zwey Seule oder Stricke/ mit den einendesselben/ binden sie es an den Vordertheil/ mit den andern aber an den Hintertheil des Schiffleins; solches (Creutzholtz) werffen sie hernacher nahe umb die Klippen herum/ in das Meer; Da denn die bey den Bley in einander geflochtene Stricke/ (so von Hanff schlechthin gedrehet seyn) sich in den Corall so starck verwickeln; daß manchmal viel dieser Schiff- lein erfordert werden/ selbige heraus zu ziehen. XXXI. Von den Agt oder Bärnstein. Dieser Stein ist einer fetten und hartzigten substanz, und vermittels XXXII. Von dem Gagat-oder schwartzen Bärnstein. Dieses ist ein schwartzer/ glatter und gläntzender Stein/ von ei- XXXIII.
Von denen Edelgeſteinen ins gemein. Holtze/ binden ſie zwey Seule oder Stricke/ mit den einendeſſelben/ binden ſie es an den Vordertheil/ mit den andern aber an den Hintertheil des Schiffleins; ſolches (Creutzholtz) werffen ſie hernacher nahe umb die Klippen herum/ in das Meer; Da denn die bey den Bley in einander geflochtene Stricke/ (ſo von Hanff ſchlechthin gedrehet ſeyn) ſich in den Corall ſo ſtarck verwickeln; daß manchmal viel dieſer Schiff- lein erfordert werden/ ſelbige heraus zu ziehen. XXXI. Von den Agt oder Baͤrnſtein. Dieſer Stein iſt einer fetten und hartzigten ſubſtanz, und vermittels XXXII. Von dem Gagat-oder ſchwartzen Baͤrnſtein. Dieſes iſt ein ſchwartzer/ glatter und glaͤntzender Stein/ von ei- XXXIII.
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Von denen Edelgeſteinen ins gemein.
Holtze/ binden ſie zwey Seule oder Stricke/ mit den einen
deſſelben/ binden ſie es an den Vordertheil/ mit den andern
aber an den Hintertheil des Schiffleins; ſolches (Creutzholtz)
werffen ſie hernacher nahe umb die Klippen herum/ in das
Meer; Da denn die bey den Bley in einander geflochtene
Stricke/ (ſo von Hanff ſchlechthin gedrehet ſeyn) ſich in den
Corall ſo ſtarck verwickeln; daß manchmal viel dieſer Schiff-
lein erfordert werden/ ſelbige heraus zu ziehen.
XXXI.
Von den Agt oder Baͤrnſtein.
Dieſer Stein iſt einer fetten und hartzigten ſubſtanz, und vermittels
der Waͤrme/ zu einen weißfaͤrbigen Stein zuſammen genommen; ſo er
gerieben oder auff Kohlen geleget wird/ ſo giebt er einen lieblichen Geruch
von ſich: er iſt ein durchſcheinender Stein/ mit einer Goldfarbe/ und ge-
meiniglich voller Flecklein und Staͤublein; in dieſen Stein werden auch
zu Zeiten kleine Thierlein/ als Fliegen und dergleichen gefunden. Es haben
ſich auch einige ſehr bemuͤhet/ die eintzlichen Stuͤcke des Baͤrnſteins/ zu
ſolviren/ und in eine Maſſam zuſam̃en zu bringen; allein biß dato iſt es um-
ſonſt geweſen: auch hat er eine geheime Freundſchafft mit dem Stroh/
Spreuern und dergleichen kleinen Coͤrperlein/ in dem er ſolche/ gleich wie
der Magnet das Eyſen an ſich ziehet: Dieſer Stein wird ſonderlich in
Preuſſen/ Dennemarck/ Schweden/ Lieffland und Finnland/ haͤuffig ge-
funden; der weiſſe Agtſtein/ ob er wohl von Anſehn nicht ſo ſchoͤn und durch-
ſichtig als der gelbe iſt/ ſo iſt er doch zum Gebrauch der Artzney/ vor dem
andern beſſer.
XXXII.
Von dem Gagat-oder ſchwartzen Baͤrnſtein.
Dieſes iſt ein ſchwartzer/ glatter und glaͤntzender Stein/ von ei-
ner oͤhlichten Subſtantz/ welche Subſtantz aus den Felſen flieſſet/ und
Steinoͤhl genennet wird; dahero wird auch dieſer Stein von etlichen fuͤr
eine Art der Stein-Kohlen gehalten: Der beſte Gagatſtein iſt der/
welcher/ wann er an das Feuer gehalten wird/ gleichwie ein Bergpech
brennet: Dieſer Stein wird ſonderlich in Britanien/ Sicilien und
Franckreich gefunden; er iſt/ weil er gemein und in groſſer Menge zu ha-
ben/ in geringen Werth.
XXXIII.
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