Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Aurum Musicum zu machen Weiln bey den Türckischen Pappier des aurum Musicum ge- Aurum Musicum zu machen. NJmm Zinn/ Qveck-Silber/ gelben Schwefel und Salmiac eines Ein ander gut Aurum Musicum. Nimm ein Untze reines Zinn/ laß es zergehen/ thue darein ein halb Ein
Aurum Muſicum zu machen Weiln bey den Tuͤrckiſchen Pappier des aurum Muſicum ge- Aurum Muſicum zu machen. NJmm Zinn/ Qveck-Silber/ gelben Schwefel und Salmiac eines Ein ander gut Aurum Muſicum. Nimm ein Untze reines Zinn/ laß es zergehen/ thue darein ein halb Ein
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Aurum Muſicum zu machen
Weiln bey den Tuͤrckiſchen Pappier des aurum Muſicum ge-
gedacht/ und hier ohne diß ein Blat leer wil bleiben/ als
wil ich zu mehrer Completirung ein oder zweyerley
approbirte Manieren deſſelbigen zu machen hiebey fuͤ-
gen.
Aurum Muſicum zu machen.
NJmm Zinn/ Qveck-Silber/ gelben Schwefel und Salmiac eines
ſo viel als des andern/ gleich gewogen zerlaß das Zinn ob den Feuer/
laſt das Qveckſilber drein lauffen und alſo zuſammen erkalten; nach dem
zerlaß den Schwefel/ ſtoſſe auch den Salmiac und ſchits in den zerlaſſenen
Schweſel/ ruͤhrs wol untereinander/ biß es wil erkalten; ſchitte es alsdenn
auff einen Reibſtein und reibs auffs kleinſte zu Pulver; reib hernach auch
das Zinn und Qveckſilber darunter/ alſo daß es zuſammen wohl vermiſcht
und ſehr klein werde; Thue es in ein ſtarcker Phiolen- oder Kolben-Glaß/
mit einen langen Hals/ das Glas muß 3. Theil leer bleiben und unten mit
guten Leimen beſchlagen ſeyn; oben muß auch ein Deckel von Plech darauff
paſſen und mit Leimen verſtrichen werden/ doch muß das Blech ein Loͤch-
lein haben/ einer Erbis groß/ daß man in daſſelbe einen Nagel oder Zweck
ſtecken koͤnne/ damit kein Rauch heraus kommen kan; ſtelle es in eine Sand-
Kapele oder in die Aſchen/ gieb erſt gelindes-Feuer und immerzu ſtaͤrcker
biß es ſachte gluͤet; thue einſt den Nagel heraus und ſiehe ob es noch raucht/
raucht es denn nimmer/ ſo laſſe es noch eine halbe oder wohl gantze/ ja umb
mehrer Sicherheit 2. 3. 4. Stunden ſtehn/ in einer gleichmaͤſſigen Hitze/ ſo
wirſt du ein ſehr gutes aurum Muſicum haben/ welches zum Glas und an-
dern Jlluminir- und Mahl-Wercken auch zu Tuͤrckiſchen Pappier und
vielen Dingen wohl zu gebrauchen.
Ein ander gut Aurum Muſicum.
Nimm ein Untze reines Zinn/ laß es zergehen/ thue darein ein halb
Loth Wißmuth/ laß es mit und im Zinn flieſſen und erkalten; Reibe es
zuſammen wohl auff ein en Stein/ nimm alsdenn ein halb Loth gelben
Schwefel und ein halb Loth Salmiac/ reibs auch wol durch einander/ thue
es allzuſammen in ein wohl beſchlagen Kolben- oder Phiolen-Glas/ ſetze
es in die heiſſe Aſchen/ immerzu heiſſer biß es ſachte gluͤht/ laß etliche Stun-
den in einer Hitz/ (es muß aber das Glas wohl verwahret ſeyn daß kein
Rauch heraus kom̃e/ wozu alles ſo oben gemeldet kan obſerviret werden)
ſo wirſt du das beſte aurum Muſicum haben.
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